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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Treibstoffteile nicht mehr gezündet
werden. Ein Teil des Fusionsbrennstoffes explodiert also, mit anderen
Worten, aber ein großer Teil, vielleicht sogar der
größere, bleibt unversehrt. Die Explosion ist
natürlich trotzdem mächtig genug, um den Fusionsreaktor und
alles, was sich in seiner unmittelbaren Umgebung befindet, zu
vernichten, zum Beispiel das Schiff, das den Reaktor
mitführt.
    Andererseits kann ein Kernspaltungsreaktor bei niedrigen
Temperaturen funktionieren; Temperaturen, die vielleicht nicht viel
über dem Siedepunkt von Wasser liegen, vielleicht sogar bei
Normaltemperatur. Die Wirkung des Kernverstärkers wird daher
darin bestehen, daß sämtlicher Kernspaltungsbrennstoff losgeht. Tatsächlich wird der
Verstärker den Spaltreaktor selbst dann zur Explosion bringen,
wenn er nicht aktiv arbeitet. Obwohl ich annehme, daß
der Kernspaltbrennstoff Gramm für Gramm viel weniger Energie
freisetzt als Fusionsbrennstoff, wird der Spaltreaktor eine
größere Explosion erzeugen, weil mehr von seinem
Brennstoff explodiert, als das beim Fusionsreaktor der Fall
ist.«
    Giskard nickte langsam und sagte: »Alles das mag sehr wohl so
sein, Freund Daneel. Aber gibt es denn auf der Erde Kraftwerke auf
Kernspaltungsbasis?«
    »Nein, die gibt es nicht – kein einziges. In der Weise
hat sich Staatssekretär Quintana geäußert, und die
Enzyklopädie bestätigt das. Tatsächlich gibt es auf
der Erde zwar von kleinen Fusionsreaktoren betriebene Anlagen, aber
nichts – überhaupt nichts – das von
Kernspaltungsreaktoren betrieben wäre, kleinen oder
großen.«
    »Dann, Freund Daneel, gibt es doch nichts, worauf ein
Nuklearverstärker einwirken könnte. All deine
Überlegungen, selbst wenn sie makellos wären, führen
zu nichts.«
    »Nicht ganz, Freund Giskard«, sagte Daneel ernsthaft.
»Es bleibt noch eine dritte Art von Nuklearreaktion, die man in
Betracht ziehen muß.«
    »Und die wäre?« sagte Giskard. »Ich kann mir
keine vorstellen.«
    »Der Gedanke kommt einem auch nicht ohne weiteres, Freund
Giskard, weil es auf den Spacer- und Siedler-Welten in den
planetarischen Krusten sehr wenig Uran und Thorium gibt und deshalb
auch nur sehr wenig offensichtliche Radioaktivität. Das Thema
ist demzufolge nur von geringem Interesse und wird, mit Ausnahme
einiger weniger theoretischer Physiker, von den meisten ignoriert.
Auf der Erde jedoch sind, wie Madam Quintana erklärte, Uran und
Thorium verhältnismäßig weit verbreitet, und deshalb
muß natürliche Radioaktivität mit der ungemein
langsamen Erzeugung von Hitze und Strahlung ein vergleichsweise
bedeutender Teil der Umwelt sein. Das ist die dritte Art von
Nuklearreaktion, die wir in Betracht ziehen müssen.«
    »In welcher Weise, Freund Daneel?«
    »Die natürliche Radioaktivität ist ebenfalls ein
Produkt der schwachen Wechselwirkungskraft. Ein
Nuklearverstärker, der einen Kernverschmelzungs- oder
Kernspaltungsreaktor zur Explosion bringen kann, wird, so vermute
ich, auch die natürliche Radioaktivität bis zu dem Punkt
beschleunigen, daß ein Teil der Erdkruste zur Explosion
gebracht wird, wenn genügend Uran oder Thorium vorhanden
sind.«
    Giskard starrte Daneel eine Weile an, ohne sich zu bewegen oder
etwas zu sagen. Dann meinte er leise: »Du willst damit andeuten,
es sei Dr. Amadiros Plan, die Erdkruste zur Explosion zu bringen, den
Planeten als einen Ort zu vernichten, auf dem Leben existieren kann,
und auf diese Weise die Beherrschung der Galaxis durch die Spacer
sicherzustellen?«
    Daneel nickte. »Oder, wenn für eine Massenexplosion
nicht genügend Thorium und Uran vorhanden sind, dann kann das
Zunehmen der Radioaktivität eine so große Hitze erzeugen,
daß das Klima verändert wird, und ein Übermaß
an Strahlungen, die Krebs und Geburtsdefekte bewirken werden, wodurch
dasselbe Ziel erreicht wird – wenn auch etwas
langsamer.«
    »Das ist eine erschütternde Möglichkeit«,
sagte Giskard. »Glaubst du, daß man das wirklich bewirken
kann?«
    »Möglicherweise. Mir scheint, daß bereits seit
einigen Jahren – wie viele weiß ich nicht – humanoide
Roboter von Aurora, so wie dieser Attentäter, auf der Erde sind.
Sie sind genügend hochentwickelt, um auch für eine
komplizierte Programmierung geeignet zu sein, und sind, wenn
nötig, imstande, die Cities zu betreten, um sich dort
Geräte zu beschaffen. Man muß annehmen, daß sie an
Orten mit reichen Uran- oder Thorium-Vorkommen Nuklearverstärker
aufgebaut haben. Vielleicht sind im Laufe der Jahre

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