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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und der Entschluß, den sie damals
gefaßt hatte, nie wieder zu reisen, wenn es dafür keine
dringende Notwendigkeit gab. (Jetzt erinnerte sie sich, daß es
wenigstens acht Dekaden her war.)
    Eine Weile hatte sie in einer gewissen Sorge gelebt, ihr Mann
würde darauf bestehen, eine weitere Reise zu unternehmen; aber
er erwähnte das Thema nie mehr. Vielleicht, hatte sie damals
manchmal gedacht, war er zu demselben Entschluß wie sie gelangt
und hatte Sorge, sie könnte vielleicht reisen wollen.
    Daß sie nicht gern reisten, machte sie keineswegs
ungewöhnlich. Auroraner neigten im allgemeinen dazu – das
galt übrigens für Spacer generell –, am liebsten zu
Hause zu bleiben. Ihre Welten, ihre Niederlassungen waren zu
behaglich. Schließlich – was für ein
größeres Vergnügen konnte es denn geben, als von
seinen eigenen Robotern umsorgt zu werden, Robotern, die jeden Wink
kannten, den man zu geben pflegte, und – was das betraf –
die Wünsche und Neigungen ihrer Herren und Meister sogar
kannten, ohne daß man sie ihnen zu signalisieren brauchte.
    Sie empfand etwas Unbehagen. Hatte D. G. das gemeint, als er von
der Dekadenz einer robotisierten Gesellschaft gesprochen hatte?
    Aber jetzt war sie wieder im Weltraum – nach all der Zeit.
Und sogar auf einem Erdenschiff. Sie hatte nicht viel davon zu
Gesicht bekommen; aber das wenige, was sie gesehen hatte, hatte sie
schrecklich beunruhigt. Es schien aus nichts als geraden Linien,
scharfen Winkeln und ebenen, glatten Flächen zu bestehen. Alles,
was nicht starr und steif wirkte, war allem Anschein nach eliminiert
worden. Es war, als dürfte nichts außer
Funktionalität existieren. Obwohl sie nicht wußte, was
genau an den einzelnen Gegenständen im Schiff funktionell war,
hatte sie das Gefühl, daß alles sich dem Zweck
unterordnete, die kürzeste Distanz zwischen zwei Punkten zu
überbrücken.
    An allem Auroranischen (und das galt für alles, was Spacer
herstellten oder besaßen, wenn auch Aurora in der Beziehung am
weitesten fortgeschritten war) existierte alles in Schichten. Ganz
auf dem Grunde war Funktionalität – davon konnte man sich
nicht völlig befreien, nur in reinen Ornamenten –, aber
darüber gab es immer etwas, was die Augen und die Sinne
befriedigen sollte; und darüber wiederum etwas, das den
Geist befriedigte.
    Um wieviel besser das doch war! Oder stellte das einen solchen
Überschwang an menschlicher Kreativität dar, daß
Spacer nicht länger mit einem ungeschmückten Universum
leben konnten? War das etwa schlecht? Sollte die Zukunft Menschen mit
dieser schlichten Von-hier-nach-dort-Geometrie gehören? Oder
hatten die Siedler einfach die Werte noch nicht begriffen, die das
Leben lebenswert machten?
    Aber wenn das Leben so viel Lebenswertes bereithielt, warum hatte
sie dann bis jetzt so wenig für sich selbst gefunden?
    Sie hatte an Bord dieses Schiffes wirklich nichts zu tun, als
über solche Fragen nachzugrübeln. Dieser D. G. dieser von
Elijah abstammende Barbar, hatte es ihr in den Kopf gesetzt,
daß die Spacer-Welten im Sterben lagen, obwohl er selbst
während eines noch so kurzen Aufenthalts auf Aurora rings um
sich sehen konnte (und das würde er ganz sicher müssen),
daß diese Welt in Wohlstand und Sicherheit schwelgte.
    Sie hatte versucht, diesen Grübeleien zu entrinnen, indem sie
Holofilme anstarrte, die man ihr gegeben hatte, und mit
mäßiger Neugierde die Bilder betrachtete, die über
die Projektionsfläche flackerten, während die
Abenteuerstory (alles waren Abenteuerstories) von Ereignis zu
Ereignis hastete, ohne viel Zeit für Konversation und
überhaupt ohne Zeit für Gedanken – oder für das
Vergnügen.
    D. G. kam herein, als sie gerade mitten in einem der Filme war,
aber eigentlich bereits aufgehört hatte, auf ihn zu achten. Sie
war nicht überrascht. Ihre Roboter, die ihre Tür bewachten,
kündigten sein Kommen reichlich frühzeitig an und hatten
ihm den Zutritt verwehrt, wäre sie nicht in der Lage gewesen,
ihn zu empfangen. Daneel trat mit ihm ein.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte D. G. Und als dann ihre Hand
einen Kontakt berührte und die Bilder verblaßten und
zusammenschrumpften und verschwanden, sagte er: »Sie brauchen
nicht abzuschalten. Ich sehe es mir mit Ihnen an.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte sie. »Ich habe
schon genug.«
    »Fühlen Sie sich wohl und behaglich?«
    »Nicht ganz. Ich bin – isoliert.«
    »Das tut mir leid. Aber ich war das auf Aurora auch. Man hat
keinem meiner Männer erlaubt, mit

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