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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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mir zu kommen.«
    »Und jetzt rächen Sie sich?«
    »Ganz und gar nicht. Zum einen habe ich Ihnen ja gestattet,
daß Sie sich von zwei Robotern Ihrer Wahl begleiten lassen. Zum
anderen besteht meine Mannschaft darauf, nicht ich. Sie mag weder
Spacer noch Roboter. Aber warum stört es Sie? Diese Isolation
müßte doch Ihre Angst vor Infektionen
verringern.«
    Gladias Augen blickten hochmütig, aber ihre Stimme klang
müde. »Ich frage mich, ob ich nicht schon zu alt geworden
bin, um noch Angst vor Infektionen zu haben. In vieler Hinsicht denke
ich, ich hätte schon lang genug gelebt. Und außerdem habe
ich ja meine Handschuhe, meinen Nasenfilter und wenn nötig meine
Maske. Darüber hinaus bezweifle ich, daß Sie sich die
Mühe machen würden, mich zu berühren.«
    »Das wird auch sonst keiner tun«, sagte D. G. und
seine Stimme klang plötzlich grimmig, während seine Hand zu dem Gegenstand an seiner rechten Hüfte wanderten.
    Ihre Augen folgten der Bewegung. »Was ist das?« fragte
sie.
    D. G. lächelte, und sein Bart schien im Licht zu schimmern.
In den Brauen konnte sie einzelne rote Haare sehen.



»Eine Waffe«, sagte er und zog sie. Er hielt sie an
einem geformten Heft, das sich über seine Hand wölbte, als
würde die Kraft seines Händedrucks es nach oben quetschen.
Vorne streckte sich ein dünner Zylinder etwa fünfzehn
Zentimeter Gladia entgegen. Eine Öffnung war nicht zu
erkennen.
    »Kann man damit Leute töten?« Gladia streckte die
Hand nach der Waffe aus.
    D. G. zog sie schnell zurück. »Sie sollten nie nach der
Waffe eines anderen greifen, my Lady. Das ist noch schlimmer als
schlechte Manieren, denn jeder Siedler ist ausgebildet, auf eine
solche Bewegung heftig zu reagieren. Und Sie könnten dabei
verletzt werden.«
    Gladia zog mit geweiteten Augen die Hand zurück und verbarg
beide Hände hinter dem Rücken. »Drohen Sie mir
nicht!« sagte sie. »Daneel versteht in der Beziehung
überhaupt keinen Spaß. Auf Aurora ist niemand so
barbarisch, Waffen zu tragen.«
    »Nun«, meinte D. G. ungerührt von dem Adjektiv,
»wir haben keine Roboter, die uns beschützen. Und das ist
auch kein Gerät zum Töten. In mancher Hinsicht ist es viel
schlimmer. Es sendet eine Art von Vibration aus, die jene Nervenenden
stimuliert, die für die Schmerzempfindung zuständig sind.
Es schmerzt weit mehr als irgend etwas, das Sie sich vorstellen
können. Niemand würde das freiwillig zweimal erdulden. Und
jemand, der diese Waffe trägt, braucht sie selten einzusetzen.
Wir nennen das eine Neuronenpeitsche.«
    Gladia runzelte die Stirn. »Ekelhaft! Wir haben unsere
Roboter, aber die tun nie jemandem weh, außer wenn es
unvermeidbar ist, in einem Notfall. Und dann nur ganz
geringfügig.«
    D. G. zuckte die Achseln. »Das klingt sehr zivilisiert. Aber
ein wenig Schmerz – ein wenig Töten sogar – ist besser
als der geistige Verfall, den die Roboter herbeigeführt haben.
Außerdem ist eine Neuronenpeitsche nicht zum Töten
bestimmt; und auch Ihre Leute haben Waffen in ihren Raumschiffen, die
Tod und Vernichtung säen.«
    »Das liegt daran, weil wir in der Frühzeit unserer
Geschichte Kriege führen mußten, als unser irdisches Erbe
noch stark war; aber inzwischen haben wir gelernt.«
    »Sie haben diese Waffen gegen die Erde eingesetzt, nachdem
Sie angeblich gelernt hatten.«
    »Das ist…«, begann sie und schloß dann den
Mund wieder, als wollte sie das abbeißen, was sie hatte sagen
wollen.
    D. G. nickte. »Ich weiß. Sie wollten sagen: ›das
ist etwas anderes‹. Denken Sie einmal darüber nach, my
Lady, wenn Sie sich wundern sollten, warum meine Mannschaft Spacer
nicht mag. Oder warum ich genauso empfinde. Aber Sie werden mir
nützlich sein, my Lady, und ich werde nicht zulassen, daß
meine Gefühle diese Nützlichkeit stören.«
    »In welcher Weise werde ich Ihnen nützlich
sein?«
    »Sie sind Solarianerin.«
    »Das sagen Sie immer wieder. Mehr als zwanzig Dekaden sind
vergangen. Ich weiß nicht, wie Solana jetzt ist. Ich weiß
überhaupt nichts darüber. Wie war denn Baleys Welt vor
zwanzig Dekaden?«
    »Baleys Welt hat vor zwanzig Dekaden nicht existiert, wohl
aber Solana. Und ich baue einfach darauf, daß Sie sich an irgend etwas Nützliches erinnern.«
    Er stand auf, verbeugte sich kurz in einer Geste, die höflich
wirken sollte, aber fast spöttisch war, und ging hinaus.

 
15
     
     
    Gladia schwieg eine Weile nachdenklich und verstört und sagte
dann: »Er war gar nicht höflich, oder?«
    Daneel meinte dazu:

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