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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Recht dazu habe ich geerbt.«
    »Aber was kann ich für Sie tun, wenn ich mit Ihnen
komme?« fragte Gladia verzweifelt.
    »Das werden wir sehen. Werden Sie mitkommen?«
    Gladia empfand den verzweifelten Wunsch, abzulehnen. Aber war
Elijah vielleicht deshalb in den letzten Stunden wieder Teil ihres
Lebens geworden? Vielleicht, damit diese unmögliche Forderung in
seinem Namen vorgebracht werden konnte und es ihr unmöglich sein
sollte, sich zu weigern?
    »Was hat das denn für einen Sinn?« fragte sie.
»Der Rat wird mich nicht mit Ihnen gehen lassen. Man wird nicht
zulassen, daß eine Auroranerin auf einem Siedler-Schiff den
Planeten verläßt.«
    »My Lady, Sie sind seit zwanzig Dekaden hier auf Aurora und
denken daher, die Aurora-Geborenen würden Sie als Auroranerin
ansehen. So ist es aber nicht. Für sie sind Sie immer noch eine
Solarianerin. Man wird Sie gehen lassen.«
    »Das wird man nicht«, sagte Gladia, deren Herz wie wild
pochte und auf deren Oberarmen sich eine Gänsehaut bildete. Er
hatte recht. Sie dachte an Amadiro, der in ihr sicherlich nichts als
eine Solarianerin sehen würde. Dennoch antwortete sie: »Das
werden sie nicht« – und versuchte sich damit selbst
zu beruhigen.
    »Doch«, erwiderte D. G. »Ist denn nicht ein
Abgesandter Ihres Rates zu Ihnen gekommen, um Sie zu bitten, mich zu
empfangen?«
    Darauf antwortete sie trotzig: »Er hat mich nur gebeten, ihm
über unser Gespräch zu berichten. Und genau das werde ich
tun.«
    »Wenn man von Ihnen verlangt, daß Sie mich hier in
Ihrem eigenen Haus bespitzeln, my Lady, dann wird es ihnen noch
nützlicher erscheinen, daß Sie mich auf Solaria
bespitzeln.« Er wartete auf Antwort, und als keine kam, meinte
er mit fast müde klingender Stimme: »My Lady, wenn Sie sich
weigern, werde ich Sie nicht zwingen, weil ich das gar nicht brauche. Die werden Sie zwingen. Aber das will ich wiederum nicht. Mein
Vorfahr würde es ebenfalls nicht wollen, wenn er hier wäre.
Er würde sich wünschen, daß Sie aus Dankbarkeit ihm
gegenüber mit mir kommen – und aus keinem anderen Grund. My
Lady, der Vorfahr hat sich unter extremen Schwierigkeiten für
Sie eingesetzt. Wollen Sie sich nicht um seines Andenkens willen auch
einsetzen?«
    Gladias Hand sank herunter. Sie wußte, daß sie sich
dem nicht widersetzen konnte. »Ich muß Roboter um mich
haben«, sagte sie.
    »Das habe ich erwartet.« D. G. grinste wieder.
»Warum wollen Sie nicht meine zwei Namensvettern mitnehmen?
Brauchen Sie mehr?«
    Gladia sah zu Daneel hinüber, aber der rührte sich nicht
von der Stelle. Ihr Blick wanderte zu Giskard – dasselbe. Und
dann schien ihr, als würde sich nur einen Augenblick lang sein
Kopf ganz leicht bewegen – aufwärts und abwärts.
    Sie mußte ihm vertrauen.
    »Nun denn«, sagte sie. »Ich werde mit Ihnen kommen.
Diese zwei Roboter sind alles, was ich brauche.«

 
     
Zweiter Teil
     
Solaria

 
     
V. DER VERLASSENE PLANET

 
14
     
     
    Zum dritten Mal in ihrem Leben befand Gladia sich in einem
Raumschiff. Sie erinnerte sich nicht gleich daran, wie lang es her
war, daß sie und Santirix gemeinsam nach der Welt Euterpe
geflogen waren, weil deren Regenwälder als unvergleichlich
schön galten, besonders im Licht ihres hellen Satelliten
Gemme.
    Der Regenwald war tatsächlich üppig und grün
gewesen, mit sorgfältig in Reih und Glied gepflanzten
Bäumen und einer Tierwelt, die mit Bedacht so ausgewählt
war, um der Welt Farbe zu verleihen – und giftige oder sonstwie
unangenehme Geschöpfe gab es natürlich keine.
    Der Satellit, der gut hundertfünfzig Kilometer Durchmesser
hatte, kreiste nahe genug um Euterpe, um wie ein strahlender Punkt
funkelnden Lichts zu leuchten. Er war dem Planeten so nahe, daß
man ihn von Westen nach Osten über den Himmel ziehen sah, viel
schneller als die Rotation des Planeten selbst. Er wurde heller, wenn
er sich dem Zenit näherte, und dunkler, wenn er dann wieder zum
Horizont herabsank. In der ersten Nacht beobachtete man ihn
fasziniert, in der zweiten schon weniger interessiert und in der
dritten mit einer gewissen Mißgelauntheit wegen der Helligkeit,
die er verbreitete – vorausgesetzt, daß der Himmel in
diesen Nächten klar war, was er gewöhnlich nicht war.
    Die Euterpaner selbst betrachteten ihn, wie sie feststellte, nie,
obwohl sie ihn vor den Touristen natürlich lauthals priesen.
    Insgesamt hatte Gladia die Reise Freude gemacht. Aber woran sie
sich besonders deutlich erinnerte, war die Freude, nach Aurora
zurückzukehren,

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