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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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trennen.«
    »Haben Sie kein Vertrauen zu Ihrer eigenen
Legislatur?«
    D. G. lächelte schief. »Nicht ganz. Das hier ist immer
noch eine junge, rohe Welt, und jeder geht seiner eigenen Wege. Man
hat uns noch nicht alle Ecken und Kanten abgeschlagen, und wir haben
auch keine Roboter, die uns bewachen. Und dann gibt es hier
außerdem noch militante Minderheits-Parteien; wir haben unsere
eigenen Kriegsfalken.«
    »Was sind Kriegsfalken?«
    Die meisten der Leute hatten inzwischen ihren Overall abgelegt und
bedienten sich bei den Getränken. Das gleichmäßig
monotone Summen vieler Gespräche lag in der Luft, und die
meisten Augenpaare waren die meiste Zeit auf Gladia gerichtet; aber
niemand sprach sie an. Gladia erkannte schnell, daß sich um sie
herum ein Ring des Ausweichens gebildet hatte.
    D. G. bemerkte ihre Blicke und interpretierte sie richtig.
»Man hat ihnen gesagt«, meinte er, »daß Sie gern
ein wenig Raum um sich herum hätten. Ich glaube, die begreifen
Ihre Furcht vor Ansteckung.«
    »Es beleidigt sie hoffentlich nicht.«
    »Vielleicht doch. Aber Sie haben da etwas bei sich, was ganz
offensichtlich als Roboter zu erkennen ist; und die Art von
Ansteckung mögen die meisten hier auf Baleys Welt nicht; ganz
besonders die Kriegsfalken.«
    »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was das
ist.«
    »Das werde ich schon, wenn wir Zeit dazu haben. Sie und ich
und die anderen auf dem Podium werden jetzt gleich wegmüssen.
– Die meisten Siedler sind der Ansicht, daß die Galaxis
eines Tages ihnen gehören wird; daß die Spacer in dem
Wettlauf der Expansion nicht werden mithalten können, ja, das
nicht einmal wollen. Daß es Zeit in Anspruch nehmen wird,
wissen wir auch. Wir werden das nicht mehr erleben. Unsere Kinder
wahrscheinlich auch nicht. Vielleicht wird es tausend Jahre dauern.
Die Kriegsfalken wollen nicht warten. Sie wollen, daß das jetzt
geklärt wird.«
    »Sie wollen Krieg!«
    »Das sagen sie nicht ausdrücklich. Und sie nennen sich
auch nicht Kriegsfalken; so werden sie von uns vernünftigen
Leuten genannt. Selbst nennen sie sich Erdsuprematisten. Das ist ganz
geschickt, denn wer kann schon etwas gegen Leute sagen, die
dafür sind, daß die Erde die führende Rolle in der
Galaxis spielen soll. Dafür sind wir alle. Aber die meisten von
uns rechnen nicht damit, daß das morgen passiert, und sind auch
nicht wütend darüber, daß das nicht so sein
wird.«
    »Und diese Kriegsfalken könnten mich angreifen?
Körperlich?«
    D. G. bedeutete ihr mit einer Handbewegung, daß sie
weitergehen müßten. »Ich glaube, wir müssen
jetzt gehen, Madam. Die stellen uns jetzt auf. – Nein, ich
glaube nicht, daß man Sie angreifen wird. Aber es kann nie
schaden, auf der Hut zu sein.«
    Gladia blieb stehen, als D. G. ihr ihren Platz in der Reihe
zeigte.
    »Nicht ohne Daneel und Giskard, D. G. Ich gehe ohne die
beiden nirgends hin – nicht einmal auf das Podium; nicht nach
dem, was Sie mir gerade über die Kriegsfalken gesagt
haben.«
    »Sie verlangen eine ganze Menge, my Lady.«
    »Im Gegenteil, D. G.: Ich verlange gar nichts. Sie
können mich sofort mit meinen Robotern nach Hause
bringen.«
    Gladia sah nervös zu, wie D. G. auf eine kleine Gruppe von
Beamten zuging. Er machte eine leichte Verbeugung, wobei die Arme
schräg nach unten wiesen. Gladia vermutete, daß es sich
dabei um die übliche Respektsbezeigung der hiesigen Einwohner
handelte.
    Sie hörte nicht, was D. G. sagte; aber während sie ihn
beobachtete, ging unwillkürlich eine etwas schmerzhafte
Fantasievorstellung durch ihr Bewußtsein. Wenn es zu einem
Versuch kommen sollte, sie gegen ihren Willen von ihren Robotern zu
trennen, würden Daneel und Giskard sicherlich alles ihnen
Mögliche tun, um das zu verhindern. Sie würden sich so
schnell und exakt bewegen, daß wirklich niemand verletzt werden
würde – aber die Sicherheitswachen würden sofort ihre
Waffen einsetzen.
    Sie würde das um jeden Preis verhindern müssen – so
tun, als würde sie sich freiwillig von Daneel und Giskard
trennen lassen, und sie auffordern, weiter hinten auf sie zu warten.
Doch wie das anstellen? Sie war ihr ganzes Leben lang nie völlig
ohne Roboter gewesen. Wie konnte sie sich ohne sie sicher
fühlen? Aber welche andere Möglichkeit gab es, wenn es zu
dem Dilemma kam?
    Jetzt kehrte D. G. zurück. »Ihr Status als Heldin ist in
einer Verhandlung recht nützlich, my Lady. Außerdem kann
ich natürlich recht überzeugend reden. Ihre Roboter
dürfen mitkommen. Sie werden hinter

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