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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Kindheit geweckt, die weit zurücklag; auf
einer Welt, die weit zurücklag; und das hatte diese
schützende Mauer der Stille zerschlagen, vielleicht für
alle Zeit, und jetzt lag sie ungeschützt und bloß da, den
Schrecken des weiterfließenden Lebens ausgesetzt.
    Was würde an die Stelle jener verschwundenen Stille
treten?
    Sie wurde sich der schwach leuchtenden Augen Giskards
bewußt, die auf sie herabblickten, und sagte: »Hilf mir,
das anzuziehen, Giskard!«

 
32
     
     
    Es war kalt. Am Himmel hingen graue Wolken, und in der Luft
glitzerten vereinzelte Schneekristalle. Auf dem Boden blies die
frische Brise puderigen Schnee in kleinen Wirbeln herum, und am Rande
des Landefeldes konnte Gladia aufgetürmte Schneehügel
erkennen.
    Überall drängten sich die Menschen hinter Absperrungen,
die sie davon abhielten, zu nahe heranzukommen. Alle trugen Overalls
in verschiedenen Farben und Schnitten; sie wirkten irgendwie
aufgebläht und sahen aus wie eine Schar formloser
Gegenstände mit Augen. Einige trugen Visiere, die durchsichtig
über ihren Gesichtern glänzten.
    Gladia drückte sich die behandschuhte Hand ans Gesicht.
Abgesehen von ihrer Nase war ihr warm. Der Overall bewirkte mehr als
bloße Isolation; er schien eigene Wärme auszustrahlen.
    Sie sah sich um. Daneel und Giskard waren in Reichweite, jeder mit
einem Overall bekleidet.
    Zuerst hatte sie dagegen Einwände gehabt: »Sie brauchen
keine Overalls. Sie sind nicht kälteempfindlich.«
    »Sicher sind sie das nicht«, hatte D. G. gesagt.
»Aber Sie haben gesagt, Sie würden ohne sie nirgends
hingehen, und wir können ja nicht gut Daneel der Kälte
ausgesetzt dasitzen lassen; es würde unnatürlich
erscheinen. Und dann wollen wir auch nicht dadurch Feindseligkeiten
provozieren, indem wir allen sichtbar machen, daß Sie Roboter
haben.«
    »Aber das weiß man doch. Und außerdem verrät
Giskard doch sein Gesicht, selbst wenn er einen Overall
trägt.«
    »Kann schon sein, daß man es weiß«, sagte D.
G. »Aber wahrscheinlich werden sie nicht darüber
nachdenken, wenn man sie nicht dazu zwingt – also wollen wir sie
auch nicht zwingen.«
    D. G. winkte sie in einen Wagen, dessen Seitenwände und Dach
durchsichtig waren. »Man wird Sie beim Fahren sehen wollen, my
Lady«, sagte er und lächelte.
    Gladia nahm auf der einen Seite Platz, und D. G. setzte sich auf
die andere. »Ich bin auch ein Held«, sagte er.
    »Legen Sie Wert darauf?«
    »Oh, ja. Das bedeutet, daß meine Mannschaft eine
Prämie bekommt, und mich wird man vielleicht befördern;
dagegen habe ich nichts einzuwenden.«
    Jetzt stiegen auch Daneel und Giskard in den Wagen und nahmen vorn
Platz, so daß sie den zwei menschlichen Wesen
gegenübersaßen. Daneel saß Gladia gegenüber,
Giskard D. G.
    Vor ihnen stand ein weiterer Wagen, der nicht durchsichtig war,
und hinter ihnen eine Reihe von einem guten Dutzend. Aus der
versammelten Menge waren Beifallsrufe zu hören, und alle
fuchtelten mit den Armen herum. D. G. lächelte und hob
seinerseits den Arm und bedeutete Gladia, sie solle es ihm gleichtun.
Sie winkte flüchtig. Im Wageninnern war es warm, und sie hatte
inzwischen wieder Gefühle in ihrer Nasenspitze.
    »An diesen Fenstern glitzert etwas«, sagte sie.
»Das ist unangenehm. Läßt sich das
entfernen?«
    »Ohne Zweifel. Aber das geht nicht«, sagte D. G.
»Das ist das unauffälligste Kraftfeld, das wir errichten
können. Diese Leute dort draußen sind erregt, und man hat
sie durchsucht; aber irgend jemand könnte doch eine Waffe
versteckt haben, und wir wollen nicht, daß Sie verletzt
werden.«
    »Sie meinen, jemand könnte versuchen, mich zu
töten?«
    (Daneels Augen suchten ruhig die Menschenmenge auf einer Seite des
Wagens ab; die Augen Giskards die andere.)
    »Sehr unwahrscheinlich, my Lady. Aber Sie sind Spacer, und
Siedler mögen nun mal Spacer nicht. Ein paar dort draußen
könnten sie mit solch überwältigender Abneigung
hassen, daß sie in Ihnen nur den Spacer sehen. Aber machen Sie
sich keine Sorgen; selbst wenn es jemand versuchen sollte, was –
wie ich schon sagte – unwahrscheinlich ist, wird es ihm nicht
gelingen.«
    Die Kolonne begann sich in Bewegung zu setzen, alle Wagen
gleichzeitig und sehr glatt.
    Gladia richtete sich erstaunt auf. Vor der Trennscheibe, die den
Raum abschloß, war niemand. »Wer fährt?« fragte
sie.
    »Die Wagen sind durch und durch computerisiert«, sagte
D. G. »Ist das bei Spacer-Wagen nicht der Fall?«
    »Wir haben Roboter, die sie lenken.«
    D. G.

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