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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die
Menschen glauben, und schon wäre es um die Stabilität des
Regimes geschehen.«
    »Wenn das so ist, Oberst, werden wir einfach dafür
sorgen, daß die Prognosen der Psychohistorik so ausfallen, wie
wir sie haben wollen.«
    »Aber erstellen müßte sie trotzdem dieser Seldon,
und er ist kein Freund des Regimes. Es ist wichtig, General, das an
der Universität von Streeling laufende Projekt zur
Vervollkommnung der Psychohistorik und die Person Hari Seldons
voneinander zu trennen. Die Psychohistorik könnte für uns
ungeheuer wertvoll werden, aber nur, wenn jemand anderer als Seldon
das Projekt leitet.«
    »Gibt es denn jemanden, der dazu imstande
wäre?«
    »O ja. Aber zuvor müßte man sich Seldon vom Halse
schaffen.«
    »Wo liegt da die Schwierigkeit? Man läßt ihn
hinrichten und fertig.«
    »Es wäre besser, General, wenn die Regierung in diesem
Fall nicht allzu offen die Hand im Spiel hätte.«
    »Erklärung!«
    »Ich habe mir erlaubt, ihn zu einer Besprechung mit Ihnen zu
bestellen, damit Sie sich mit Ihrer Menschenkenntnis ein Urteil
über seine Persönlichkeit bilden. Im Anschluß daran
müßten Sie auch einschätzen können, ob gewisse
Vorschläge, an die ich denke, zweckmäßig sind oder
nicht.«
    »Wann soll diese Besprechung stattfinden?«
    »Eigentlich schon sehr bald, aber seine Mitarbeiter haben um
ein paar Tage Aufschub gebeten, weil sie gerade dabei waren, seinen
Geburtstag zu feiern – den sechzigsten, nach allem was ich
höre. Es erschien mir angebracht, der Bitte stattzugeben und den
Termin um eine Woche zu verlegen.«
    »Warum?« wollte Tennar wissen. »Ich verabscheue es,
Schwäche zu zeigen.«
    »Ganz recht, General. Ganz recht. Das beweist wieder Ihren
sicheren Instinkt. Ich hatte jedoch das Gefühl, wir sollten aus
Gründen der Staatsraison in Erfahrung bringen, was es mit dieser
Geburtstagsfeier – sie ist momentan in vollem Gange – auf
sich hat.«
    »Wozu?«
    »Es empfiehlt sich immer, Bescheid zu wissen. Möchten
Sie sich eine Aufzeichnung der Festlichkeiten ansehen?«
    General Tennars Miene blieb finster. »Ist das
nötig?«
    »Ich glaube, es wird Sie interessieren, General.«
    Die – audivisuelle – Reproduktion war von
ausgezeichneter Qualität, und eine ganze Weile war das
spartanische Arbeitszimmer des Generals von der ausgelassenen
Stimmung der Geburtstagsfeier erfüllt.
    Linn lieferte mit leiser Stimme die erforderlichen Kommentare.
»Was Sie sehen, General, spielt sich größtenteils im
Projektgebäude ab, aber auch die übrige Universität
ist mit einbezogen. Gleich wird uns eine Luftaufnahme zeigen,
daß sich die Festlichkeiten über das gesamte Areal
erstrecken. Ja, ich habe zwar im Moment keine Belege zur Hand, aber
da und dort, zumeist in Universitäten und öffentlichen
Gebäuden in den einzelnen Bezirken, finden derzeit überall
auf dem Planeten in der einen oder anderen Form sogenannte
›Sympathiefeiern‹ statt. Das Fest ist noch nicht zu
Ende.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß es sich um eine
trantorweite Feier handelt?«
    »In gewissen Kreisen. Hauptsächlich betroffen sind die
Intellektuellen, aber man beteiligt sich auch in erstaunlich vielen
anderen Schichten. Es mag sogar sein, daß auf anderen Welten
hier und dort gejubelt wird.«
    »Wo haben Sie diese Aufzeichnungen her?«
    Linn lächelte. »Wir unterhalten recht gute Beziehungen
zum Projekt. Unsere Informationsquellen sind sehr zuverlässig,
und so geschieht kaum etwas, ohne daß wir sofort davon
erfahren.«
    »Na schön, Linn, und was schließen Sie aus
alledem?«
    »Mir scheint, General, und Sie haben gewiß den gleichen
Eindruck, daß um diesen Hari Seldon ein Personenkult entstanden
ist. Der Mann wird so weitgehend mit der Psychohistorik
identifiziert, daß wir, sollten wir uns seiner auf allzu
offensichtliche Weise entledigen, die Glaubwürdigkeit dieser
Wissenschaft völlig zerstören würden. Und damit
wäre sie für unsere Zwecke wertlos.
    Andererseits, General, kommt Seldon allmählich in die Jahre,
und man kann sich vorstellen, daß er sich in absehbarer Zeit
durch einen anderen Mann ersetzen ließe: durch einen Mann
unserer Wahl, der unseren hehren Zielen und unseren Hoffnungen
für das Imperium aufgeschlossen gegenüberstehen
müßte. Wenn man Seldon auf diese nach außen hin ganz
natürliche Art und Weise von seinem Platz verdrängen
könnte, wäre das ganz in unserem Sinne.«
    »Und Sie meinen also, ich sollte ihn mir ansehen?«
fragte der General.
    »Gewiß. Fühlen Sie ihm auf den Zahn

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