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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die
Gebäude tadellos in Schuß. Das Bett des Kaisers wurde
– obwohl unberührt – tagtäglich frisch bezogen;
die Zimmer wurden gereinigt; alles funktionierte, wie es immer
funktioniert hatte; und der ganze kaiserliche Stab vom vornehmsten
Höfling bis zum niedrigsten Lakaien tat, was er immer getan
hatte. Die obersten Beamten erteilten die gleichen Befehle wie zu
Lebzeiten des Kaisers, Befehle, von denen sie wußten, daß
sie im Sinne des Kaisers gewesen wären. In vielen Fällen,
insbesondere in den höheren Rängen, war das Personal seit
Cleons Todestag unverändert geblieben, und wenn neue Leute
eingestellt wurden, so hatte man sie mit aller Sorgfalt in die
Überlieferung eingewiesen, an die sie sich zu halten hatten.
    Es war, als sei das Imperium so sehr an die Existenz eines Kaisers
gewöhnt, daß es diese Geisterherrschaft brauchte, um nicht
auseinanderzufallen.
    Die Junta wußte das – und wenn nicht, so spürte
sie es. In den ganzen zehn Jahren hatte kein einziger von den
Militärs, die das Kommando über das Imperium führten,
die kaiserliche Privatsuite im Kleinen Palast bezogen. Diese
Männer mochten sein, was sie wollten, kaiserliches Blut
floß jedenfalls nicht in ihren Adern, und sie waren sich
bewußt, daß sie dort nichts zu suchen hatten. Die
Bevölkerung mochte sich mit dem Verlust ihrer Freiheit
abgefunden haben, aber Pietätlosigkeit gegenüber ihrem
Kaiser – ob lebendig oder tot – würde sie nicht
dulden.
    Nicht einmal General Tennar hatte sich in dem eleganten Bauwerk
einquartiert, das so lange Zeit die Herrscher aus einem Dutzend
verschiedener Dynastien beherbergt hatte. Er wohnte und arbeitet in
einem Gebäude am Rand des Parks – die Häuser dort
waren samt und sonders von abstoßender Häßlichkeit,
aber dafür waren sie so stabil wie Festungen, konnten selbst
einer Belagerung standhalten und verfügten über
Außengebäude, in denen eine riesige Wachmannschaft Platz
finden konnte.
    Tennar war ein stämmiger Mann und hatte einen Schnurrbart,
keine üppig wuchernde Dahliterbürste, sondern ein
sorgfältig gestutztes, in Form rasiertes
Oberlippenbärtchen, das einen Streifen Haut zwischen den Haaren
und dem Lippenrand freiließ. Der Schnurrbart war rötlich,
und Tennars Augen waren von eisigem Blau. In jüngeren Jahren war
er vermutlich ein stattlicher Bursche gewesen, doch jetzt wirkte sein
Gesicht aufgeschwemmt, und seine Schweinsäuglein funkelten
zumeist vor Zorn.
    Und im Zorn – durchaus verständlich bei einem Mann, der
sich als absoluter Herrscher über Millionen von Welten
fühlte und doch nicht wagte, sich Kaiser zu nennen – sagte
er nun zu Hender Linn: »Ich kann jederzeit meine eigene Dynastie
gründen.« Dann blickte er sich finster um. »Das ist
nicht die passende Umgebung für den Herrn über das
Imperium.«
    Linn gab leise zu bedenken: »Herr zu sein, ist das einzige,
was wirklich zählt. Besser Herr in einer Zelle. Als Galionsfigur
in einem Palast.«
    »Aber am besten doch wohl Herr in einem Palast. Warum auch
nicht?«
    Linn trug den Titel Oberst, obwohl er mit ziemlicher Sicherheit
nie an einem militärischen Einsatz teilgenommen hatte. Seine
Aufgabe war es, Tennar zu sagen, was dieser hören wollte –
und dessen Befehle unverändert weiterzugeben. Gelegentlich
– wenn ihm das Risiko nicht allzugroß erschien –
versuchte er auch, Tennar auf einen vernünftigeren Kurs zu
bringen.
    Linn war allgemein als ›Tennars Lakai‹ bekannt, und das
wußte er auch. Es störte ihn nicht. Als Lakai hatte er
einen sicheren Stand – und er hatte schon so manchen
stürzen sehen, der es für unter seiner Würde gehalten
hatte, den Lakaien zu spielen.
    Natürlich konnte eines Tages auch Tennar in dem ständig
wechselnden Junta-Panorama spurlos verschwinden, aber Linn ging mit
stoischer Gelassenheit davon aus, daß sich das Unheil schon
rechtzeitig ankündigen würde und er sich retten konnte.
– Und wenn nicht – nun, so hatte eben alles seinen
Preis.
    »Warum sollten Sie keine Dynastie gründen,
General?« bemerkte Linn. »Sie wären beileibe nicht der
erste in der langen Geschichte des Imperiums. Aber dergleichen
braucht seine Zeit. Die Menschen stellen sich nicht so schnell um.
Gewöhnlich wird das Haupt einer Dynastie erst in der zweiten
oder gar dritten Generation als Kaiser vollends anerkannt.«
    »Das kann nicht sein. Ich brauche mich doch nur selbst zum
neuen Kaiser auszurufen. Wer würde es wagen, dagegen
aufzubegehren? Ich habe alles fest im Griff.«
    »Ganz

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