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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Meiner Schätzung nach
wird es höchstenfalls zwanzig Jahre dauern, bis die ersten der
Außenwelten sich für unabhängig
erklären.«
    Wieder seufzte Zenow. »Wenn Sie recht haben, hat das Imperium
noch nie so schlimme Zeiten erlebt. Aber was hat das mit Ihrem Wunsch
nach mehr Büroräumen und zusätzlichen
Hilfskräften hier in der Bibliothek zu tun?«
    »Wenn das Imperium zerfällt, könnte es sein,
daß auch die Galaktische Bibliothek dem allgemeinen Massaker
nicht entgeht.«
    »Oh, so weit wird es nicht kommen«, rief Zenow
überzeugt. »Schlimme Zeiten hat es schon öfter
gegeben, aber immer stand fest, daß die Galaktische Bibliothek
auf Trantor, die Schatzkammer menschlicher Gelehrsamkeit, nicht
angetastet werden darf. Und so wird es auch in Zukunft
sein.«
    »Nicht unbedingt. Sie haben selbst gesagt, die Junta habe die
Neutralität der Bibliothek verletzt.«
    »Nicht ernsthaft.«
    »Beim nächsten Mal könnten die Übergriffe
gravierender sein, und wir dürfen nicht zulassen, daß
diese Schatzkammer menschlicher Gelehrsamkeit Schaden
leidet.«
    »Könnte das durch die Verstärkung Ihrer
Präsenz verhindert werden?«
    »Keineswegs. Aber durch das Projekt, für das ich mich
einsetze. Ich möchte eine große Enzyklopädie
schaffen, in der alles Wissen enthalten ist, das die Menschheit zum
Wiederaufbau braucht, sollte es zur Katastrophe kommen – eine
Encyclopaedia Galactica, wenn Sie so wollen. Dazu ist nicht alles
vonnöten, was diese Bibliothek angehäuft hat. Zu vieles
davon ist belanglos. Die über die ganze Galaxis verstreuten
Provinzbibliotheken könnten gleichfalls der Zerstörung
anheimfallen, und selbst wenn nicht, so beziehen sie doch bis auf die
unmittelbaren Regionaldaten ohnehin alle Informationen über
Computerverbindung von der Galaktischen Bibliothek. Was ich mir
dagegen vorstelle, ist ein vollkommen unabhängiges Werk, das in
möglichst gedrängter Form alle für die Menschheit
wesentlichen Informationen enthält.«
    »Und wenn auch dies zerstört wird?«
    »Das wird hoffentlich nicht geschehen. Ich habe die Absicht,
eine abgelegene Welt am Rand der Galaxis zu suchen, wo sich meine
Enzyklopädisten ansiedeln und in Frieden arbeiten können.
Solange, bis eine solche Welt nicht gefunden ist, sollte der Kern der
Gruppe jedoch hier in der Bibliothek tätig sein und mit Hilfe
der vorhandenen Einrichtungen entscheiden, was für das Projekt
benötigt wird.«
    Zenow schnitt eine Grimasse. »Ich verstehe, worauf Sie
hinauswollen, Professor Seldon, aber ich bin nicht sicher, ob sich
Ihre Bitte erfüllen läßt.«
    »Warum nicht, Chefbibliothekar?«
    »Ich bin zwar Chefbibliothekar, aber deshalb noch lange kein
absoluter Monarch. Wir haben hier einen ziemlich großen
Verwaltungsrat – eine Art Legislative – und glauben Sie
bitte nicht, daß ich diesem Gremium Ihr
Enzyklopädie-Projekt so einfach aufzwingen kann.«
    »Das erstaunt mich.«
    »Dazu besteht kein Anlaß. Ich bin kein sonderlich
beliebter Chefbibliothekar. Der Verwaltungsrat kämpft schon seit
einigen Jahren darum, den Zugang zur Bibliothek zu begrenzen. Dem
widersetze ich mich bis heute. Es hat schon für Unmut gesorgt,
daß ich Ihnen Ihr kleines Büro zugestanden habe.«
    »Den Zugang zu begrenzen?«
    »Genau. Die Vorstellung geht dahin, daß jeder, der
Informationen braucht, sich an einen Bibliothekar wenden muß,
der dann der betreffenden Person das Gewünschte beschafft. Der
Verwaltungsrat will nicht, daß die Leute nach Belieben die
Bibliothek betreten und selbst an die Computer gehen. Sie sagen, der
Instandhaltungsaufwand für die Rechner und andere
Bibliothekseinrichtungen würde allmählich
untragbar.«
    »Aber das ist unmöglich. Das Konzept der offenen
Galaktischen Bibliothek hat seit Jahrtausenden Tradition.«
    »Ganz recht, aber in den letzten Jahren wurden die
öffentlichen Mittel für die Bibliothek mehrfach
gekürzt, wir haben einfach nicht mehr soviel Geld zur
Verfügung wie früher. Es wird immer schwieriger, die
Geräte in funktionsfähigem Zustand zu erhalten.«
    Seldon rieb sich das Kinn. »Aber wenn man Ihnen weniger
Mittel bewilligt, müssen Sie doch sicher Gehälter
kürzen und Angestellte entlassen – oder können
zumindest keine neuen Leute einstellen.«
    »Sie treffen den Nagel auf den Kopf.«
    »Wie können Sie aber bei verringerter Belegschaft Ihren
Mitarbeitern zusätzliche Arbeit aufbürden, indem Sie
verlangen, daß sie all die Informationen heranschaffen, die die
Öffentlichkeit anfordern würde?«
    »Die

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