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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wollten
erfahren, wie es um Wandas Genom bestellt ist, und dabei haben Sie
riskiert, daß Dinge ans Licht kamen, die man vielleicht besser
nicht wüßte. Aber ich versichere Ihnen, daß sie
meiner Meinung nach nichts Schlimmes zu befürchten
hat.«
    »Diese schadhaften Gene – sollte man sie nicht
korrigieren? Kann man sie überhaupt korrigieren?«
    »Nein. Erstens wäre das unerschwinglich. Zweitens
muß man damit rechnen, daß die Korrektur nicht halten
würde. Und schließlich ist die Öffentlichkeit
dagegen.«
    »Aber wieso das denn?«
    »Weil sie gegen alles ist, was mit Wissenschaft zu tun hat.
Das müßten Sie doch selbst am besten wissen, Professor.
Ich fürchte, der Mystizismus hat besonders seit Cleons Tod
stetig an Boden gewonnen. Die Menschen halten nichts mehr von
gentechnischen Korrekturmaßnahmen. Sie ziehen Wunderheilungen
durch Handauflegen oder sonstigen Hokuspokus vor. Offen gesagt, ich
kann meine Arbeit nur unter größten Schwierigkeiten
fortsetzen. Die Mittel fließen nur sehr
spärlich.«
    Seldon nickte. »Ich durchschaue diese Situation nur allzugut.
Die Psychohistorik liefert auch eine Erklärung dafür, aber
ich hätte wirklich nicht gedacht, daß die Verschlechterung
so rapide voranschreitet. Ich habe mich so sehr in meine Arbeit
vertieft, daß mir die Schwierigkeiten um mich herum entgangen
sind.« Er seufzte. »Seit mehr als dreißig Jahren
beobachte ich schon, wie das Galaktische Imperium langsam
zerfällt – und nun, da sich der Zusammenbruch immer mehr
beschleunigt, weiß ich nicht, wie wir ihn noch rechtzeitig
aufhalten sollen.«
    »Versuchen Sie das denn?« fragte Dr. Endelecki sichtlich
amüsiert.
    »Gewiß.«
    »Viel Erfolg dabei. – Was Ihr Ischias angeht, so
hätte man es vor fünfzig Jahren noch kurieren können.
Heute nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Nun, die dazu erforderlichen Geräte sind nicht mehr
vorhanden; die Leute, die damit hätten umgehen können,
beschäftigen sich mit anderen Dingen. Mit der Medizin geht es
bergab.«
    »Genau wie mit allem anderen«, grübelte Seldon.
»Aber zurück zu Wanda. Ich halte sie für eine
höchst ungewöhnliche junge Frau, mit einem Gehirn, das sich
von der Masse abhebt. Was sagen ihre Gene über ihr
Gehirn?«
    Dr. Endelecki lehnte sich zurück. »Professor Seldon,
wissen Sie, wie viele Gene an der Funktion des Gehirns beteiligt
sind?«
    »Nein?«
    »Dann darf ich Sie daran erinnern, daß von allen
Leistungen des menschlichen Organismus die Gehirnfunktionen die
kompliziertesten sind. Soweit wir wissen, gibt es im ganzen Universum
nichts, was es an Komplexität mit dem menschlichen Gehirn
aufnehmen könnte. Es dürfte Sie also nicht
überraschen, wenn ich Ihnen sage, daß es Tausende von
Genen gibt, die alle bei der Funktion des Gehirns eine Rolle
spielen.«
    »Tausende?«
    »Genau. Und es ist unmöglich, diese Gene einzeln zu
kontrollieren und irgendwelche Abweichungen festzustellen. Was Wanda
betrifft, so glaube ich Ihnen gern, daß sie ein
ungewöhnliches Kind mit einem ungewöhnlichen Gehirn ist,
aber ihre Gene verraten mir über dieses Gehirn nicht das
geringste – außer natürlich, daß es normal
ist.«
    »Könnten Sie andere Menschen finden, deren Gene für
psychische Funktionen denen Wandas gleich sind, die das gleiche
Gehirnmuster besitzen?«
    »Das bezweifle ich sehr. Selbst wenn ein anderes Gehirn dem
ihren sehr ähnlich wäre, bestünden immer noch
gewaltige Unterschiede in den Genen. Nach Übereinstimmungen zu
suchen, hätte keinen Sinn. – Sagen Sie, Professor, welche
Eigenschaft Wandas bringt Sie eigentlich zu der Überzeugung,
daß ihr Gehirn so außergewöhnlich ist?«
    Seldon schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid.
Darüber kann ich nicht sprechen.«
    »Wenn das so ist, dann kann ich ganz sicher nichts weiter
für Sie tun. Wie haben Sie denn diese ungewöhnliche
Eigenschaft entdeckt – diese Besonderheit ihres Gehirns,
über die Sie nicht sprechen können?«
    »Zufall«, murmelte Seldon. »Purer Zufall.«
    »In diesem Fall müssen Sie – ebenfalls mit Hilfe
des Zufalls – andere Gehirne wie das ihre finden. Das ist die
einzige Möglichkeit.«
    Beide schwiegen lange. Endlich fragte Seldon: »Und weiter
haben Sie mir nichts zu sagen?«
    »Leider nein. Höchstens, daß ich Ihnen meine
Rechnung schicken werde.«
    Mühsam stand Seldon auf. Sein Ischias bereitete ihm
große Schmerzen. »Nun, dann danke ich Ihnen vielmals,
Doktor. Schicken Sie die Rechnung, ich werde sie bezahlen.«
    Ratlos verließ Hari Seldon die

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