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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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kenne Sie gut. Oder sagen wir, ich habe viel von Ihnen
gehört.«
    »Das freut mich. Dann haben Sie gewiß auch von der
Psychohistorik gehört?«
    »O ja, welcher intelligente Mensch hätte das nicht? Was
natürlich nicht heißt, daß ich etwas davon
verstünde. Und wer ist die junge Dame, die Sie mitgebracht
haben?«
    »Meine Enkeltochter Wanda.«
    »Was für eine reizende junge Frau.« Er strahlte.
»Irgendwie habe ich das Gefühl, als wäre ich Wachs in
ihren Händen.«
    »Ich glaube, Sie übertreiben«, sagte Wanda.
    »Nein, es ist wahr. Und jetzt nehmen Sie bitte Platz und
sagen Sie mir, was ich für Sie tun kann.« Mit einer weit
ausholenden Armbewegung wies er auf zwei mit kostbarem Brokat
bezogene Polstersessel vor seinem Schreibtisch. Die Sessel waren,
genau wie der pompöse Schreibtisch, die kunstvoll geschnitzten
Türen, die bei Seldons und Wandas Eintreffen geräuschlos
aufgeglitten waren, und der glänzende Obsidianboden in
Bindris’ riesigem Büro von erlesenster Qualität.
Leider nützte der imposante Rahmen nichts – Bindris selbst
war und blieb unscheinbar. Auf den ersten Blick hätte niemand
den schmalen Mann mit dem freundlichen Gesicht für einen der
mächtigsten Finanzmagnaten von Trantor gehalten.
    »Wir sind auf Anregung des Kaisers hier.«
    »Des Kaisers?«
    »ja, er konnte uns nicht helfen, dachte aber, jemand wie Sie
wäre vielleicht eher dazu imstande. Es handelt sich
natürlich um Credits.«
    Bindris fiel die Kinnlade herunter. »Credits?« fragte
er. »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Nun«, sagte Seldon, »fast vierzig Jahre lang wurde
die Psychohistorik von der Regierung gefördert. Doch die Zeiten
ändern sich, und das Imperium ist nicht mehr, was es einmal
war.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Dem Kaiser fehlt es an Credits, um uns zu unterstützen,
und selbst wenn er sie hätte, so bekäme er den
Unterstützungsauftrag nicht durch das Parlament. Deshalb hat er
mir empfohlen, mich an Geschäftsleute zu wenden, die erstens
immer noch über Mittel verfügen und zweitens ohne weiteres
einen Creditschein ausstellen können.«
    Eine längere Pause trat ein, und schließlich sagte
Bindris: »Ich fürchte, der Kaiser ist kein
Geschäftsmann. – An welche Größenordnung
hätten Sie denn gedacht?«
    »Mr. Bindris, wir reden über eine gewaltige Aufgabe. Ich
werde etliche Millionen brauchen.«
    »Etliche Millionen!«
    »Jawohl.«
    Bindris runzelte die Stirn. »Wir sprechen doch wohl von einem
Darlehen? Wann rechnen Sie damit, es zurückzahlen zu
können?«
    »Nun, Mr. Bindris, wenn ich ehrlich sein soll, muß ich
sagen, daß ich überhaupt nicht mit einer Rückzahlung
rechnen kann. Ich bin auf der Suche nach einer Spende.«
    »Selbst wenn ich Ihnen die Credits geben wollte – und
ich muß gestehen, daß ich aus einem mir selbst
unverständlichen Grund nur allzugern dazu bereit wäre
– ich könnte es nicht. Was für den Kaiser das
Parlament, ist für mich der Aufsichtsrat. Ich kann eine Spende
in diesem Umfang nicht einfach ohne Genehmigung des Aufsichtsrats
bewilligen, und die Genehmigung würde ich niemals
erhalten.«
    »Wieso eigentlich nicht? Ihr Unternehmen ist ungeheuer reich.
Sie würden die paar Millionen gar nicht spüren.«
    »Das hört sich gut an«, sagte Bindris, »aber
leider geht es mit der Firma momentan bergab. Nicht, daß wir
ernsthafte Schwierigkeiten zu befürchten hätten, aber die
Entwicklung ist doch recht unerfreulich. Nicht nur das Imperium als
Ganzes verfällt, der Verfall macht auch vor einzelnen Teilen
nicht halt. Wir sind nicht in der Lage, so mir nichts, dir nichts ein
paar Millionen zu verschenken. – Es tut mir aufrichtig
leid.«
    Seldon saß schweigend da, und Bindris betrachtete ihn
unglücklich. Schließlich schüttelte er den Kopf und
sagte: »Glauben Sie mir, Professor Seldon, ich würde Ihnen
wirklich gerne helfen, besonders um dieser jungen Dame willen. Aber
es geht einfach nicht. – Aber wir sind ja nicht das einzige
Wirtschaftsunternehmen auf Trantor. Versuchen Sie es weiter,
Professor. Vielleicht haben Sie anderswo mehr Glück.«
    »Gut.« Seldon erhob sich mühsam. »Wir werden
es versuchen.«

 
23
     
     
    Wanda standen die Tränen in den Augen, aber nicht vor Kummer,
sondern vor Zorn.
    »Großpapa«, sagte sie, »ich begreife das
nicht. Es will mir einfach nicht in den Kopf. Wir waren jetzt in vier
verschiedenen Unternehmen. Von Mal zu Mal wurden wir ruppiger und
abweisender empfangen. In der vierten Firma hat man uns kurzerhand an
die Luft

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