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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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betrachtete er mit beifälligem Nicken ein
Stück Fisch auf seiner Gabel und sagte: »Der Organismus ist
mir nicht bekannt, aber das ist mykogenische Küche.«
    »Richtig. Ich weiß, daß Sie ein Verehrer davon
sind.«
    »Die Küche der Mykogenier ist ihre einzige
Daseinsberechtigung. Ihre einzige Daseinsberechtigung. Wobei ich
nicht vergessen darf, daß dieser Bezirk für Sie eine ganz
besondere Bedeutung hat.«
    »Das ist inzwischen vorbei. Vor langer, langer Zeit bewohnten
die Vorfahren der Mykogenier den Planeten Aurora. Sie hatten eine
Lebenserwartung von dreihundert und mehr Jahren und waren die Herren
der fünfzig Galaktischen Welten. Ein Auroraner hat mich
entworfen und auch gebaut. Das werde ich Aurora nicht vergessen, und
meine Erinnerungen sind sehr viel exakter – und weniger verzerrt
– als die seiner mykogenischen Nachkommen. Aber dann, vor
langer, langer Zeit, habe ich dieses Volk verlassen. Ich habe eine
Entscheidung getroffen, wie das Wohl der Menschheit auszusehen habe,
und daran habe ich mich nach bestem Wissen die ganze Zeit über
gehalten.«
    »Können wir abgehört werden?« fragte Seldon
plötzlich erschrocken.
    Demerzel sah ihn belustigt an. »Das fällt Ihnen ja
reichlich spät ein. Aber keine Sorge, ich habe ausreichende
Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Auch waren Sie auf dem Weg
hierher nicht zu vielen Blicken ausgesetzt, und wenn Sie gehen, wird
es nicht anders sein. Und wer Sie tatsächlich sieht, wird sich
nicht darüber wundern. Ich bin allgemein als ehrgeiziger, aber
nicht sehr begabter Laienmathematiker bekannt, eine stete Quelle der
Erheiterung für all jene bei Hof, die mir nicht unbedingt
wohlgesonnen sind, und deshalb würde es hier niemanden wundern,
wenn ich mich um die Vorarbeiten für den kommenden
Zehnjahreskongreß kümmerte. Darüber will ich mich
auch tatsächlich mit Ihnen beraten.«
    »Ich kann Ihnen aber kaum eine große Hilfe sein. Es
gibt nur ein Thema, über das ich sprechen könnte – und
genau darüber kann ich nicht sprechen. Wenn ich
überhaupt teilnehme, dann nur als Zuhörer. Ich habe nicht
vor, irgendwelche Referate zu halten.«
    »Ich verstehe. Trotzdem kann ich Ihnen eine
ungewöhnliche Mitteilung machen: Seine Kaiserliche Majestät
hat Sie nicht vergessen.«
    »Weil Sie vermutlich die Erinnerung wachgehalten
haben.«
    »Nein, ich habe mich nicht darum bemüht. Aber
gelegentlich ist Seine Kaiserliche Majestät für eine
Überraschung gut. Er hat an den bevorstehenden Kongreß
gedacht und sich offenbar an Ihren Vortrag beim letzten Mal erinnert.
Er hat nach wie vor Interesse an der Psychohistorik, und ich
muß Sie warnen, daß es damit womöglich nicht getan
ist. Man kann nicht ausschließen, daß er Sie zu sich
bestellt. Bei Hofe würde man das als große Ehre betrachten
– gleich zweimal im Leben vom Kaiserlichen Ruf ereilt zu
werden.«
    »Sie scherzen. Was könnte es nützen, wenn ich mit
ihm spreche?«
    »Wie auch immer, wenn man Sie zur Audienz befiehlt,
können Sie nicht ablehnen. – Wie geht es Yugo und Raych,
Ihren jungen Schützlingen?«
    »Darüber sind Sie doch gewiß im Bilde. Ich gehe
davon aus, daß Sie mich ständig im Auge
behalten.«
    »Sie haben recht. Das tue ich aus Sicherheitsgründen,
aber ich bin nicht über jeden Bereich Ihres Lebens informiert.
Dazu nehmen mich meine Aufgaben doch zu sehr in Anspruch, und
allwissend bin ich nun auch nicht.«
    »Liefert Dors keine Berichte ab?«
    »In einer Krise würde sie es tun. Sonst nicht. In
unwichtigen Dingen sträubt sie sich, die Spionin zu
spielen.« Wieder das sparsame Lächeln.
    Seldon knurrte: »Dem Jungen geht es gut. Mit Yugo ist
zunehmend schwerer auszukommen. Er ist inzwischen ein besserer
Psychohistoriker als ich, und wahrscheinlich betrachtete er mich als
Klotz am Bein. Raych dagegen ist immer noch ein liebenswerter
Schlingel – genau wie früher. Ich hatte ihn schon damals
als verwilderten Gassenbengel ins Herz geschlossen, aber das
Überraschende ist, daß auch Dors ihn liebgewonnen hat. Ich
glaube, Daneel, Dors würde allein um Raychs willen bleiben,
selbst wenn sie von mir genug hätte und mich am liebsten
verlassen würde.«
    Demerzel nickte, und Seldon fuhr mit düsterer Miene fort:
»Wenn er Rashelle von Wye nicht ebenfalls bezaubert hätte,
säße ich heute nicht hier. Dann hätte man mich
zusammengeschossen.« Er rutschte unbehaglich hin und her.
»Ich denke nicht gern an diesen Zwischenfall, Daneel. Alles war
so völlig planlos und unvorhersehbar. Wie hätte

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