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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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herrlicher Tag, weder zu warm, noch zu kalt, weder zu hell, noch zu grau. Auch wenn die Mittel für Landschaftsgestaltung schon vor Jahren gestrichen worden waren, die wenigen, hoch aufgeschossenen Sträucher neben der Treppe zur Galaktischen Bibliothek unterstrichen die heitere Atmosphäre dieses Morgens. (Die Bibliothek war im klassischen Stil der Antike erbaut und besaß einen der prächtigsten Treppenaufgänge im ganzen Imperium, lediglich übertroffen von der Freitreppe am Eingang zum Kaiserlichen Palast. Die meisten Besucher zogen es jedoch vor, das Gebäude über die Gleitschiene zu betreten.) Seldon setzte große Hoffnungen in diesen Tag.
    Seit man ihn und Stettin Palver von der jüngsten Anklage wegen vorsätzlicher Körperverletzung in allen Punkten freigesprochen hatte, fühlte er sich wie neugeboren. Es war eine bittere Erfahrung gewesen, doch da die Sache in aller Öffentlichkeit ausgetragen wurde, hatte sie Seldons Anliegen eher gefördert. Richterin Tejan Popjens Lih, die als eine der einflußreichsten, wenn nicht die einflußreichste Richterin auf Trantor galt, hatte am Tag nach Rial Nevas’ gefühlsbetonter Aussage ihrer Meinung in sehr deutlichen Worten Ausdruck verliehen.
    »Wenn wir in unserer zivilisierten Gesellschaft soweit gekommen sind«, verkündete die Richterin, »daß ein angesehener Mann wie Professor Seldon von seinen Mitmenschen nur deshalb gedemütigt, geschmäht und belogen wird, weil er ist, wer er ist, und weil er einen bestimmten Standpunkt vertritt, dann erlebt das Imperium wahrhaft düstere Zeiten. Ich gestehe gern, daß auch ich mich habe täuschen lassen – jedenfalls zu Anfang. ›Warum sollte Professor Seldon‹, so argumentierte ich, ›nicht zu solchen Mitteln greifen, um seine Prognosen zu erhärten?‹ Doch mit der Zeit sah ich ein, daß ich einem höchst bedauerlichen Irrtum erlegen war.« Hier legte die Richterin die Stirn in Falten, ein tiefes Dunkelblau kroch ihr den Hals herauf und bis in die Wangen. »Denn ich hatte Professor Seldon Motive unterstellt, die typisch sind für unsere neue Gesellschaft, für eine Gesellschaft, in der man sich in Lebensgefahr begibt, wenn man für Ehrlichkeit, Anstand und guten Willen eintritt, für eine Gesellschaft, in der man offenbar auf Unredlichkeit und Betrug zurückgreifen muß, wenn man überleben will.
    Wie weit haben wir uns doch von unseren einstigen Grundsätzen entfernt! Diesmal hatten wir noch einmal Glück, Mitbürger von Trantor. Wir sind Professor Hari Seldon zu Dank verpflichtet, weil er uns gezeigt hat, wie wir wirklich sind; nehmen wir uns ein Beispiel an ihm und fassen wir den Entschluß, wachsam zu sein gegen die niederen Regungen unserer menschlichen Natur.«
    Im Anschluß an das Verfahren hatte der Kaiser Seldon mit einer Holo-Scheibe beglückwünscht und darauf auch die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß Seldon vielleicht jetzt neue Mittel für sein Projekt würde auftreiben können.
    Während sich Seldon auf der Gleitschiene dem Eingang zutragen ließ, überdachte er die gegenwärtige Situation seines Projekts Psychohistorik. Sein guter Freund – der einstige Chefbibliothekar Las Zenow – hatte sich zur Ruhe gesetzt. In seiner Amtszeit hatte sich Zenow immer wieder energisch hinter Seldon und seine Arbeit gestellt. Nur allzu häufig waren ihm freilich durch den Verwaltungsrat der Bibliothek die Hände gebunden gewesen. Aber, so hatte er Seldon versichert, der liebenswürdige neue Chefbibliothekar Tryma Acarnio denke ebenso fortschrittlich wie er selbst und sei zudem bei vielen Fraktionen im Verwaltungsrat beliebt.
    »Hari, mein Freund«, hatte Zenow noch gesagt, ehe er Trantor verließ, um auf seine Heimatwelt Wencory zurückzukehren, »Acarnio ist ein guter Mann, er hat einen scharfen Verstand und ist aufgeschlossen für alles Neue. Ich bin überzeugt, daß er sein möglichstes tun wird, um Sie und Ihr Projekt zu unterstützen. Ich habe ihm den gesamten Datenbestand über Sie und Ihre Enzyklopädie hinterlassen; er wird ebenso begeistert sein wie ich von diesem großartigen Geschenk an die Menschheit. Geben Sie gut auf sich acht, mein Freund – ich werde Sie in bester Erinnerung behalten.«
    Und nun stand sein erstes, offizielles Treffen mit dem neuen Chefbibliothekar bevor. Las Zenows Beteuerungen stimmten ihn zuversichtlich, und er freute sich darauf, seine Zukunftspläne für das Projekt und die Enzyklopädie mit jemandem zu teilen.
    Tryma Acarnio erhob sich, als Hari das Büro des Chefbibliothekars

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