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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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betrat. Er hatte dem Raum bereits seinen Stempel aufgedrückt; während unter Zenow jeder Winkel mit Holo-Scheiben und 3D-Aufzeichnungen aus den verschiedenen Bezirken Trantors vollgestopft gewesen war und sich in der Luft eine schwindelerregende Schar von schwebenden Visigloben verschiedener Welten des Imperiums herumtrieb, hatte Acarnio die Daten- und Bilderstapel verschwinden lassen, die Zenow immer hatte parat haben wollen. Nun wurde eine Wand von einem riesigen Holoschirm beherrscht, auf dem Acarnio, wie Seldon vermutete, jede gewünschte Publikation oder Sendung abrufen konnte.
    Acarnio war klein und untersetzt und wirkte immer ein wenig zerstreut – auf Grund einer mißglückten Hornhautoperation in seiner Kindheit – doch das täuschte. In Wirklichkeit verfügte er über eine wache Intelligenz, der nichts entging, was um ihn herum passierte.
    »Schön, schön, Professor Seldon. Nur herein mit Ihnen. Nehmen Sie Platz.« Acarnio wies auf einen hochlehnigen Stuhl vor seinem Schreibtisch. »Ich betrachte es als glücklichen Zufall, daß Sie um dieses Treffen nachsuchten. Ich hatte nämlich ohnehin vor, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, sobald ich halbwegs Fuß gefaßt hatte.«
    Seldon nickte erfreut. Der neue Chefbibliothekar maß ihm immerhin so viel Bedeutung bei, daß er ihn sogar in den hektischen Anfangstagen seiner Amtszeit empfing.
    »Aber ehe wir zu meinen höchstwahrscheinlich sehr viel prosaischeren Anliegen kommen, erklären Sie mir doch bitte, warum Sie mich sprechen wollten, Professor.«
    Seldon räusperte sich und beugte sich vor. »Chefbibliothekar Las Zenow hat Ihnen gewiß von meiner Arbeit hier und von meinen Plänen für eine Encyclopaedia Galactica erzählt. Las war davon ganz begeistert und hat mich auch tatkräftig unterstützt, indem er mir ein Privatbüro und unbeschränkten Zugang zu den unermeßlichen Schätzen der Bibliothek gewährte. Er war es auch, der die künftige Heimat des Projekts Enzyklopädie ausfindig machte, eine entlegene Außenwelt namens Terminus.
    Etwas jedoch konnte Las mir nicht verschaffen. Um das Projekt fristgemäß in Angriff nehmen zu können, brauche ich auch für eine Reihe meiner Kollegen Büroräume und unbeschränkten Zugang zu allen Einrichtungen. Allein das Zusammentragen der Informationen, die kopiert und nach Terminus geschafft werden müssen, ehe wir überhaupt mit der Abfassung der Enzyklopädie beginnen können, ist eine Aufgabe von gewaltigen Dimensionen.
    Las war beim Verwaltungsrat nicht beliebt, wie Ihnen zweifellos bekannt ist. Bei Ihnen ist das anders. Und deshalb frage ich Sie, Chefbibliothekar: Werden Sie dafür sorgen, daß man meinen Kollegen die Rechte von Bibliotheksangehörigen einräumt, damit wir unsere so ungemein wichtige Arbeit fortsetzen können?«
    Hier hielt Hari inne, fast außer Atem, aber überzeugt davon, daß seine Rede, die er in der Nacht zuvor im Geiste immer und immer wieder geprobt hatte, den gewünschten Effekt haben würde. Voller Zuversicht wartete er auf Acarnios Antwort.
    »Professor Seldon«, begann Acarnio. Seldons hoffnungsvolles Lächeln verblaßte. Die Stimme des Chefbibliothekars hatte einen harten Unterton, auf den der Psychohistoriker nicht gefaßt war. »Mein geschätzter Vorgänger hat mich – erschöpfend und in allen Einzelheiten – über Ihre Arbeit hier in der Bibliothek aufgeklärt. Er war hellauf begeistert von Ihren Forschungen und hat sich nach Kräften dafür eingesetzt, auch Ihren Kollegen Zugang zur Bibliothek zu gewähren. Und ich war seiner Meinung, Professor Seldon« – hier zögerte Acarnio, und Seldon blickte rasch auf – »zu Anfang jedenfalls. Ich war bereit, eine Sondersitzung des Verwaltungsrates einzuberufen und den Antrag zu stellen, für Sie und Ihre Enzyklopädisten eine größere Suite vorbereiten zu lassen. Aber, Professor Seldon, das alles hat sich nun geändert.«
    »Geändert! Aber wieso?«
    »Professor Seldon, Sie waren eben erst Hauptangeklagter in einem sensationellen Fall von vorsätzlicher Körperverletzung.«
    »Aber ich wurde freigesprochen«, fiel ihm Seldon ins Wort. »Es kam nicht einmal zum Prozeß.«
    »Nichtsdestoweniger, Professor, ist nach Ihrem jüngsten Ausflug ins Blickfeld der Öffentlichkeit ein – wie soll ich sagen? – ein etwas übler Geruch an Ihnen haftengeblieben. O ja, man hat Sie in allen Punkten freigesprochen. Aber ehe es zu diesem Freispruch kam, war Ihr Name in aller Munde, wurden Ihre Vergangenheit, Ihre Anschauungen und Ihre Arbeit

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