Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Psychohistorik da hilfreich sein können?«
    »Haben Sie mir nicht erklärt, die Psychohistorik könne allenfalls Wahrscheinlichkeiten berechnen, für die Massen, aber nicht für Individuen?«
    »Und wenn nun ein Individuum von entscheidender Bedeutung wäre?«
    »Ich denke, Sie werden feststellen, daß Individuen nie von wahrhaft entscheidender Bedeutung sind. Nicht einmal ich – oder Sie.«
    »Vielleicht haben Sie recht. Aber wenn ich mich auch noch so streng an diese Voraussetzung halte, ich sehe mich trotzdem als entscheidend an, sozusagen ein Superegoismus, der alle Vernunft übersteigt. – Und auch Sie sind entscheidend, und das ist der Grund, warum ich mit Ihnen sprechen möchte – möglichst offen. Ich muß Bescheid wissen.«
    »Worüber?« Ein Bediensteter hatte den Tisch abgeräumt, und die Beleuchtung wurde ein wenig schwächer, so daß die Wände näherzurücken schienen und eine sehr intime Atmosphäre entstand.
    »Joranum.« Seldon stieß das Wort hervor, als halte er den Namen allein für ausreichend.
    »Ach ja.«
    »Sie wissen, was es mit ihm auf sich hat?«
    »Natürlich. Wie sollte ich es nicht wissen?«
    »Nun, ich will es ebenfalls erfahren.«
    »Was wollen Sie erfahren?«
    »Kommen Sie, Daneel, keine Ratespielchen. Ist er eine Gefahr?«
    »Natürlich ist er eine Gefahr. Hatten Sie daran gezweifelt?«
    »Ich meine, für Sie? Für Ihre Stellung als Kanzler des Reiches?«
    »Genau das wollte ich damit sagen. In dieser Weise ist er eine Gefahr.«
    »Und das lassen Sie zu?«
    Demerzel beugte sich vor und stützte den linken Ellbogen auf den Tisch. »Es gibt Dinge, die warten meine Genehmigung nicht ab, Hari. Bleiben wir doch gelassen. Seine Kaiserliche Majestät, Cleon, der Erste dieses Namens, sitzt nun seit achtzehn Jahren auf dem Thron, und so lange diene ich ihm schon, zuerst als Stabschef und dann als Kanzler, nachdem ich in den letzten Jahren der Herrschaft seines Vaters eine kaum geringere Position bekleidet hatte. Das ist eine lange Zeit, nur wenige Kanzler bleiben so lange an der Macht.«
    »Sie sind aber kein gewöhnlicher Kanzler, Daneel, und das wissen Sie genau. Sie müssen an der Macht bleiben, solange sich die Psychohistorik noch in der Entwicklung befindet. Lächeln Sie nicht. Es ist wahr. Als wir uns vor acht Jahren kennenlernten, sagten Sie mir, das Imperium sei im Niedergang, ja im Verfall begriffen. Haben Sie Ihre Meinung geändert?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Der Verfall ist seither noch deutlicher geworden, nicht wahr?«
    »Das ist richtig, obwohl ich alles tue, um das zu verhindern.«
    »Und wo wären wir ohne Sie? Joranum hetzt das Imperium gegen Sie auf.«
    »Trantor, Hari, nur Trantor. Die Außenwelten sind bislang stabil und halbwegs zufrieden mit meinen Leistungen, trotz wirtschaftlicher Verschlechterung und einem Rückgang des Handels.«
    »Aber was zählt, ist Trantor. Trantor – die Kaiserliche Welt, auf der wir leben, die Hauptwelt des Imperiums, der Kern, das Verwaltungszentrum –, Trantor kann Sie stürzen. Wenn Trantor nein sagt, können Sie sich nicht mehr halten.«
    »Ganz Ihrer Meinung.«
    »Und wenn Sie gehen, wer kümmert sich dann um die Außenwelten, wodurch soll verhindert werden, daß das Imperium Hals über Kopf in den Untergang rast und in Anarchie versinkt?«
    »Die Möglichkeit besteht natürlich.«
    »Dann müssen Sie auch etwas dagegen tun. Yugo ist überzeugt davon, daß Sie in tödlicher Gefahr schweben und Ihre Stellung nicht werden behaupten können. Das sagt ihm seine Intuition. Dors ist der gleichen Meinung, und sie erklärt es mit den drei oder vier Gesetzen der… der…«
    »Robotik«, kam Demerzel ihm zu Hilfe.
    »Der junge Raych scheint sich von Joranums Lehren angezogen zu fühlen – die dahlitische Herkunft. Und ich… ich bin mir nicht sicher, deshalb bin ich zu Ihnen gekommen, vermutlich um Trost zu suchen. Sagen Sie mir, daß Sie die Situation voll im Griff haben.«
    »Das würde ich gerne tun, wenn ich könnte. Leider habe ich Ihnen keinen Trost zu bieten. Ich bin tatsächlich in Gefahr.«
    »Und Sie unternehmen nichts?«
    »Nein. Ich tue eine ganze Menge, um die Unzufriedenheit in Grenzen zu halten und Joranums Botschaft die Spitze zu nehmen. Anderenfalls hätte ich mein Amt womöglich längst verloren. Aber was ich tue, reicht nicht aus.«
    Seldon zögerte. Schließlich sagte er: »Ich glaube, Joranum ist in Wirklichkeit Mykogenier.«
    »Tatsächlich?«
    »Es ist nur ein Vermutung. Ich hatte gedacht, das ließe sich gegen

Weitere Kostenlose Bücher