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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hier gewohnt, und jetzt kann ich ihn einfach nicht finden. Wenn du alle Stammkunden kennst, bist du ihm vielleicht begegnet. Er heißt Kaspalov.« Er hob ein wenig die Stimme. »Kaspal Kaspalov.«
    Manella sah ihn verständnislos an und schüttelte den Kopf. »Ich kenne niemand, der so heißt.«
    »Schade. Er war Joranumit, genau wie ich.« Wieder ein verständnisloser Blick. »Weißt du nicht, was ein Joranumit ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »N-nein. Das Wort habe ich schon gehört, aber ich weiß nicht, was man darunter versteht. Soll das ein Beruf sein?«
    Raych war enttäuscht.
    »Es würde zu lange dauern, dir das zu erklären«, sagte er. Das klang wie eine Abfuhr. Manella zögerte noch einen Moment, dann stand sie auf und schlenderte weiter, ohne ihm noch einmal zuzulächeln. Raych war erstaunt, daß sie überhaupt so lange geblieben war.
    (Gewiß, Seldon hatte immer behauptet, Raych habe eine besondere Fähigkeit, Sympathien zu wecken – aber doch gewiß nicht bei einer Frau aus diesem Gewerbe. Für die kam es doch nur auf die Bezahlung an.)
    Seine Augen folgten Manella ganz automatisch. Nun blieb sie an einem anderen Tisch stehen, an dem nur ein einzelner Mann saß, nicht mehr ganz jung, mit angeklatschtem, weißblondem Haar. Er war sehr sorgfältig rasiert, aber Raych fand, ein Bart hätte ihm bei seinem etwas zu vorspringenden und auch ein klein wenig schiefen Kinn nur gutgetan.
    Manella schien bei bartlosen Männern kein Glück zu haben. Nur wenige Worte wurden gewechselt, dann ging sie weiter. Bedauerlich, aber so begehrenswert, wie sie war, bekam sie gewiß nicht oft einen Korb.
    Unwillkürlich malte Raych sich aus, wie es wohl wäre, wenn er nun doch… Und dann wurde ihm bewußt, daß er nicht mehr allein war. Diesmal hatte sich ein Mann neben ihn gesetzt, genauer gesagt der Mann, den Manella eben angesprochen hatte. Raych mußte sich über sich selbst wundern. Er war so tief in Gedanken gewesen, daß sich jemand unbemerkt nähern, ihn gar überrumpeln hatte können. So etwas durfte eigentlich nicht passieren.
    In den Augen des Fremden stand ein neugieriges Glitzern. »Sie haben sich eben mit einer Freundin von mir unterhalten.«
    Raychs Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Sie ist ein sehr umgänglicher Mensch.«
    »Ja, das ist wahr. Und sie ist eine sehr gute Freundin von mir. Ich konnte nicht umhin, Ihr Gespräch mit anzuhören.«
    »Ich hab’ doch wohl nichts Unrechtes gesagt?«
    »Keineswegs, aber Sie haben sich als Joranumiten bezeichnet.«
    Raychs Herz machte einen Satz. Da hatte er mit seiner Bemerkung zu Manella doch genau ins Schwarze getroffen. Sie selbst hatte zwar nichts damit anfangen können, aber bei ihrem ›Freund‹ schien das anders zu sein.
    Sollte das heißen, daß er jetzt auf dem richtigen Weg war? Oder war er lediglich in Schwierigkeiten?

 
12
     
     
    Raych taxierte seinen neuen Tischgenossen, so gut er konnte, ohne seinen einfältig-sanftmütigen Gesichtsausdruck aufzugeben. Der Mann hatte scharfe, grünschillernde Augen, und seine rechte Hand, die auf dem Tisch lag, war fast drohend zur Faust geballt.
    Raych sah sein Gegenüber dümmlich an und schwieg.
    Der Mann wiederholte: »Sie bezeichnen sich also als Joranumiten, wenn ich Sie recht verstanden habe?«
    Raych bemühte sich, ein verlegenes Gesicht zu machen. Es fiel ihm nicht schwer. »Warum fragen Sie, Mister?« erkundigte er sich schließlich.
    »Weil ich glaube, daß Sie dafür noch zu jung sind.«
    »Ich bin alt genug. Ich habe mir Jo-Jo Joranums Reden immer in Holovision angesehen.«
    »Können Sie daraus zitieren?«
    Raych zuckte die Achseln. »Nein, aber ich weiß, worum es ging.«
    »Sie haben Mut, junger Mann, wenn Sie sich in aller Öffentlichkeit als Joranumiten bekennen. Manchen Leuten gefällt das gar nicht.«
    »Ich habe gehört, daß es in Wye viele Joranumiten gibt.«
    »Das mag sein. Sind Sie deshalb hier?«
    »Ich suche Arbeit. Vielleicht könnte mir ein Genosse helfen.«
    »Joranumiten gibt es auch in Dahl. Und wo kommen Sie her?«
    Er hatte natürlich Raychs Akzent erkannt. Der ließ sich nicht unterdrücken.
    »Geboren bin ich in Millimaru«, sagte Raych, »aber als Kind habe ich lange in Dahl gelebt.«
    »Und was haben Sie da gemacht?«
    »Nichts Besonderes, ’ne Zeitlang zur Schule gegangen.«
    »Und wieso sind Sie Joranumit geworden?«
    Raych steigerte sich in eine gewisse Erregung hinein. Wer im geknechteten, diskriminierten Dahl gelebt hatte, für den gab es Gründe genug,

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