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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sich den Joranumiten anzuschließen. »Weil ich glaube«, begann er, »daß es im Imperium mehr Parlamentarismus geben sollte, mehr Mitbestimmung der Bevölkerung und mehr Gleichberechtigung zwischen den einzelnen Bezirken und Welten. Glaubt das nicht jeder, der Herz und Verstand am rechten Fleck hat?«
    »Und Sie wollen, daß das Kaisertum abgeschafft wird?«
    Raych zögerte. Man konnte sich so einiges an subversiven Äußerungen erlauben, aber wer sich offen gegen den Kaiser aussprach, begab sich auf verbotenes Gelände. »Das hab’ ich nicht gesagt«, wiegelte er deshalb ab. »Ich glaube an den Kaiser, aber ein ganzes Imperium zu regieren, das ist für einen einzelnen Mann einfach zu viel.«
    »Es ist kein einzelner Mann, sondern eine ganze kaiserliche Bürokratie. Was halten Sie denn von Hari Seldon, dem Kanzler?«
    »Gar nichts. Ich kenn’ ihn ja nicht mal.«
    »Sie wissen also nur, daß das Volk mehr an den Regierungsentscheidungen beteiligt werden sollte. Ist das richtig?«
    Raych setzte eine ratlose Miene auf. »Das hat Jo-Jo Joranum immer gesagt. Ich weiß nicht, wie Sie es nennen. Jemand hat mal was von ›Demokratie‹ dahergeredet, aber was das heißt, weiß ich nicht.«
    »Demokratie ist eine Staatsform, die einige Welten ausprobiert haben. Manche tun es noch immer. Ich habe allerdings nicht gehört, daß die Verhältnisse dort besser wären als anderswo. Sie sind also Demokrat?«
    »Nennt man das so?« Raych senkte den Kopf, als denke er angestrengt nach. »Als Joranumit fühle ich mich wohler.«
    »Und als Dahliter…«
    »Da hab’ ich nur ’ne Weile gelebt.«
    »… sind Sie selbstverständlich sehr für Gleichberechtigung aller Menschen und so weiter. Es ist ganz natürlich, daß die Dahliter als unterdrückte Volksgruppe so denken.«
    »Soviel ich weiß, sind joranumitische Anschauungen auch in Wye ziemlich verbreitet. Und die Wyaner sind nicht unterdrückt.«
    »Sie haben andere Gründe. Die alten Bürgermeister von Wye wollten immer schon Kaiser werden. Haben Sie das nicht gewußt?«
    Raych schüttelte den Kopf.
    »Vor achtzehn Jahren«, sagte der Mann, »hat Bürgermeisterin Rashelle einen Staatsstreich mit diesem Ziel durchgeführt und es auch fast geschafft. Die Wyaner sind also Rebellen, nicht so sehr für die Joranumiten als gegen Cleon.«
    »Davon verstehe ich nichts«, wehrte Raych ab. »Ich hab’ nichts gegen den Kaiser.«
    »Aber für eine Volksvertretung sind Sie schon? Trauen Sie einer Gruppe von gewählten Abgeordneten zu, das Galaktische Imperium zu regieren, ohne in politischem Intrigenspiel und Parteiengezänk zu versacken? Ohne sich selbst lahmzulegen?«
    »Wie?« fragte Raych. »Das verstehe ich nicht.«
    »Halten Sie es für möglich, daß eine große Zahl von Menschen im Notfall rasch zu einer Entscheidung gelangt? Oder würden sie nur herumsitzen und sich streiten?«
    »Keine Ahnung, aber ich finde es nicht richtig, daß eine Handvoll Leute allein über sämtliche Welten zu bestimmen hat.«
    »Sind Sie bereit, für Ihre Überzeugung zu kämpfen? Oder reden Sie nur gern darüber?«
    »Bisher hat noch keiner von mir verlangt, daß ich kämpfe«, sagte Raych.
    »Nehmen wir einmal an, jemand würde es verlangen. Wie wichtig sind Ihnen Ihre Ansichten über Demokratie – oder die joranumitische Philosophie?«
    »Ich würde kämpfen – wenn ich den Eindruck hätte, daß es was nützt.«
    »Tapferer Junge. Sie sind also nach Wye gekommen, um für Ihre Überzeugungen zu kämpfen.«
    »Nein«, druckste Raych verlegen herum. »Das kann man so nicht sagen. Ich wollte mir ’nen Job suchen, Sir. Es ist heutzutage nicht so leicht, Arbeit zu finden – und Credits hab’ ich auch keine. Man muß schließlich leben.«
    »Zugegeben. Wie heißen Sie?«
    Die Frage wurde ohne Vorwarnung abgeschossen, aber Raych war darauf gefaßt. »Planchet, Sir.«
    »Vor- oder Nachname?«
    »Einziger Name, soweit ich weiß.«
    »Sie haben also keine Credits und, wenn ich recht verstehe, keine besondere Schulbildung.«
    »Leider.«
    »Auch keinen qualifizierten Beruf?«
    »Ich hab’ noch nicht viel gearbeitet, aber ich bin fleißig.«
    »Schön. Nun hören Sie mal gut zu, Planchet.« Der Mann zog ein kleines weißes Dreieck aus der Tasche und kritzelte etwas darauf. Dann rieb er mit dem Daumen darüber, um die Schrift zu fixieren. »Ich sage Ihnen jetzt, wo Sie hingehen sollen. Das Ding hier nehmen Sie mit, vielleicht gibt man Ihnen dann einen Job.«
    Raych nahm die Karte und warf einen Blick darauf. Die

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