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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Umsturz? Ihr Vater hätte diese
Revolution angeführt. Er kann es nicht mehr, nun sind Sie an der
Reihe!«
    »Ich? Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt und habe von alledem
keine Ahnung. Sie könnten bessere Leute finden!«
    »Ganz zweifellos, aber Sie sind der einzige Sohn Ihres
Vaters. Sollte er getötet werden, sind Sie der neue Gutsherr von
Widemos, und als solcher wären Sie für mich selbst dann von
Interesse, wenn Sie zwölf Jahre alt und ein Idiot wären.
Ich brauche Sie aus dem gleichen Grund, aus dem die Tyranni Sie
loswerden möchten. An ihren Motiven kommen Sie nicht vorbei,
auch wenn die meinen Sie nicht zu überzeugen vermögen.
Immerhin lag in Ihrem Zimmer eine Strahlungsbombe, die keinen anderen
Zweck haben konnte, als Sie zu töten. Wer sonst sollte Sie
töten wollen?«
    Jonti wartete geduldig. Endlich hörte er ein
Flüstern.
    »Niemand«, antwortete Biron. »Ich wüßte
niemanden, der mich töten wollte. Dann ist also wahr, was Sie
über meinen Vater sagten?«
    »Es ist wahr. Stellen Sie sich vor, er sei im Krieg
gefallen.«
    »Und Sie glauben, das macht es leichter? Wird man ihm eines
Tages vielleicht sogar ein Denkmal errichten? Mit einer Inschrift in
Leuchtbuchstaben, die man noch zehntausend Meilen weit draußen
im All sehen kann?« Seine Stimme war heiser geworden. »Soll
ich mich darüber etwa noch freuen?«
    Jonti wartete, aber Biron sagte nichts mehr.
    »Was haben Sie nun vor?« fragte Jonti.
    »Ich fliege nach Hause.«
    »Sie haben die Situation also noch immer nicht
erfaßt.«
    »Ich sagte, ich fliege nach Hause. Was soll ich denn Ihrer
Ansicht nach tun? Wenn er noch lebt, hole ich ihn raus. Und wenn er
tot ist, dann… dann…«
    »Still!« fuhr ihm der Ältere eiskalt über den
Mund. »Sie fuhren sich auf wie ein kleiner Junge. Sehen Sie doch
endlich ein, daß Sie nicht nach Nephelos
zurückkönnen. Mit wem rede ich eigentlich, mit einem Kind
oder mit einem vernünftigen, jungen Mann?«
    »Was schlagen Sie vor?« knurrte Biron.
    »Kennen Sie den Administrator von Rhodia?«
    »Den Freund der Tyranni? Natürlich kenne ich ihn.
Jedenfalls weiß ich, wer er ist. Aber das weiß in den
Reichen wohl jeder. Der Administrator von Rhodia ist Hinrik
V.«
    »Sind Sie ihm jemals persönlich begegnet?«
    »Nein.«
    »Das war meine Frage. Wenn Sie ihm nicht persönlich
begegnet sind, kennen Sie ihn auch nicht. Er ist ein Schwachkopf,
Farrill. Und das meine ich wörtlich. Aber wenn die Domäne
Widemos von den Tyranni beschlagnahmt wird – und das wird
geschehen, auch meinen Besitz hat man damals eingezogen – wird
man sie Hinriks Herrschaftsgebiet zuschlagen. Die Tyranni werden
glauben, daß sie bei ihm in sicheren Händen ist, und
deshalb müssen Sie nach Rhodia.«
    »Warum?«
    »Weil Hinrik zwar ein Speichellecker und eine Marionette ist,
aber in diesen Grenzen dennoch einen gewissen Einfluß auf die
Tyranni hat. Vielleicht kann er dafür sorgen, daß man Sie
wieder in Amt und Würden einsetzt.«
    »Wie käme er dazu? Ich fürchte, er würde mich
eher an sie ausliefern.«
    »Die Möglichkeit besteht. Aber Sie werden auf der Hut
sein, und damit haben Sie die Chance, diesem Schicksal zu entgehen.
Vergessen Sie nicht, Ihr Titel ist ein kostbares Gut, aber er allein
reicht nicht aus. Wer den Verschwörer spielen will, der
muß vor allem praktisch denken. Die Menschen werden Ihnen
– aus Sentimentalität und aus Respekt vor Ihrem Namen
– zunächst in Scharen zulaufen, aber um sie zu halten,
brauchen Sie Geld.«
    Biron überlegte. »Vor allem brauche ich Zeit, um mich zu
entscheiden.«
    »Und die haben Sie nicht. Für Sie war die Uhr
abgelaufen, als man Ihnen diese Strahlungsbombe ins Zimmer
schmuggelte. Wir müssen handeln. Ich kann Ihnen ein
Einführungsschreiben an Hinrik von Rhodia geben.«
    »So gut kennen Sie ihn also?«
    »Ihr Mißtrauen schläft wohl nie besonders fest?
Ich habe einmal eine Delegation des Autarchen von Lingane an Hinriks
Hof begleitet. Der Schwachkopf wird sich kaum an mich erinnern, aber
er wird nicht zugeben, daß er mich vergessen hat. Mein Brief
kann Ihnen die Türen öffnen, von da an müssen Sie
improvisieren. Sie bekommen ihn morgen früh. Mittags startet ein
Schiff nach Rhodia. Ich habe bereits ein Ticket für Sie. Ich
reise ebenfalls ab, aber ich nehme eine andere Route. Hierbleiben
können Sie nicht. Sie haben doch alle Prüfungen hinter
sich, nicht wahr?«
    »Die Überreichung des Diploms steht noch aus.«
    »Ein Stück Papier. Ist Ihnen das so wichtig?«
    »Jetzt nicht

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