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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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mehr.«
    »Haben Sie Geld?«
    »Genügend.«
    »Gut. Zu viel wäre verdächtig.« Jontis Stimme
wurde scharf. »Farrill!«
    Biron fuhr auf. Er war fast in Lethargie versunken. »Was
ist?«
    »Gehen Sie jetzt zu den anderen zurück. Erzählen
Sie niemandem von Ihrer Abreise. Stellen Sie sie vor vollendete
Tatsachen.«
    Biron nickte mechanisch. Irgendwo tief in seinem Innern machte er
sich Vorwürfe, er habe seinen Auftrag nicht erfüllt, er
lasse seinen todgeweihten Vater schmählich im Stich.
Verbitterung stieg in ihm auf. Warum hatte man ihn nicht eingeweiht?
Warum hatte er die Gefahr nicht teilen dürfen? Warum hatte man
ihn handeln lassen, ohne daß er wußte, was er tat?
    Und jetzt, da er die Wahrheit kannte oder jedenfalls besser
kannte, da er wußte, welch bedeutende Rolle sein Vater in
dieser seltsamen Verschwörung spielte, wäre es noch sehr
viel wichtiger gewesen, dieses Dokument aus den Archiven der Erde zu
beschaffen. Doch dafür war keine Zeit mehr. Keine Zeit, um das
Dokument zu holen. Keine Zeit, um sich darüber den Kopf zu
zerbrechen. Keine Zeit, um seinen Vater zu retten. Vielleicht auch
keine Zeit mehr, um weiterzuleben.
    »Ich werde Ihrem Rat folgen, Jonti«, erklärte
er.
     
    Sander Jonti blieb auf den Stufen des Wohnheims stehen und
betrachtete kurz das Universitätsgelände. Sein Blick
drückte nicht unbedingt Bewunderung aus.
    Er ging den backsteingepflasterten Weg entlang, der in plumpen
Windungen durch eine pseudorustikale Parklandschaft führte, eine
Form des Campus, für die alle städtischen
Universitäten seit Urzeiten eine besondere Schwäche zu
haben schienen. Direkt vor ihm erstrahlte die einzige,
größere Straße der Stadt in hellem Licht. Dahinter,
bei Tag nicht zu sehen, jetzt aber gut zu erkennen, stand der blaue
Schein der radioaktiven Strahlung am Horizont, ein stummes Mahnmal an
die Kriege der Vorzeit.
    Jonti warf einen Blick zum Himmel. Mehr als fünfzig Jahre
waren vergangen, seit die Tyranni gekommen waren und der
wildwuchernden Individualität von zwei Dutzend untereinander
zerstrittenen politischen Systemen in den Tiefen des Alls jenseits
des Nebels ein jähes Ende bereitet hatten, indem sie diesen
Welten unversehens und viel zu früh die Drosselschnur eines
Zwangsfriedens um den Hals legten.
    Wie mit einem einzigen, gewaltigen Donnerschlag war damals das
Unheil hereingebrochen, und die Nebelreiche hatten sich bis heute
nicht davon erholt. Nur hin und wieder durchlief ein Beben des
Aufruhrs die eine oder andere Welt, ohne je etwas zu bewirken. Diese
Erschütterungen zu koordinieren, sie zu einem einzigen, zeitlich
genau kalkulierten Erdstoß zu vereinigen, war eine schwierige
und langwierige Aufgabe. Nun, das Exil hier auf der Erde hatte lange
genug gedauert. Höchste Zeit, nach Hause
zurückzukehren.
    Seine Leute waren vermutlich bereits bemüht, ihn in seiner
Wohnung zu erreichen.
    Er beschleunigte seine Schritte.
    Der Sendestrahl traf ihn, sobald er sein Zimmer betrat. Es war ein
Personenstrahl, ein Verfahren, das bislang als völlig sicher
galt. Die Geheimhaltung war ungebrochen. Man benötigte kein
eigenes Empfangsgerät, keinen Metallkasten voller Drähte,
um die schwachen Elektronenwellen und die winzigen Impulse
aufzufangen, die von einer fünfhundert Lichtjahre entfernten
Welt aus durch den Hyperraum trieben.
    In diesem Zimmer wurde die Raumstruktur selbst polarisiert und zum
Empfänger gemacht, indem man den Zufall in jeder Form
herausfilterte. Diese Polarisierung war nur beim Empfangsvorgang
wahrzunehmen, und in diesem speziellen Teil des Weltraums kam als
einziger Empfänger sein Gehirn in Frage. Nur das elektrische
Feld, das von seinen individuellen Nervenzellen erzeugt wurde, sprach
auf die Schwingungen des Trägerstrahls an, der die Botschaft
brachte.
    Die Botschaft war ebenso individuell wie seine Gehirnwellenmuster,
und im ganzen Universum mit seinen Billiarden von Menschen war die
Wahrscheinlichkeit, daß zwei Gehirne einander ähnlich
genug waren, um den gleichen, personengebundenen Strahl aufzufangen,
im wahrsten Sinne des Wortes unendlich gering.
    Als der Ruf durch die endlose, unbegreifliche Leere des Hyperraums
sein Gehirn erreichte, spürte Jonti ein sanftes Prickeln.
    »… Achtung… Achtung… Achtung…
Achtung…«
    Das Senden war nicht ganz so einfach wie der Empfang. Die
hochdifferenzierte Trägerwelle, die bis zur Kontaktperson
jenseits des Nebels reichte, mußte mit technischen Mitteln
erzeugt werden. Das dazu erforderliche Gerät war in

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