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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Braut. Biron
erwartete ihn. Seine Arme konnte er schließlich immer noch
gebrauchen.
    Doch plötzlich ließ sich von oben eine Stimme
vernehmen. Unnatürlich laut drang sie in jeden Winkel des
riesigen Saals. »Alles zurück auf die Plätze«,
befahl sie. »Sprungvorbereitungen abbrechen. Hyperatomtriebwerke
inspizieren.«
    Es war Arataps Stimme, die da aus den Lautsprechern drang. Er gab
einen letzten Befehl: »Den jungen Mann sofort zu mir
bringen.«
    Biron ließ sich widerstandslos abführen. Zwei Soldaten
hielten ihn auf jeder Seite fest, als fürchteten sie, er
würde ihnen unter den Händen explodieren. Er wollte sich
zwingen, möglichst normal zu gehen, aber er hinkte doch
stark.
    Aratap war nur halb angezogen. Seine Augen wirkten irgendwie
verwaschen und unsicher, und er blinzelte viel stärker als
sonst. Biron erinnerte sich, daß der Mann Kontaktlinsen
trug.
    »Sie haben einen ziemlichen Wirbel verursacht, Farrill«,
bemerkte der Hochkommissar.
    »Das war nicht zu umgehen, wenn ich das Schiff retten wollte.
Sie können die Wache wegschicken. Ich werde mich ruhig
verhalten, bis die Inspektion der Triebwerke abgeschlossen
ist.«
    »Die Wache bleibt zunächst hier. Wenigstens so lange,
bis ich Nachricht von meinen Technikern habe.«
    Sie warteten schweigend. Die Minuten schleppten sich dahin, dann
leuchtete über der Leuchtschrift ›Maschinenraum‹ ein
rotes Licht auf.
    Aratap stellte die Verbindung her. »Rapport!«
    Die Meldung erfolgte prompt und in knappen Worten:
»Hyperatomtriebwerke auf Reihe C vollständig
kurzgeschlossen. Reparatur eingeleitet.«
    »Hyperraumsprung für plus sechs Stunden neu
berechnen«, befahl Aratap.
    Dann wandte er sich Biron zu und sagte kühl: »Sie hatten
recht.«
    Er winkte mit der Hand. Die Wachen salutierten, machten auf dem
Absatz kehrt und marschierten paarweise im Gleichschritt hinaus.
    »Die Einzelheiten, bitte«, sagte Aratap.
    »Gillbret oth Hinriad hielt es für eine gute Idee,
während seines Aufenthalts im Maschinenraum für einen
Kurzschluß zu sorgen. Der Mann ist für seine Handlungen
nicht verantwortlich und darf deshalb nicht bestraft
werden.«
    Aratap nickte. »Er gilt schon seit Jahren als nicht mehr
zurechnungsfähig. Dieser Teil des Geschehens bleibt unter uns.
Immerhin haben Sie mein Interesse, ja, meine Neugier geweckt. Was hat
Sie bewogen, die Zerstörung des Schiffes zu verhindern? Sie
hatten doch wohl keine Angst, für eine gute Sache zu
sterben?«
    »Es gibt keine gute Sache«, sagte Biron. »Es gibt
auch keine Rebellenwelt. Das habe ich Ihnen schon einmal
erklärt, und ich wiederhole es hiermit. Das Zentrum der
Widerstandsbewegung war Lingane, und das hat sich ja auch
bestätigt. Mir ging es einzig und allein darum, den Mörder
meines Vaters aufzuspüren, Fräulein Artemisia wollte einer
unerwünschten Heirat entgehen. Und Gillbret – nun, Gillbret
ist wahnsinnig.«
    »Dennoch war der Autarch von der Existenz dieses
mysteriösen Planeten überzeugt. Die Koordinaten, die er mir
gab, haben doch sicher eine Bedeutung!«
    »Seine Überzeugung gründet sich auf den Traum eines
Irren. Gillbret hatte sich vor zwanzig Jahren etwas
zusammenphantasiert, und auf dieser Basis hat der Autarch errechnet,
daß als Sitz seiner Traumwelt fünf Planeten in Frage
kommen. Das Ganze ist barer Unsinn.«
    »Dennoch stört mich etwas an Ihrer Erklärung«,
sagte der Hochkommissar.
    »Nämlich?«
    »Daß Sie sich solche Mühe geben, sie mir
schmackhaft zu machen, obwohl ich das alles doch selbst herausfinden
könnte. Ich brauchte nur diesen einen Sprung zu machen. Es
wäre sogar denkbar, daß einer von Ihnen verzweifelt genug
ist, das Schiff in Gefahr zu bringen und es von seinem Kameraden
retten zu lassen, nur um mich auf diese doch recht komplizierte Weise
davon abzuhalten, weiter nach der Rebellenwelt zu suchen. In diesem
Fall sollte ich mir wohl sagen: Wenn es eine solche Welt
tatsächlich gäbe, hätte der junge Farrill doch sicher
zugelassen, daß das Schiff verdampfte, denn er ist ein junger
Mann mit romantischen Vorstellungen und würde kaum davor
zurückschrecken, den Heldentod zu sterben – oder was er
dafür hält. Doch er hat sein Leben riskiert, um diese
Katastrophe zu verhindern, also ist Gillbret einfach verrückt,
eine Rebellenwelt gibt es nicht, und ich werde nicht mehr
weitersuchen, sondern nach Hause fliegen. Können Sie mir
folgen?«
    »Ich verstehe Sie sehr gut.«
    »Und da wir alle Ihnen unser Leben verdanken, wird man sich
am Hof des Khans auch

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