Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
eine
Sondergenehmigung. Der Eingeborene hier steht unter meiner
Aufsicht.« Er hielt seine Papiere schon bereit und trug sie wie
einen Schild vor sich her.
    Die Bibliothekarin setzte sich wieder und machte ein strenges
Gesicht. Dann zog sie ein Metallplättchen aus einem Schlitz und
schob es Terens zu. Der Schultheiß drückte seinen rechten
Daumen fest darauf. Die Bibliothekarin nahm das Plättchen und
steckte es in einen zweiten Schlitz. Ein violettes Lämpchen
leuchtete kurz auf.
    »Zimmer 242«, sagte sie.
    »Vielen Dank.«
     
    Die Kämmerchen im zweiten Stockwerk reihten sich so kalt und
unpersönlich aneinander wie die Glieder einer endlos langen
Kette. Einige waren besetzt, die Glasit-Türen hatten sich
getrübt und waren undurchsichtig geworden.
    »Zwei zweiundvierzig«, sagte Rik mit piepsiger
Stimme.
    »Was hast du denn?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin schrecklich
aufgeregt.«
    »Schon mal in einer Bibliothek gewesen?«
    »Ich weiß nicht.«
    Terens berührte mit dem Daumen die runde Aluminiumscheibe,
die fünf Minuten zuvor für sein Hautrillenmuster
sensibilisiert worden war. Die durchsichtige Glastür schwang
auf, und sie traten ein. Hinter ihnen fiel die Tür lautlos ins
Schloß und wurde milchig, als habe man eine Jalousie
heruntergezogen.
    Der schmucklose, fensterlose Raum maß in jeder Richtung
sechs Fuß. Erhellt wurde er durch die indirekte
Deckenbeleuchtung, für Belüftung sorgte ein
künstlicher Wind. An Möbeln gab es einen von Wand zu Wand
reichenden Tisch und davor eine Polsterbank ohne Rückenlehne.
Auf dem Tisch standen drei Lesegeräte, deren Milchglasschirme in
einem Winkel von dreißig Grad nach hinten geneigt waren. Vor
jedem dieser ›Leser‹ waren eine Reihe von Knöpfen
angebracht.
    »Weißt du, was das ist?« Terens setzte sich und
berührte einen der Apparate mit seiner weichen, schwammigen
Hand.
    Auch Rik nahm Platz.
    »Bücher?« fragte er eifrig.
    »Nun ja.« Terens war etwas skeptisch. »Wir sind in
einer Bibliothek, das war also nicht schwer zu erraten. Weißt
du, wie man die Lesegeräte bedient?«
    »Nein, Schultheiß, ich glaube nicht.«
    »Wirklich nicht? Denk gründlich nach.«
    Rik gab sich alle Mühe. »Es tut mir leid,
Schultheiß.«
    »Dann will ich es dir zeigen. Paß auf! Da wäre als
erstes dieser Knopf mit der Aufschrift ›Katalog‹ und
außen herum das Alphabet. Wir möchten zunächst die
Enzyklopädie aufrufen, deshalb drehen wir den Knopf auf E und
drücken darauf.«
    Gesagt, getan. Nun passierten mehrere Dinge auf einmal. Der Schirm
aus Milchglas leuchtete auf, eine Schrift erschien. Das Deckenlicht
wurde schwächer, so daß die schwarzen Lettern sich vom
gelben Untergrund deutlich abhoben. Aus jedem ›Leser‹ glitt
wie eine Zunge eine glatte Tafel heraus, durch deren Mitte sich ein
schmaler Lichtbalken zog.
    Terens legte einen Kippschalter um, und die Scheiben schoben sich
in ihre Schlitze zurück.
    »Wir wollen uns keine Notizen machen«, sagte er.
    Dann fuhr er fort. »Wenn wir nun diesen Knopf drehen,
können wir die Liste unter E absuchen.«
    Eine lange Reihe nach Titel, Autor und Katalognummer geordneter
Werke lief über den Schirm. Terens hielt bei der Spalte an,
unter der die zahlreichen Bände der Enzyklopädie
zusammengefaßt waren.
    Plötzlich sagte Rik: »Man tippt auf diesen kleinen
Tasten die Ziffern und Buchstaben ein, die nach dem gewünschten
Buch angegeben sind, und dann erscheint es auf der Scheibe.«
    Terens wandte sich ihm zu. »Woher weißt du das? Hast du
dich etwa doch erinnert?«
    »Mag sein. Ich bin nicht sicher. Es scheint mir einfach
richtig so.«
    »Sagen wir, du hast einen logischen Schluß
gezogen.«
    Er gab eine Kombination aus Buchstaben und Ziffern ein. Das Licht
unter dem Glasschirm schwächte sich kurz ab, dann strahlte es
abermals auf. Jetzt stand da: ›Enzyklopädie von Sark, Band
58, Univ – Welt‹ zu lesen.
    »Gib acht, Rik«, sagte Terens. »Ich werde dir nicht
sagen, was ich von dir erwarte, um dich nicht zu beeinflussen. Ich
möchte lediglich, daß du dir diesen Band durchsiehst und
jedesmal haltmachst, wenn dir irgend etwas bekannt vorkommt.
Verstehst du, was ich meine?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann los! Laß dir Zeit.«
    Minuten vergingen. Plötzlich keuchte Rik auf und bewegte die
Drehknöpfe rasch nach rückwärts.
    Als er innehielt, las Terens die Überschrift und
lächelte zufrieden. »Du erinnerst dich tatsächlich? Du
hast nicht geraten? Es ist wirklich eine Erinnerung?«
    Rik nickte eifrig. »Es ist ganz

Weitere Kostenlose Bücher