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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ein. »Du
brauchst keine Angst zu haben. Zuerst fängt alles an zu zittern,
und du hörst ein Geräusch, aber das sind nur die
Triebwerke. Dann senkt sich etwas Schweres auf dich herab. Das ist
die Beschleunigung.«
    Es gab im Florinischen für dieses Phänomen kein
gängiges Wort, und so verwendete er ein anderes, das ihm gerade
in den Sinn kam. Valona verstand nicht, was er meinte.
    »Tut es weh?« fragte sie.
    »Es wird sehr unangenehm werden«, sagte er, »weil
wir keine Anti-Beschleunigungs-Vorrichtung haben, die den Druck
abfängt, aber es wird nicht lange dauern. Du stellst dich am
besten mit dem Rücken zur Wand, und wenn du spürst,
daß dich etwas dagegenpreßt, entspannst du dich. Siehst
du, es fängt schon an.«
    Er hatte die rechte Wand gewählt, und als nun das
Dröhnen der Hyperatomtriebwerke anschwoll, veränderte sich
sein Schwerkraftempfinden, und die senkrechte Wand schien unter ihm
wegzukippen.
    Valona stieß ein Wimmern aus, dann verstummte sie keuchend.
Mit lautem Rasseln wurde die Luft durch die Kehle gepreßt. Der
weder von Gurten, noch von hydraulischen Stoßdämpfern
geschützte Brustkorb dehnte sich unter Qualen, um den Lungen ein
wenig Raum zum Einatmen zu verschaffen.
    Rik stieß weiterhin Worte hervor, sinnloses Zeug, nur um
Valona zu zeigen, daß er noch da war, und um die schreckliche
Angst vor dem Unbekannten zu mildern, an der sie mit Sicherheit fast
erstickte. Es war nur ein Schiff, ein großartiges Raumschiff,
aber sie war nie zuvor auf einem Raumschiff gewesen.
    »Der Sprung steht uns natürlich noch bevor«, sagte
er. »Wir gehen in den Hyperraum, um den größten Teil
der Strecke zwischen den Sternen kurzerhand abzuschneiden. Aber das
macht dir sicher nichts aus. Du wirst gar nichts davon merken.
Verglichen mit dem, was du jetzt spürst, ist es gar nichts. Ein
leichtes Zucken in den Eingeweiden, und schon ist es
vorüber.« Ächzend rang er sich die Worte Silbe
für Silbe ab. Es dauerte lange, bis er zu Ende war.
    Endlich hob sich die zentnerschwere Last von ihrer Brust, die
unsichtbare Kette, die sie an die Wand fesselte, lockerte sich und
fiel schließlich ganz ab. Sie sanken zu Boden und rangen nach
Luft.
    Nach einer Weile fragte Valona: »Bist du verletzt,
Rik?«
    »Ich, verletzt?« Obwohl er noch nicht wieder zu Atem
gekommen war, mußte er lachen. Die Vorstellung, er könnte
auf einem Schiff verletzt werden, war einfach absurd.
    »Früher habe ich jahrelang auf Schiffen gelebt«,
sagte er, »und manchmal habe ich über Monate keinen
Planeten zu Gesicht bekommen.«
    »Und wozu?« fragte sie. Sie war auf ihn zugekrochen und
berührte nun mit einer Hand seine Wange, um sich zu
vergewissern, daß er noch da war.
    Er legte ihr den Arm um die Schultern, und sie wehrte sich nicht,
sondern fügte sich in den Rollentausch.
    »Wozu?« wiederholte sie.
    Rik wußte nicht mehr, wozu. Es war eben so gewesen, er hatte
Landungen gehaßt. Irgendeinen Grund mußte es wohl gegeben
haben, im All zu bleiben, aber er hatte ihn eben vergessen. Wieder
machte er einen weiten Bogen um die Gedächtnislücke.
    »Ich hatte einen Beruf«, lautete seine
Erklärung.
    »Ich weiß«, bestätigte sie. »Du hast
Nichts analysiert.«
    »So ist es.« Er war stolz darauf. »Genau das habe
ich getan. Weißt du auch, was es bedeutet?«
    »Nein.«
    Er konnte nicht erwarten, daß sie ihn verstand, aber er
mußte mit jemandem reden. Er mußte in Erinnerungen
schwelgen, mußte sich an der Tatsache berauschen, daß er
im Geiste nur mit den Fingern zu schnippen brauchte, um die
Vergangenheit abzurufen.
    »Es ist folgendermaßen«, begann er. »Die
Materie im Universum setzt sich aus hundert verschiedenen Substanzen
zusammen. Diese Substanzen nennen wir Elemente. Eisen und Kupfer sind
solche Elemente.«
    »Ich dachte, das seien Metalle?«
    »Das ist richtig, aber es sind auch Elemente. Genau wie
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff und Palladium. Am wichtigsten von
allen sind Wasserstoff und Helium. Sie sind die einfachsten Elemente,
und sie kommen am häufigsten vor.«
    »Ich habe noch nie von ihnen gehört«, gestand
Valona verschämt.
    »Fünfundneunzig Prozent des Universums bestehen aus
Wasserstoff, und der Rest ist zum größten Teil Helium. Das
ist sogar im Weltall so.«
    »Man hat mir einmal beigebracht«, erinnerte sich Valona,
»das Weltall ist ein Vakuum, und das bedeutet, daß es dort
nichts gibt. War das nicht richtig?«
    »Nicht ganz. Es gibt fast nichts. Aber ich war
Weltraumanalytiker, und das heißt, ich

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