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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Zivilisation
erkennen. Die Primitivität symbolisierte, wie
ausschließlich man hier die ferne Vergangenheit im Blickfeld
hatte.
    Und wieder schweiften Arvardans Gedanken ab. Seine zweimonatige
Reise durch die Westkontinente der Erde war nicht unbedingt ein
Vergnügen gewesen. Jener erste Tag in Chica hatte ihm alles
verdorben. Er mußte immer wieder daran zurückdenken.
    So auch jetzt wieder. Er ärgerte sich über sich selbst.
Sie war taktlos gewesen, empörend undankbar, ein
gewöhnliches Erdenmädchen eben. Was hatte er sich also
vorzuwerfen? Und doch…
    Hatte er berücksichtigt, was für ein gewaltiger Schock
es für sie gewesen sein mußte, als sie entdeckte,
daß er Außerweltler war? Außerweltler wie jener
Offizier, der sie beleidigt und seine Arroganz und Brutalität
mit einem gebrochenen Arm bezahlt hatte? Konnte er sich denn
überhaupt vorstellen, wieviel sie unter Außerweltlern
bereits gelitten hatte? Und dann mußte sie schonungslos, ohne
jede Vorbereitung erfahren, daß auch er einer von ihnen
war.
    Mit etwas mehr Geduld vielleicht… Warum hatte er sie so
schroff abfahren lassen? Er wußte nicht einmal mehr ihren
Namen. Pola Sowieso. Seltsam! Normalerweise hatte er ein recht gutes
Gedächtnis. Wollte sein Unterbewußtsein die Episode
vielleicht vergessen?
    Ja, das wäre am vernünftigsten. Vergessen! Was war die
Erinnerung denn schon wert? Ein Erdenmädchen. Ein ganz
gewöhnliches Erdenmädchen.
    Sie arbeitete als Pflegerin in einem Krankenhaus. Und wenn er nun
versuchte, das Krankenhaus ausfindig zu machen? Als er sich von ihr
verabschiedete, war es nur ein Schatten in der Nacht gewesen, aber es
mußte ganz in der Nähe dieser Autoküche liegen.
    Wütend packte er den Gedanken und riß ihn in tausend
Stücke. Hatte er den Verstand verloren? Die Sache war doch von
vornherein zum Scheitern verurteilt! Sie war ein Erdenmädchen.
Hübsch, anziehend, von einem verführerischen…
    Ein Erdenmädchen!
    An dieser Stelle trat der Höchste Minister ein, und Arvardan
war froh darüber. Endlich wurde er von diesem Tag in Chica
abgelenkt. Aber im tiefsten Herzen wußte er, daß die
Sache damit nicht zu Ende war. Die Gedanken würden ihn immer
wieder heimsuchen.
    Der Höchste Minister trug eine brandneue, glänzende
Robe. Man merkte ihm weder Hektik noch Unsicherheit an, und seine
Stirn schien noch nie mit einem Schweißtropfen Bekanntschaft
gemacht zu haben.
    Man unterhielt sich aufs freundlichste. Arvardan versäumte es
nicht, die guten Wünsche verschiedener hochgestellter Vertreter
des Imperiums an das Volk der Erde zu übermitteln. Der
Höchste Minister wiederum ließ es sich nicht nehmen, die
tiefe Dankbarkeit der gesamten Erde für die Großmut und
Toleranz der Kaiserlichen Regierung zum Ausdruck zu bringen.
    Dann hielt Arvardan einen längeren Vortrag über die
Bedeutung der Archäologie für die Philosophie des
Imperiums. Seine Wissenschaft fördere tatkräftig die hehre
Überzeugung, alle Menschen in der Galaxis, von welcher Welt sie
auch stammten, seien Brüder – und der Höchste Minister
pflichtete ihm höflich bei, nicht ohne darauf hinzuweisen,
daß die Erde diese Meinung seit langem vertrete und
inständig hoffe, auch der Rest der Galaxis möge die Theorie
irgendwann in die Praxis umsetzen.
    Darüber lächelte Arvardan ganz kurz und sagte: »Aus
diesem Wunsch heraus, Exzellenz, wende ich mich an Sie. Die
Differenzen zwischen der Erde und einigen angrenzenden Kaiserlichen
Dominien mögen zum großen Teil auf unterschiedlichen
Grundeinstellungen beruhen. Dennoch könnten viele Reibungspunkte
beseitigt werden, wenn der Beweis gelänge, daß die
Erdenmenschen sich rassisch nicht von anderen Bürgern der
Galaxis unterscheiden.«
    »Und wie gedenken Sie diesen Beweis zu führen?«
    »Das läßt sich nicht mit ein paar Worten
erklären. Wie Exzellenz vielleicht wissen, gibt es in der
Archäologie zwei Hauptrichtungen, gemeinhin die
Vermischungstheorie und > die Ausstrahlungstheorie
genannt.«
    »Aus der Sicht des Laien sind sie mir beide
bekannt.«
    »Sehr schön. Nun geht die Vermischungstheorie ja
bekanntermaßen von der Vorstellung aus, die verschiedenen
Menschenrassen hätten sich voneinander unabhängig
entwickelt, doch in einem sehr frühen und kaum dokumentierten
Stadium der primitiven Raumfahrt sei es zur Vermischung gekommen. Auf
dieser Basis versucht sie zu erklären, warum die
Ähnlichkeit unter den Menschen heute so groß
ist.«
    »Jawohl«, bemerkte der Höchste Minister trocken.
»Und

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