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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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alle
Außerweltler aus wie Kartoffelsäcke.«
    »Und ich nicht?«
    »O nein« – jetzt klang fast so etwas wie Eifer aus
ihrer Stimme –, »Sie sehen… Sie sehen aus wie eine
antike Marmorstatue, nur daß Sie warm und lebendig sind…
Verzeihen Sie, ich wollte nicht unverschämt sein.«
    »Sie meinen, ich könnte Sie für ein
Erdenmädchen halten, das nicht weiß, wo sein Platz ist?
Wenn Sie nicht sofort aufhören, so über mich zu denken,
können wir niemals Freunde werden. – Ich glaube nicht an
das Ammenmärchen von der Radioaktivität. Ich habe die
atmosphärische Strahlung der Erde gemessen und Versuche an
Labortieren durchgeführt. Beides hat mich überzeugt,
daß mir die Strahlung unter normalen Umständen nichts
anhaben kann. Ich bin jetzt seit zwei Monaten hier und fühle
mich nach wie vor kerngesund. Mein Haar sitzt immer noch fest«
– er zog daran –, »und ich leide auch nicht unter
Magenkrämpfen. Ebensowenig fürchte ich um meine
Zeugungsfähigkeit, obwohl ich in dieser Hinsicht
zugegebenermaßen etwas vorsichtiger bin. Aber
bleiimprägnierte Unterhosen sieht man eben nicht.«
    Er hatte keine Miene verzogen, und sie lächelte wieder.
»Ich glaube, Sie sind ein bißchen verrückt«,
sagte sie.
    »Finden Sie? Sie wären überrascht, wie viele
hochintelligente und berühmte Archäologen das ebenfalls von
mir behauptet haben – in ellenlangen Reden.«
    Plötzlich sagte sie: »Wollen Sie mir jetzt zuhören?
Die fünfzehn Minuten sind um.«
    »Was glauben Sie?«
    »Nun, es könnte sein. Wenn Sie nicht verrückt
wären, würden Sie nicht hier sitzen. Nicht, nachdem ich
mich so benommen habe.«
    »Haben Sie den Eindruck«, fragte er leise, »ich
müßte mich zwingen, in Ihrer Nähe zu bleiben? Das
wäre ein großer Irrtum. – Wissen Sie, Pola, Sie sind
nämlich das schönste Mädchen, das ich je gesehen
habe.«
    Sie hob rasch den Kopf und sah ihn erschrocken an. »Bitte
nicht. Ich bin nicht auf Komplimente aus. Glauben Sie mir etwa
nicht?«
    »Doch, Pola, ich glaube Ihnen. Erzählen Sie mir, was
immer Sie mir erzählen wollen. Ich werde Ihnen glauben, und ich
werde Ihnen helfen.« Im Grunde hatte sie ihn jetzt schon
überzeugt. In diesem Moment hätte ein Wink von ihr
genügt, und Arvardan hätte mit Freuden versucht, den Kaiser
zu stürzen. Er war zum ersten Mal verliebt. Energisch gebot er
seinen Gedanken Einhalt. Dieses Wort hatte er noch nie verwendet.
    Verliebt? – In ein Erdenmädchen?
    »Sie haben mit meinem Vater gesprochen, Dr.
Arvardan?«
    »Dr. Shekt ist Ihr Vater? – Bitte, nennen Sie mich doch
Bel. Darf ich Sie Pola nennen.«
    »Wenn Ihnen soviel daran liegt, will ich es versuchen. Ich
nehme an, Sie waren ziemlich ungehalten über ihn?«
    »Er war nicht gerade höflich.«
    »Er konnte nicht anders. Er wird überwacht. Ich hatte
vorher mit ihm vereinbart, daß er Sie fortschicken und ich hier
mit Ihnen sprechen sollte. Das ist unser Haus. – Wissen
Sie…« – sie verfiel in ein verschwörerisches
Flüstern –, »die Erde plant nämlich einen
Aufstand.«
    Arvardan konnte der Komik des Augenblicks nicht widerstehen.
    »Nein!« sagte er und riß die Augen weit auf.
»Die ganze Erde?«
    Pola brauste sofort auf. »Lachen Sie nicht über mich.
Sie haben versprochen, mich anzuhören und mir zu glauben. Die
Erde plant einen Aufstand, und das ist eine ernste Sache, denn die
Erde kann das gesamte Imperium zerstören.«
    »Kann sie das wirklich?« Arvardan unterdrückte
mannhaft einen Lachanfall. »Pola«, fragte er freundlich,
»wie ist es um Ihre Kenntnisse in Galaktographie
bestellt?«
    »Nicht schlechter als bei anderen, Herr Professor, aber was
hat das damit zu tun?«
    »Folgendes. Die Galaxis hat ein Volumen von mehreren
Milliarden Kubiklichtjahren. Sie umfaßt zweihundert Millionen
bewohnte Planeten und hat eine Bevölkerung von annähernd
fünfhundert Billiarden Menschen. Richtig?«
    »Wenn Sie es sagen, wird es wohl stimmen.«
    »Es stimmt, glauben Sie mir. Die Erde ist nur ein einziger
Planet mit einer Bevölkerung von zwanzig Millionen, und mehr
kann sie auch nicht ernähren. Mit anderen Worten, auf jeden
Erdenmenschen kommen fünfundzwanzig Milliarden
Galaxisbürger. Was kann die Erde gegen eine Übermacht von
fünfundzwanzig Milliarden zu eins wohl ausrichten?«
    Ihre Sicherheit schien für einen Moment ins Wanken zu
geraten, doch sie faßte sich rasch. »Bei«, sagte sie
entschieden, »ich kann Ihnen die Frage nicht beantworten, das
kann nur mein Vater. Er hat mich über die

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