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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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finden«, sagte der Offizier
höflich. »Zunächst muß ich Sie bitten, mir zu
folgen – Sie alle.«
    Dabei blieb es für die nächsten Stunden. Man brachte sie
in einem ruhigen und halbwegs sauberen Raum unter.
    Als sie zum ersten Mal seit zwölf Stunden zu essen bekamen,
griffen sie trotz aller Bedenken herzhaft zu. Auch eine weitere
Annehmlichkeit der Zivilisation, ein Bad, verschmähten sie
nicht.
    Doch der Raum war bewacht, und als Stunde um Stunde verrann,
riß Arvardan endlich die Geduld, und er schrie: »Haben wir
denn nur das Gefängnis gewechselt?«
    Ringsum lief die sinnlose Maschinerie des Kasernenalltags weiter.
Niemand nahm von den vieren Notiz. Schwartz war eingeschlafen. Als
Arvardans Blick zu ihm hinüberwanderte, schüttelte Shekt
den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Sie dürfen nichts
Übermenschliches verlangen. Der Mann ist am Ende. Lassen Sie ihn
in Ruhe.«
    »Aber wir haben nur noch neununddreißig
Stunden.«
    »Ich weiß – warten Sie trotzdem.«
    Endlich ließ sich eine kühle, etwas spöttische
Stimme vernehmen: »Wer von Ihnen behauptet, Bürger des
Imperiums zu sein?«
    Arvardan sprang vor. »Ich. Das bin ich…«
    Dann versagte ihm die Stimme, denn er hatte den Sprecher erkannt.
Der lächelte eisig. Sein linker Arm wirkte, ein bleibendes
Andenken an ihre letzte Begegnung, ein wenig steif.
    Pola flüsterte von hinten: »Bei, das ist doch der
Offizier – der aus dem Kaufhaus.«
    »Dem er den Arm gebrochen hat«, ergänzte der
Neuankömmling scharf. »Ich heiße Lieutenant Claudy,
und Sie, ja, Sie sind es tatsächlich. Sie stammen also aus dem
Sirius-Sektor. Und doch machen Sie sich mit diesem Pöbel gemein?
Bei der Galaxis, wie tief kann ein Mensch sinken! Sie schleppen das
Mädchen ja immer noch mit sich herum.« Er wartete einen
Augenblick, dann sagte er langsam und mit Nachdruck: »Die
Erdlings-Squaw!«
    Arvardan knirschte mit den Zähnen, aber er nahm sich
zusammen. Er durfte nicht… noch nicht…
    Er zwang sich zur Bescheidenheit. »Könnte ich bitte den
Colonel sprechen, Lieutenant?«
    »Der Colonel ist im Augenblick leider nicht im
Dienst.«
    »Heißt das, er ist nicht in der Stadt?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Er wäre schon zu erreichen
– in wirklich dringenden Angelegenheiten.«
    »Es ist dringend. – Kann ich den diensthabenden Offizier
sprechen?«
    »Der diensthabende Offizier bin im Moment ich.«
    »Dann rufen Sie den Colonel an.«
    Doch der Lieutenant schüttelte langsam den Kopf. »Das
kann ich nicht verantworten, solange ich vom Ernst der Lage nicht
überzeugt bin.«
    Arvardan zitterte vor Ungeduld. »Bei der Galaxis, hören
Sie doch auf, mich hinzuhalten! Es geht um Leben und Tod.«
    »Tatsächlich?« Lieutenant Claudy schwenkte in
dandyhafter Manier sein Offiziersstöckchen. »Warum flehen
Sie nicht mich an, Ihnen Audienz zu gewähren?«
    »Schon gut. – Ich warte.«
    »Ich sagte – Sie könnten mich anflehen.«
    »Würden Sie mir Audienz gewähren,
Lieutenant?«
    Doch auf dem Gesicht des Lieutenant erschien kein Lächeln.
»Ich sagte, anflehen – vor dem Mädchen. In
aller Demut.«
    Arvardan schluckte und wich zurück. Er spürte Polas Hand
an seinem Ärmel. »Bitte, Bel. Du darfst ihn nicht
wütend machen.«
    Der Archäologe knurrte heiser: »Bel Arvardan von Sirius
fleht den diensthabenden Offizier in aller Demut an, ihm Audienz zu
gewähren.«
    »Das kommt darauf an«, sagte Lieutenant Claudy.
    Er trat einen Schritt auf Arvardan zu und schlug ihm blitzschnell
mit der flachen Hand auf den Verband, der die Platzwunde auf seiner
Wange schützte.
    Arvardan blieb die Luft weg. Nur mit Mühe unterdrückte
er einen Aufschrei.
    »Früher hatten Sie was gegen Ohrfeigen«, sagte der
Lieutenant. »Jetzt nicht mehr?«
    Arvardan schwieg.
    »Audienz bewilligt«, sagte der Lieutenant.
    Vier Soldaten traten vor und nahmen Arvardan in die Mitte.
Lieutenant Claudy ging voran.
     
    Shekt und Pola blieben mit dem schlafenden Schwartz allein. Shekt
sagte: »Ich höre ihn nicht mehr. Und du?«
    Pola schüttelte den Kopf. »Ich auch nicht, schon eine
ganze Weile nicht mehr. Vater, glaubst du, sie werden Bel etwas
antun?«
    »Wie könnten sie denn?« gab der alte Physiker sanft
zurück. »Du vergißt, daß er eigentlich keiner
von uns ist. Einen Bürger des Imperiums kann man nicht so ohne
weiteres schikanieren… Du hast dich in ihn verliebt, nehme ich
an?«
    »O ja, ganz schrecklich, Vater. Ich weiß, es ist
albern.«
    »Natürlich ist es das.« Shekts Lächeln war
bitter. »Ich

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