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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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oder Sand sich zum Löschen eignen.«
    »Hmm«, sagte Ennius, »Sie reden wie Shekt.«
    »Wer ist Shekt?« Arvardan blickte überrascht auf.
    »Ein Erdenmensch. Einer der wenigen, die man akzeptieren – ich meine, mit denen man sich als Gentleman unterhalten kann. Er ist Physiker, und auch er hat einmal behauptet, die Erde sei möglicherweise nicht immer radioaktiv gewesen.«
    »Aha… Nun, das ist nicht weiter verwunderlich, denn ich habe diese Theorie ganz gewiß nicht erfunden. Sie steht vielmehr im Buch der Ahnen, das die traditionelle Version der Geschichte – beziehungsweise die Mythen – der prähistorischen Erde enthält. Ich sage mehr oder weniger das gleiche wie dieses Buch, nur übersetze ich seine doch recht fragmentarische Ausdrucksweise in die entsprechenden wissenschaftlichen Formulierungen.«
    »Das Buch der Ahnen?« Ennius schien überrascht, beinahe verstört. »Wo sind Sie denn darauf gestoßen?«
    »Hier und dort. Es ist schwer aufzutreiben, und ich besitze auch nur einige Teile davon. Aber alle traditionellen Informationen über Nicht-Radioaktivität sind natürlich selbst da, wo sie vollkommen unwissenschaftlich sind, für mein Projekt von Bedeutung… Warum fragen Sie?«
    »Weil dieses Buch sozusagen die Heilige Schrift einer radikalen Sekte von Erdenmenschen ist. Außenweltlern ist es verboten, darin zu lesen. Ich würde Ihnen empfehlen, während Ihres Aufenthalts hier nicht an die große Glocke zu hängen, daß Sie es kennen. Nicht-Erdenmenschen oder Außenweltler, wie man hier sagt, wurden schon aus geringerem Anlaß gelyncht.«
    »Das klingt ja so, als lasse die Arbeit der Kaiserlichen Polizei zu wünschen übrig.«
    »Wenn es sich um religiöse Vergehen handelt, ja. Das ist nur eine gutgemeinte Warnung, Dr. Arvardan!«
    Ein Glockenton, der sich harmonisch in das leise Rascheln der Bäume einfügte, durchzitterte den Park und verhallte nur langsam, als falle es ihm schwer, sich von der geliebten Umgebung zu trennen.
    Ennius erhob sich. »Man ruft zum Dinner. Darf ich Sie bitten, mein Gast zu sein und das Wenige zu genießen, was diese armselige Kopie imperialer Größe hier auf der Erde zu bieten hat?«
    Man fand selten genug Gelegenheit, ein aufwendiges Festessen zu veranstalten, und so ließ man sich auch den bescheidensten Anlaß nicht entgehen. Die Gänge waren zahlreich, der Rahmen prächtig, die Männer galant, die Frauen bezaubernd. Und es soll nicht verschwiegen werden, daß Dr. B. Arvardan von Baronn, Sirius, in einer Weise gefeiert wurde, die auch jedem anderen zu Kopfe gestiegen wäre.
    Den letzten Teil des Banketts nützte Arvardan, um den Dinnergästen vieles von dem vorzutragen, was er bereits Ennius erzählt hatte, doch in diesem Kreis fanden seine Ausführungen deutlich weniger Anklang.
    Ein rotgesichtiger Mann in der Uniform eines Colonels beugte sich, herablassend wie alle Militärs im Umgang mit Vertretern der Wissenschaft, zu ihm und sagte: »Wenn ich Sie recht verstanden habe, Dr. Arvardan, wollen Sie uns weismachen, daß diese irdischen Hunde eine uralte Rasse darstellen und womöglich einst die Vorfahren der gesamten Menschheit waren?«
    »Ich wage nicht, Colonel, dies rundheraus zu behaupten, aber ich denke, die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Ich hoffe zuversichtlich, in einem Jahr ein definitives Urteil darüber abgeben zu können.«
    »Wenn Sie jemals zu einem solchen Ergebnis kommen sollten, Doktor, was ich sehr bezweifle«, entgegnete der Colonel, »wäre ich über alle Maßen erstaunt. Ich bin jetzt seit vier Jahren auf der Erde stationiert, und meine Erfahrungen können sich durchaus sehen lassen. Ich halte diese Erdenmenschen durch die Bank für Schurken und Strolche. Intellektuell sind sie uns mit Sicherheit unterlegen. Jener zündende Funke, der die Menschheit einst bewog, sich über die ganze Galaxis zu verbreiten, geht ihnen völlig ab. Sie sind faul, abergläubisch, habgierig und ohne jede Spur von Seelenadel. Zeigen Sie mir einen Erdenmenschen, der auf irgendeinem Gebiet einem richtigen Menschen – wie etwa Ihnen oder mir – ebenbürtig ist, dann will ich Ihnen auch zugestehen, daß er Vertreter einer Rasse sein könnte, aus der wir einst hervorgegangen sind. Doch bis dahin, Sie müssen mir verzeihen, weigere ich mich, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen.«
    Ein fülliger Mann am unteren Tischende rief plötzlich: »Bei uns heißt es, nur ein toter Erdenmensch ist ein guter Erdenmensch, und auch der stinkt meist noch«, und

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