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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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genommen, deshalb blieb der Hyperatomschub, oder, mit anderen Worten, die Länge der Sprünge unverändert. Das einzige, was sich änderte, war die Richtung, und nur dadurch sollte in einem unglaublich großen Nebelabschnitt eine von fünf Sonnen erreicht worden sein. Diese Interpretation war mir schon auf den ersten Blick recht unwahrscheinlich vorgekommen.«
    »Und die Alternativen?«
    »Nun, weder Schub noch Richtung wurden verändert. Im Grunde besteht kein Anlaß, von einer Kursabweichung auszugehen. Das war nur eine Hypothese. Und wenn das Schiff nun seinen ursprünglichen Kurs beibehalten hätte? Es steuerte ein Sonnensystem an, folglich erreichte es auch ein Sonnensystem. Die Frage der Wahrscheinlichkeit stellt sich nicht.«
    »Aber das Sonnensystem, das es ansteuerte, war…«
    »… war das rhodianische. Deshalb flog Gillbret nach Rhodia. Ist das so naheliegend, daß ihr den Wald vor lauter Bäumen nicht seht?«
    »Aber dann muß die Rebellenwelt in meiner Heimat sein! Das ist unmöglich.«
    »Wieso unmöglich? Sie befindet sich irgendwo im rhodianischen System. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Gegenstand zu verstecken. Entweder, man bringt ihn an einen Ort, wo ihn niemand finden kann, zum Beispiel ins Innere des Pferdekopfnebels. Oder man deponiert ihn da, wo ihn niemand suchen würde, vor aller Augen, wo ihn jeder sehen kann.
    Bedenkt doch nur, was mit Gillbret geschah, nachdem er auf der Rebellenwelt gelandet war. Man schickte ihn lebend nach Rhodia zurück. Er vertrat die Theorie, man habe verhindern wollen, daß Tyrann eine Suchaktion nach dem Schiff starte, die der Welt eventuell bedrohlich nahe gekommen wäre. Aber warum ließ man ihn dann am Leben? Das Raumschiff mit Gillbrets Leiche an Bord hätte den gleichen Zweck erfüllt, und man hätte vermieden, daß Gillbret redete, was er ja schließlich auch tat.
    Diese Handlungsweise ergibt nur einen Sinn, wenn man annimmt, daß sich die Rebellenwelt innerhalb des rhodianischen Systems befand. Gillbret war ein Hinriad, und wo hätte man wohl mehr Respekt vor dem Leben eines Hinriad als auf Rhodia?«
    Artemisia hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Aber wenn es wahr ist, was du sagst, Biron, dann schwebt mein Vater in höchster Gefahr.«
    »Und das seit zwanzig Jahren«, pflichtete Biron ihr bei, »wenn auch vielleicht nicht ganz so, wie du denkst. Gillbret hat mir einmal erklärt, wie schwierig es sei, den Dilettanten und Taugenichts zu mimen, so vollständig in eine Rolle zu schlüpfen, daß man sie sogar dann weiterspielen müsse, wenn man unter Freunden oder allein sei. Der Ärmste hat natürlich dramatisiert. Er hat die Rolle nicht wirklich gelebt. Sein wahres Ich kam immer sehr schnell zum Vorschein, wenn er mit dir zusammen war, Arta. Auch dem Autarchen hatte er sich zu erkennen gegeben. Und selbst mir glaubte er schon nach kurzer Bekanntschaft vertrauen zu können.
    Dennoch halte ich es für möglich, ein solches Leben in letzter Konsequenz zu führen, vorausgesetzt, man hat wirklich gewichtige Gründe dafür. Ein Mann könnte, um nicht das Vertrauen der Tyranni zu verlieren und damit sein Lebenswerk zu gefährden, die Lüge sogar gegenüber seiner Tochter aufrechterhalten, selbst wenn er sie zu diesem Zweck in eine unglückliche Ehe drängen müßte. Er könnte sogar so weit gehen, wie ein Halbidiot aufzutreten…«
    Artemisia hatte die Sprache wiedergefunden und flüsterte erstickt: »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Alles deutet darauf hin, Arta. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren Administrator. In dieser Zeit hat Rhodia einen beständigen Aufschwung genommen, weil ihm die Tyranni so bedingungslos vertrauten, daß sie ihm immer neue Territorien zuwiesen. Er ist so offensichtlich harmlos, daß er seit zwanzig Jahren unbehelligt den Widerstand organisieren kann.«
    »Du stellst schon wieder Vermutungen an, Biron«, mahnte Rizzett. »Und diese Vermutungen sind nicht weniger gefährlich als alle früheren.«
    »Es ist keine Vermutung«, sagte Biron. »In unserem letzten Gespräch sagte ich Jonti ins Gesicht, er und nicht der Administrator müsse der Verräter gewesen sein, der für den Tod meines Vaters verantwortlich war, weil mein Vater niemals so töricht gewesen wäre, dem Administrator irgendwelche belastenden Informationen anzuvertrauen. Der springende Punkt – und das wurde mir schon damals klar – war freilich, daß mein Vater genau das getan hatte. Nur aus den Gesprächen zwischen ihm und dem Administrator konnte Gillbret

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