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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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an der Tür war, rief er über die Schulter zurück: »Und was macht unser Außendienstmann?«
    »Ach ja«, sagte der Agent, »das hätte ich beinahe vergessen. Beim Verkehrsamt hat man nichts von ihm gehört. Ich hatte ihnen das Energieprofil seiner Hyperatomtriebwerke hinübergeschickt, und sie sagten, das Schiff befinde sich nicht im näheren Umkreis. Der Bursche muß es sich anders überlegt und auf die Landung verzichtet haben.«
    Dr. Junz beschloß, seine Abreise um vierundzwanzig Stunden zu verschieben, und suchte am nächsten Tag das Extraplanetare Verkehrsamt in Sark Zentrum, der Hauptstadt des Planeten auf. Dort machte er zum ersten Mal Bekanntschaft mit der florinischen Bürokratie. Er erntete nichts als Kopfschütteln. Man sei von der bevorstehenden Landung eines I.A.W.-Analytikers benachrichtigt worden, gewiß, aber das Schiff sei nicht eingetroffen.
    Es sei aber wichtig, beharrte Dr. Junz. Der Mann sei sehr krank. Man habe doch das Protokoll seines Gesprächs mit dem hiesigen I.A.W.-Agenten erhalten? Erstaunte Blicke. Was für ein Protokoll? Es fand sich niemand, der sich daran erinnert hätte. Man bedauere, wenn der Mann krank sei, aber kein I.A.W.-Schiff sei gelandet, und kein I.A.W.-Schiff befinde sich auf einer Umlaufbahn um Sark.
    Dr. Junz kehrte in sein Hotelzimmer zurück und dachte lange nach. Auch der neue Abreisetermin verstrich. Er rief den Empfang an und bat um eine Suite für einen längeren Aufenthalt. Dann vereinbarte er jenes Treffen mit Ludigan Abel, dem Botschafter von Trantor.
    Den ganzen nächsten Tag las er Bücher über sarkitische Geschichte, und als es Zeit war, sich zu Abel zu begeben, pochte sein Herz wie eine Kriegstrommel. Er würde nicht so leicht aufgeben, das nahm er sich fest vor.
    Der alte Botschafter tat so, als handle es sich um einen reinen Höflichkeitsbesuch. Er schüttelte Junz die Hand, ließ den mechanischen Barkeeper anrollen und war nicht zu bewegen, während der ersten beiden Drinks zur Sache zu kommen. Junz nützte die Gelegenheit, um ein wenig Konversation zu treiben und sich nach der florinischen Beamtenschaft zu erkundigen, worauf er den oben beschriebenen Vortrag über die angewandte Genetik sarkitischer Prägung erhielt. Sein Zorn wuchs.
    Junz sollte Abel so in Erinnerung behalten, wie er ihn an diesem Tag kennengelernt hatte. Tiefliegende, halbgeschlossene Augen unter auffallend weißen Augenbrauen, eine Hakennase, die sich immer wieder über das Weinglas beugte, eingefallene Wangen, die die Hagerkeit von Gesicht und Körper noch betonten, und ein Greisenfinger, der im Takt zu einer unhörbaren Musik langsam hin- und herwippte. Endlich begann Junz, in ruhigen, knappen Worten seine Geschichte zu erzählen. Abel hörte aufmerksam zu und unterbrach ihn kein einziges Mal.
    Als Junz geendet hatte, tupfte sich der Botschafter behutsam den Mund ab und fragte: »Kennen Sie den Mann, der verschwunden ist, eigentlich persönlich?«
    »Nein.«
    »Sie sind ihm nie begegnet?«
    »Persönliche Kontakte zu unseren Außendienstanalytikern herzustellen, ist nicht gerade leicht.«
    »Hat er schon früher unter Wahnvorstellungen gelitten?«
    »Den Unterlagen im I.A.W.-Hauptquartier zufolge ist es das erste Mal – falls es sich überhaupt um eine Wahnvorstellung handelt.«
    »Falls?« Der Botschafter ging nicht weiter darauf ein. »Und warum sind Sie zu mir gekommen?« fragte er.
    »Ich suche Hilfe.«
    »Das ist mir klar. Aber in welcher Form? Was kann ich tun?«
    »Lassen Sie mich erklären. Das Extraplanetare Verkehrsamt auf Sark hat den Weltraum im näheren Umkreis nach dem Energieprofil der Raumschifftriebwerke unseres Mannes abgesucht und nichts gefunden. In diesem Punkt hätte man mir sicher die Wahrheit gesagt. Ich will nicht behaupten, daß die Sarkiten niemals lügen, aber sie würden es gewiß nicht ohne Grund tun, und sie müßten wissen, daß ich die Sache innerhalb von zwei bis drei Stunden nachprüfen lassen könnte.«
    »Richtig. Was dann?«
    »Es gibt zwei Fälle, in denen eine Suche nach dem Energieprofil erfolglos bleiben muß. Erstens, wenn sich das Schiff nicht im näheren Umkreis aufhält, weil es durch den Hyperraum in einen anderen Teil der Galaxis gesprungen ist, und zweitens, wenn es sich überhaupt nicht im All befindet, sondern auf einem Planeten gelandet ist. Daß unser Mann gesprungen sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn seine Aussagen über eine Gefahr für Florina von galaktischen Ausmaßen die Vorstellungen eines

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