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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Größenwahnsinnigen sind, dann würde er sich durch nichts davon abhalten lassen, nach Sark zu kommen und seine Warnung anzubringen. In diesem Fall hätte er sich bestimmt nicht anders besonnen und wäre weitergeflogen. Mit solchen Fällen habe ich seit fünfzehn Jahren Erfahrung. Sollten seine Behauptungen dagegen vernünftig und in der Realität begründet sein, dann wäre die Angelegenheit doch wohl zu ernst, und er könnte sich erst recht nicht anders besinnen und den Raum um Sark verlassen.«
    Der alte Trantoraner hob wieder seinen Zeigefinger und bewegte ihn langsam hin und her. »Ihre Schlußfolgerung lautet also, daß er sich auf Sark befindet.«
    »Genau. Auch hier gibt es wiederum zwei Alternativen. Erstens: Er steht unter dem Einfluß einer Geisteskrankheit, dann würde er überall auf dem Planeten landen, nur nicht auf einem der üblichen Raumhäfen, um anschließend krank und mit riesigen Erinnerungslücken umherzuirren. Diese Fälle sind selbst bei Außendienstleuten sehr selten, aber sie kommen vor. Der Gedächtnisverlust ist zumeist nicht von Dauer. Wenn eine Besserung eintritt, kehrt zunächst die Erinnerung an den beruflichen Bereich zurück, das Privatleben kommt erst sehr viel später. Schließlich ist für einen Weltraumanalytiker der Beruf das Wichtigste im Leben. Häufig wird ein Amnesieopfer aufgegriffen, wenn es eine öffentliche Bibliothek besucht, um ein Nachschlagewerk über Weltraumanalyse zu konsultieren.«
    »Ich verstehe. Ich soll Ihnen also helfen, mit der Bibliotheksverwaltung zu vereinbaren, daß man Sie bei derartigen Vorkommnissen benachrichtigt.«
    »Nein, denn ich rechne von dieser Seite nicht mit Schwierigkeiten. Ich werde die Verwaltung bitten, gewisse Standardwerke über Weltraumanalyse beiseite zu legen und jeden festzuhalten und zu befragen, der diese Bücher anfordert und nicht beweisen kann, daß er sarkitischer Herkunft ist. Man wird mir den Gefallen schon deshalb tun, weil sich die Bibliothekare beziehungsweise ihre Vorgesetzten sicher darüber im klaren sind, daß dabei nichts herauskommen wird.«
    »Warum nicht?«
    Junz hatte sich in Rage geredet und zitterte an allen Gliedern. »Weil ich davon überzeugt bin, daß unser Mann, ob er nun bei Verstand war oder nicht, genau wie geplant auf dem Raumhafen von Sark Zentrum gelandet ist und von den sarkitischen Behörden in Gewahrsam genommen wurde«, sprudelte er hervor. »Möglicherweise sitzt er irgendwo in Haft, aber wahrscheinlich wurde er getötet. Das werde ich schon noch herausfinden.«
    Abels Glas war fast leer, er stellte es ab. »Getötet? Soll das ein Witz sein?«
    »Sehe ich so aus? Haben Sie selbst mir nicht erst vor einer halben Stunde erzählt, wie sehr Sarks Leben, sein Wohlstand und seine Macht davon abhängen, daß es die Kontrolle über Florina besitzt? Und habe ich aus meiner Lektüre in den vergangenen vierundzwanzig Stunden nicht gelernt, daß Florinas Kyrtfelder Sarks Reichtum sind? Und da kommt ein Mann daher – er mag verrückt sein, aber das spielt keine Rolle – und behauptet, ein Ereignis von galaktischer Bedeutung bedrohe das Leben sämtlicher Bewohner Florinas. Sehen Sie sich das Protokoll des letzten, uns bekannten Gesprächs an, das unser Mann geführt hat.«
    Abel griff nach dem Filmstreifen, den Junz ihm in den Schoß geworfen hatte, und nahm auch den Betrachter, den dieser ihm reichte. Dann hielt er sich das Okular an die matten Augen und spähte blinzelnd hinein, während der Film langsam durchlief.
    »Nicht sehr aufschlußreich.«
    »Natürlich nicht. Es ist von einer Gefahr die Rede und davon, wie entsetzlich die Zeit drängt. Das ist alles. Dennoch hätte der Film niemals an die Sarkiten geschickt werden dürfen. Selbst wenn an der Sache nichts dran ist, wie könnte die sarkitische Regierung diesem Mann gestatten, seine Hirngespinste – immer vorausgesetzt, daß wir es mit solchen zu tun haben – in der gesamten Galaxis herumzuposaunen? Selbst wenn man davon absähe, daß er damit ganz Florina in Panik versetzen und die Kyrtproduktion gravierend beeinträchtigen könnte, käme man doch nicht daran vorbei, daß das politische Verhältnis zwischen Sark und Florina in all seiner unappetitlichen Schäbigkeit vor aller Welt ausgebreitet würde. Wenn Sie dagegen bedenken, daß man nur einen einzigen Mann verschwinden lassen müßte, um sich das alles zu ersparen – ich kann nämlich allein aufgrund dieses Protokolls nichts unternehmen, und das weiß Sark nur zu genau – glauben Sie

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