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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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waren bei jüngeren Leuten etwas aus der Mode gekommen, wurden aber zuweilen doch noch getragen, zum Glück auch von diesem ›Herrn‹. Für Terens war die Mütze unerläßlich, sein rötlichblondes Haar hätte ihn trotz aller Verkleidung verraten. Er zog sich die Mütze tief über beide Ohren.
    Dann tat er, was getan werden mußte. Und dabei überfiel ihn jäh die Erkenntnis, daß es noch schlimmere Verbrechen gab als den Mord an einem Gendarmen.
    Er stellte seinen Blaster auf Maximalstreuung und richtete ihn auf den Bewußtlosen. Zehn Sekunden später war nur noch Asche und verkohlte Knochen übrig. Damit sollte es gelungen sein, die Identifikation zu erschweren und die Verfolger zu verwirren.
    Mit einem zweiten Blasterschuß verbrannte er auch die Gendarmenuniform zu pulverfeiner, weißer Asche. Die verkohlten Silberknöpfe und -schnallen scharrte er zusammen und nahm sie an sich. Auch das würde die Verfolgung behindern. Selbst wenn er nur eine Stunde länger in Freiheit blieb, hatte es sich gelohnt.
    Und jetzt mußte er zusehen, daß er hier wegkam. Vor dem Eingang der Grotte blieb er einen Augenblick stehen und schnüffelte. Der Blaster hatte saubere Arbeit geleistet. Nur ein schwacher Geruch nach verbranntem Fleisch hing in der Luft, und dem würde der leichte Wind rasch abhelfen.
    Er stieg bereits auf der anderen Seite die Treppe hinunter, als ihm ein junges Madchen entgegenkam. Aus alter Gewohnheit senkte er kurz die Lider. Schließlich war sie eine ›Herrin‹. Doch er schaute noch rechtzeitig auf, um festzustellen, daß sie jung und hübsch war, und daß sie es eilig hatte.
    Seine Kiefermuskeln spannten sich. Sie würde ›ihn‹ natürlich nicht vorfinden. Aber sie hatte sich sicher verspätet, sonst hätte er nicht so betont auf die Uhr geschaut. Vielleicht dachte sie, er habe die Geduld verloren und sei gegangen. Terens beschleunigte seine Schritte. Am Ende kehrte sie noch um, lief keuchend hinter ihm her und fragte, ob er einen jungen Mann gesehen habe.
    Er schlenderte noch eine Weile ziellos umher, dann verließ er den Park. Eine halbe Stunde war vergangen.
    Was jetzt? Er war kein Gendarm mehr, er war ein ›Herr‹.
    Aber wie ging es weiter?
    An einem kleinen Platz mit einer Rasenfläche und einem Springbrunnen in der Mitte blieb er stehen. Dem Wasser war eine kleine Menge Seifenpulver beigefügt, so daß es schäumte und buntschillernde Blasen warf.
    Er stellte sich mit dem Rücken zur untergehenden Sonne an das Geländer und ließ die rußgeschwärzten Silberornamente langsam Stück für Stück ins Brunnenbecken fallen.
    Dabei rief er sich das Mädchen ins Gedächtnis, das ihm auf der Treppe entgegengekommen war. Ein blutjunges Ding. Doch dann dachte er an die Untere Stadt, und sofort waren seine Gewissensbisse verflogen.
    Die Silberreste waren fort, seine Hände waren leer. Langsam und stets darauf bedacht, möglichst unverkrampft zu wirken, begann er, in seinen Taschen zu kramen.
    Er machte keine sensationellen Entdeckungen. Ein Etui mit mehreren Schlüsselplättchen, ein paar Münzen, eine Ausweiskarte. (Heiliges Sark! Selbst die ›Herren‹ führten die Dinger offenbar ständig mit. Aber sie brauchten sie wenigstens nicht jedem Gendarmen vorzulegen, der ihnen über den Weg lief.)
    Sein neuer Name war demnach Alstare Deamone. Hoffentlich brauchte er ihn nirgendwo anzugeben. In der Oberen Stadt lebten nur etwa zehntausend Menschen. Die Chance, jemandem zu begegnen, der Deamone persönlich kannte, war nicht sehr groß, aber auch nicht ganz zu vernachlässigen.
    Er war neunundzwanzig Jahre alt. Bei dem Gedanken an das, was er in der Grotte zurückgelassen hatte, überfiel ihn erneut die Übelkeit. Er kämpfte dagegen an. Ein ›Herr‹ war und blieb eben ein ›Herr‹. Wie viele neunundzwanzigjährige Floriner waren wohl schon von sarkitischer Hand oder auf sarkitischen Befehl getötet worden? Wie viele neunundzwanzigjährige Floriner?
    Er hatte auch eine Adresse, aber bei seinen rudimentären Ortskenntnissen würde er sie in der Oberen Stadt niemals ausfindig machen.
    Da!
    Das Bild eines kleinen Jungen, vielleicht drei Jahre alt, in Pseudotrimension. Wenn man es aus dem Futteral zog, leuchteten die Farben auf, und wenn man es wieder hineinschob, verblaßten sie. Der Sohn seines Opfers? Ein Neffe? Er hatte im Park auf ein Mädchen gewartet, also konnte es wohl kaum sein Sohn sein. Oder doch?
    War dieser Deamone etwa verheiratet? War es ein sogenanntes ›verbotenes‹ Stelldichein gewesen? Aber

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