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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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gesperrt hatte, erschienen ihr wie Paläste aus dem Märchen. Man brauchte nur auf einen Knopf zu drücken, und schon sprudelte Wasser aus einem Rohr. Aus der Wand strömte Wärme, obwohl es draußen so kalt war, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Und alle Menschen, die mit ihr sprachen, waren so wunderschön angezogen.
    Sie war in mehreren Räumen gewesen und hatte die verschiedensten Dinge gesehen, die ihr noch nie zuvor begegnet waren. Dieser Raum war der bisher größte, aber es gab fast keine Möbel darin. Dafür um so mehr Menschen. Sie sah einen strengen Mann hinter einem Schreibtisch, einen sehr alten Mann mit vielen Falten auf einem Stuhl, und drei weitere Männer…
    Einer davon war der Schultheiß!
    Sie sprang auf und lief auf ihn zu. »Schultheiß! Schultheiß!«
    Aber er war gar nicht da.
    Er war aufgestanden und winkte ihr zu. »Bleib zurück, Lona. Bleib zurück!«
    Sie war einfach durch ihn hindurchgegangen. Sie hatte die Hand ausgestreckt, um ihn am Ärmel zu fassen, und er hatte den Arm weggezogen. Als sie sich vorbeugte, kam sie ins Stolpern und ging einfach durch ihn hindurch. Im ersten Moment blieb ihr die Luft weg. Der Schultheiß hatte sich umgedreht und sah sie wieder an, aber sie starrte fassungslos an sich hinab.
    Sie stand mit beiden Beinen in der Armlehne des schweren Sessels, in dem der Schultheiß gesessen hatte. Sie konnte die Lehne deutlich sehen, farbig und stabil umschloß sie ihre Beine, ohne daß sie etwas gespürt hätte. Zitternd streckte sie eine Hand aus. Ihre Finger versanken zentimetertief in Polstern, die sie ebenfalls nicht spürte. Die Finger blieben sichtbar.
    Sie schrie auf und stürzte zu Boden. Als letztes bekam sie mit, daß der Schultheiß unwillkürlich die Arme ausstreckte, um sie festzuhalten, doch sie fiel durch sie hindurch wie durch einen Ring aus fleischfarbener Luft.
    Dann saß sie wieder auf einem Stuhl. Rik hielt ihre Hand umklammert, und der alte Mann mit dem Runzelgesicht beugte sich über sie.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, meine Liebe«, sagte er. »Es ist nur ein Bild. Eine Photographie, verstehen Sie?«
    Valona sah sich um. Der Schultheiß saß da wie zuvor, aber er sah sie nicht mehr an.
    Sie deutete mit dem Finger auf ihn. »Er ist gar nicht hier?«
    »Es ist eine trimensische Repräsentation, Lona«, sagte Rik plötzlich. »Er ist irgendwo anders, aber wir können ihn von hier aus sehen.«
    Valona schüttelte den Kopf. Wenn Rik das sagte, mußte es wohl stimmen. Dennoch schlug sie die Augen nieder. Es war ihr nicht geheuer, Menschen anzusehen, die anwesend waren und doch auch wieder nicht.
     
    »Sie wissen also, was eine trimensische Repräsentation ist, junger Mann?« wandte sich Abel an Rik.
    »Jawohl.« Auch für Rik war es ein Tag voll überwältigender Eindrücke gewesen, aber während Valona mehr und mehr geblendet war, erschien ihm alles zunehmend vertrauter und verständlicher.
    »Wo haben Sie das gelernt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wußte es, bevor… bevor ich alles vergaß.«
    Fife hatte sich nicht hinter seinem Schreibtisch hervorgerührt, als Valona March so ungestüm auf den Schultheiß losstürmte.
    Nun sagte er mit beißendem Spott: »Ich bedauere, den Versammelten den Auftritt einer hysterischen Eingeborenen zumuten zu müssen. Aber der sogenannte Weltraumanalytiker hat auf ihrer Begleitung bestanden.«
    »Schon gut«, sagte Abel. »Ich finde es jedenfalls interessant, daß Ihr subnormal intelligenter Floriner offenbar mit dem Verfahren der trimensischen Repräsentation vertraut ist.«
    »Man hat ihn wohl gut vorbereitet«, sagte Fife.
    »Wurde er nach seiner Ankunft auf Sark bereits verhört?« fragte Abel.
    »Aber selbstverständlich.«
    »Mit welchem Ergebnis?«
    »Keine neuen Erkenntnisse.«
    Abel wandte sich an Rik. »Wie heißen Sie?«
    »Rik ist der einzige Name, an den ich mich erinnern kann«, gab Rik gelassen zur Antwort.
    »Kennen Sie jemanden in diesem Raum?«
    Ohne Angst zu zeigen, betrachtete Rik ein Gesicht nach dem anderen. »Nur den Schultheiß«, sagte er dann. »Und natürlich Lona.«
    »Dies«, sagte Abel und wies auf Fife, »ist der größte ›Herr‹ aller Zeiten. Die ganze Welt gehört ihm. Was halten Sie von ihm?«
    »Ich komme von der Erde«, erklärte Rik kühn. »Ich gehöre ihm nicht.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß man einen erwachsenen Floriner dazu abrichten könnte, sich derart aufsässig zu gebärden«, bemerkte Abel, an Fife gewandt.
    »Nicht einmal mit einer

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