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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Flugzeug, umgeben von Erdenmenschen, und fühlte sich vollkommen – oder fast vollkommen – entspannt. Vielleicht ein ganz klein wenig verlegen.
    Arvardan sah sich seine Mitreisenden der Reihe nach an. Lauter ganz normale Durchschnittsgesichter. Angeblich waren die Erdbewohner anders als andere Menschen, aber hätte er sie in einer größeren Menge auf den ersten Blick herausfinden können? Vermutlich nicht. Die Frauen sahen gar nicht schlecht aus… Eine tiefe Falte grub sich in seine Stirn. Selbstverständlich hatte alles seine Grenzen, auch die Toleranz. Eine Mischehe wäre zum Beispiel ein Ding der Unmöglichkeit.
    Das Flugzeug selbst war eine kleine Mühle, deren technischer Standard sehr zu wünschen übrig ließ. Natürlich hatte es Nuklearantrieb, aber die Triebwerke arbeiteten alles andere als effizient. Außerdem war der Generator unzureichend abgeschirmt. Doch vielleicht, überlegte Arvardan, war es für einen Erdbewohner nicht weiter von Belang, ob Gammastrahlung und Neutronendichte in seiner Umgebung noch etwas höher waren als gewohnt.
    Die Aussicht fesselte seinen Blick. Im tiefen Purpurschein der äußersten Stratosphäre bot die Erde einen phantastischen Anblick. Die riesigen, nebelverschleierten Kontinente (hier und dort von sonnenbeschienenen Wolkenfeldern verdeckt) leuchteten, soweit sie sichtbar waren, in einem satten Wüstengelb. Der Terminator, eine weiche, verschwommene Linie, blieb langsam hinter dem Stratojet zurück, und in den tiefen Schatten der Nachtseite funkelten die radioaktiven Zonen.
    Lautes Gelächter seiner Mitreisenden veranlaßte Arvardan, sich umzudrehen. Im Mittelpunkt des Geschehens stand ein älteres Paar, behäbig, rundlich und eitel Freundlichkeit.
    Arvardan stieß seinen Nachbarn an. »Worum geht es?«
    Der Mann hörte auf zu lachen und erklärte: »Sie sind seit vierzig Jahren verheiratet und befinden sich auf Großer Fahrt.«
    »Auf Großer Fahrt?«
    »Sie wissen schon. Rund um die Erde.«
    Der ältere Mann war dabei, mit eifrig geröteten Wangen wortreich seine Erlebnisse und Eindrücke schildern. Seine Frau griff immer wieder ein, um ihn in vollkommen unwichtigen Dingen aufs pedantischste zu verbessern. Doch das konnte keinem der beiden die gute Laune verderben. Die Zuschauer hörten mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu, und in diesem Moment erschienen sie Arvardan ebenso warmherzig und menschlich wie alle anderen Bewohner der Galaxis.
    Doch dann fragte jemand: »Und wann sind Sie für die Sechzig an der Reihe?«
    »In etwa einem Monat«, lautete die unbekümmerte Antwort. »Am sechzehnten November.«
    »Nun«, sagte der Fragesteller, »hoffentlich erwischen Sie einen schönen Tag. Als mein Vater zu den Sechzig ging, goß es wie aus Kübeln. Einen solchen Wolkenbruch habe ich seither nicht wieder erlebt. Ich habe ihn begleitet – wer möchte an diesem Tag schon allein sein? –, aber er hat die ganze Zeit nur über den Regen geschimpft. Wir hatten nämlich ein offenes Zweirad und wurden naß bis auf die Haut. ›Hör auf, Dad‹, sagte ich, ›was beschwerst du dich? Ich bin doch derjenige, der wieder zurückfahren muß.‹«
    Alles brach in schallendes Gelächter aus, auch das Jubelpaar stimmte ohne Zögern ein. Arvardan kam ein leiser, aber höchst unerfreulicher Verdacht, der ihm kalte Schauer über den Rücken jagte.
    Wieder wandte er sich an seinen Nebenmann. »Die Sechzig, von denen hier die Rede ist – gehe ich recht in der Annahme, daß es sich dabei um Euthanasie handelt? Ich meine, man räumt Sie tatsächlich aus dem Weg, sobald Sie Ihr sechzigstes Lebensjahr vollendet haben?«
    Die Stimme versagte ihm, als sein Nachbar schlagartig zu kichern aufhörte, sich zu ihm herumdrehte, ihn mit einem langen, mißtrauischen Blick bedachte und endlich sagte: »Was soll er denn wohl sonst gemeint haben?«
    Arvardan fuchtelte ziellos mit den Händen herum und lächelte albern. Er hatte von diesem Brauch gehört, aber immer nur in der Theorie. Die Sechzig wurden etwa in einem Buch erwähnt oder in einer wissenschaftlichen Zeitschrift diskutiert. Erst jetzt begriff er, daß es dabei um lebende Menschen ging, daß die Männer und Frauen, die um ihn herumsaßen, per Gesetz nicht länger als sechzig Jahre leben durften.
    Sein Sitznachbar starrte ihn immer noch an. »He, Mann, wo kommen Sie denn her? Hat man bei Ihnen zu Hause noch nie was von den Sechzig gehört?«
    »Wir sprechen von der ›Zeit‹«, versuchte Arvardan sich herauszureden. »Ich stamme von da hinten.« Er

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