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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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das, was ich sagte.«
    »Ist dir klar, was es bedeutet, die radioaktiven Zonen zu betreten? Es sind Verbotene Zonen, und die gehören zu den Stärkesten Tabus auf diesem Planeten. Niemand darf eine Verbotene Zone betreten, und alle radioaktiven Zonen sind Verbotene Zonen.«
    »Aber dann ist ja alles gut. Die Erdenmenschen selbst werden Arvardan aufhalten.«
    »Großartig. Der Höchste Minister wird also ein entsprechendes Verbot erlassen. Und wie sollen wir ihn jemals davon überzeugen, daß es sich nicht um ein Regierungsprojekt handelte, daß das Imperium nicht die Absicht hatte, Beihilfe zu einem gezielten Frevel zu leisten?«
    »So empfindlich kann der Höchste Minister doch gar nicht sein.«
    »Kann er nicht?« Ennius fuhr zurück und starrte seine Frau fassungslos an. Inzwischen herrschte schiefergraue Dämmerung, so daß er sie gerade eben sehen konnte.
    »Deine Naivität ist wirklich rührend. Du hast keine Ahnung, wie empfindlich er sein kann. Weißt du, was vor… – ach, vor etwa fünfzig Jahren passiert ist? Ich will es dir erzählen, dann kannst du dir selbst ein Urteil bilden.
    Wie die Dinge liegen, duldet die Erde keinerlei äußere Zeichen imperialer Herrschaft auf ihrer Welt, da sie ja den Anspruch erhebt, selbst der rechtmäßige Herr der Galaxis zu sein. Doch irgendwann gab der junge Stannell II. – du erinnerst dich doch an den Knabenkaiser, der nicht ganz richtig im Kopf war und schon nach zwei Jahren auf dem Thron einem Attentat zum Opfer fiel? – den Befehl, im Ratssaal von Washenn die Kaiserlichen Insignien anbringen zu lassen. Die Order war an sich nicht unvernünftig, schließlich hängen die Insignien als Symbol der imperialen Einheit in jedem Ratssaal der gesamten Galaxis. Doch was geschah in diesem Fall? An dem Tag, an dem man die Insignien aufhängte, brach in der ganzen Stadt die Hölle los.
    Die Irren von Washenn rissen die Insignien herunter und rückten bewaffnet gegen die Garnison vor. Stannell II. war so verrückt, daß er darauf bestand, seinen Willen durchzusetzen, auch wenn man dazu die Erdenmenschen bis auf den letzten Mann niedermetzeln müsse, doch bevor es so weit kommen konnte, wurde er ermordet, und sein Nachfolger Edard widerrief den ursprünglichen Befehl. Damit kehrte wieder Frieden ein.«
    »Du meinst…« – Flora konnte es nicht fassen –, »die Kaiserlichen Insignien wurden nicht ersetzt?«
    »Genau so ist es. Bei allen Sternen, die Erde, dieser armselige, kleine Planet, auf dem wir gerade sitzen, ist von den Millionen und Abermillionen Planeten im Imperium der einzige, in dessen Ratssaal die Kaiserlichen Insignien fehlen. Mehr noch, auch wenn wir den Versuch heute wiederholen wollten, würden die Bewohner kämpfen bis zur völligen Vernichtung, um uns daran zu hindern. Und da fragst du noch, ob sie empfindlich sind? Sie sind nicht empfindlich, sie sind absolut verrückt.«
    Die beiden schwiegen eine Weile, während das Grau des Morgens zunehmend lichter wurde. Dann ließ sich Flora kleinlaut und schüchtern vernehmen.
    »Ennius?«
    »Ja.«
    »Du fürchtest diese Rebellion nicht nur deshalb, weil dein Ruf darunter leiden könnte. Ich wäre nicht deine Frau, wenn ich nicht wenigstens ab und zu fähig wäre, deine Gedanken zu lesen, und ich habe den Eindruck, du witterst eine echte Gefahr für das Imperium… Du solltest mir nichts verheimlichen, Ennius. Du hast Angst, daß diese Erdenmenschen siegen werden.«
    »Flora, ich kann darüber nicht sprechen.« Sein Blick verriet, wie sehr er sich quälte. »Bisher ist es nicht mehr als eine böse Vorahnung… Vielleicht kann kein Mensch auf dieser Welt vier Jahre lang normal bleiben. Ich frage mich nur, wieso sich die Erdenmenschen ihrer Sache so sicher sind.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Ach, es ist eben so. Ich habe schließlich auch meine Informationsquellen. Immerhin wurden sie dreimal vernichtend geschlagen. Wie können sie da noch Illusionen haben? Und dennoch, obwohl ihnen zweihundert Millionen Welten gegenüberstehen, von denen jede einzelne stärker ist als sie, strotzen sie nur so vor Zuversicht. Kann ihr Glaube an ihre Bestimmung, an eine übernatürliche Macht – an irgend etwas, das nur für sie einen Sinn ergibt – wirklich so stark sein? Vielleicht… vielleicht…«
    »Vielleicht was, Ennius?«
    »Vielleicht haben sie eine besondere Waffe.«
    »Eine Waffe, mit der ein Planet zweihundert Millionen Welten besiegen kann? Jetzt drehst du aber wirklich durch, mein Lieber. Eine solche Waffe gibt es

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