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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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deutete mit dem Daumen über die Schulter, und nach weiteren zehn Sekunden ließ ihn dieser harte, forschende Blick endlich los.
    Ein Lächeln zuckte um Arvardans Lippen. Die Leute hier waren tatsächlich argwöhnisch. Dieser Aspekt der Karikatur hatte sich jedenfalls bestätigt.
    Der ältere Mann sprach inzwischen weiter. »Sie kommt mit mir«, sagte er und nickte seiner liebenden Gattin zu. »Sie wäre zwar erst drei Monate später fällig, aber sie findet, es hat keinen Zweck, solange zu warten, wir sollten lieber miteinander gehen. So ist es doch, Pummelchen?«
    »O ja«, kicherte sie errötend. »Unsere Kinder sind alle verheiratet und haben ein eigenes Heim. Ich würde ihnen nur zur Last fallen. Und ohne den alten Knaben hier könnte ich die Zeit sowieso nicht mehr genießen – also verabschieden wir uns gemeinsam.«
    Das schien für sämtliche Mitreisenden das Stichwort zu sein, ausführliche, arithmetische Berechnungen darüber anzustellen, wie lange jeder von ihnen noch zu leben hatte – wobei die erforderlichen Umwandlungen in Monate und Tage unter den beteiligten Ehepaaren mehrfach für Meinungsverschiedenheiten sorgte.
    Ein Knirps in hautengen Kleidern erklärte wild entschlossen: »Mir bleiben noch genau zwölf Jahre, drei Monate und vier Tage. Zwölf Jahre, drei Monate und vier Tage. Kein Tag mehr, kein Tag weniger.«
    Worauf jemand nüchtern einschränkte: »Natürlich nur, wenn Sie nicht vorher sterben.«
    »Unsinn!« Der Widerspruch kam prompt. »Ich denke nicht daran, vorher zu sterben, sehe ich etwa so aus? Ich werde meine zwölf Jahre, drei Monate und vier Tage hinter mich bringen, und wer mir das verwehren will, der soll nur kommen.« Sein Gesichtsausdruck war wahrhaft furchterregend.
    En schlanker, junger Mann nahm seine überlange Zigarette aus dem Mund und verkündete finster: »Solange man sich den Tag genau ausrechnet, ist ja alles in Ordnung. Aber so mancher lebt länger, als ihm eigentlich zusteht.«
    »Das ist wahr«, pflichtete ihm ein anderer bei. Alles nickte, und die ersten Flämmchen moralischer Entrüstung zuckten auf.
    »Ich habe nichts dagegen«, fuhr der junge Mann fort, wobei er immer wieder an seiner Zigarette zog und mit ruckartigen Kopfbewegungen die Asche abzustreifen versuchte, »wenn jemand – ganz gleich, ob Mann oder Frau – noch bis zum nächsten Ratstag warten möchte, mag ja sein, daß er oder sie noch irgend etwas zu erledigen hat. Was mich ärgert, sind die Heimlichtuer, die Schmarotzer, die alles dransetzen, um sich bis zum nächsten Zensus durchzumogeln, und dabei der nächsten Generation das Brot vom Munde wegstehlen!« Er schien die Sache sehr persönlich zu nehmen.
    Arvardan wagte eine vorsichtige Zwischenfrage: »Aber sind denn nicht alle Geburtsdaten registriert? Wie ist es dann möglich, daß jemand seinen Geburtstag allzu lange überlebt?«
    Schweigen trat ein. Die Verachtung für seinen weltfremden Idealismus war mit Händen zu greifen. Endlich sagte jemand sehr diplomatisch, wie um das Thema abzuschließen: »Nun ja, wahrscheinlich hat man sowieso nicht viel davon, wenn man die Sechzig überlebt.«
    »Bestimmt nicht, wenn man Farmer ist«, ließ sich eine Stimme im Brustton der Überzeugung vernehmen. »Wer sich fünfzig Jahre lang auf den Feldern abgerackert hat, müßte ja verrückt sein, wenn er nicht froh wäre, Schluß machen zu können. Aber wie sieht’s bei den Beamten und den Geschäftsleuten aus?«
    Schließlich erlaubte sich der ältere Mann, dessen vierzigster Hochzeitstag der Anlaß für die ganze Unterhaltung gewesen war, eine Meinung zu äußern. Vielleicht hatte ihn die Tatsache ermutigt, daß er als derzeit Betroffener ohnehin nichts zu verlieren hatte.
    »Es kommt immer darauf an«, sagte er und kniff vielsagend ein Auge zu, »was man für Leute kennt. Es gab da einen Mann, der wurde ein Jahr nach dem Zensus von 810 sechzig und lebte so lange weiter, bis ihn der Zensus von 820 zu fassen bekam. Er wurde also neunundsechzig Jahre alt. Neunundsechzig! Man stelle sich vor!«
    »Wie hat er das geschafft?«
    »Er hatte ein bißchen Geld, und sein Bruder gehörte zur Gesellschaft der Ahnen. In dieser Kombination ist nichts unmöglich.«
    Diese Aussage stieß auf allgemeine Zustimmung.
    »Passen Sie auf«, sagte der junge Mann mit der Zigarette eindringlich. »Ich hatte einen Onkel, der ein Jahr über die Zeit lebte – nur ein Jahr. Er war einer von diesen Egoisten, die einfach nicht abtreten wollen. Um uns andere kümmerte er sich einen

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