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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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fand aber die Sprache rasch wieder und rang sich sogar ein Lachen ab. »Nun, in diesem Fall sind Sie erst recht angeschmiert. Die kriegen Sie auf jeden Fall, und Sie haben noch dazu ’nen Mord auf dem Kerbholz… Schon gut, Chef. Behalten Sie Ihre Hände bei sich.«
    »Bitte…« Pola fiel Arvardan in den Arm. »Wir müssen das Risiko eingehen. Tun wir, was er sagt. – Sie sind doch ein ehrlicher Mann, n-nicht w-wahr, Mr. Natter?«
    Natter kräuselte spöttisch die Lippen. »Ihr großer Freund hat mir fast die Schulter ausgerenkt. Dafür gab’s überhaupt keinen Grund, und ich kann’s nicht ausstehen, wenn man mich rumschubst. Das kostet Sie noch mal hundert Credit. Insgesamt zweihundert.«
    »Mein Vater wird bezahlen…«
    »Hundert im voraus.« Er ließ nicht locker.
    »Aber ich habe keine hundert Credit«, wimmerte Pola.
    »Schon gut, Miss«, zischte Arvardan. »Daran soll es nicht scheitern.«
    Er öffnete seine Brieftasche, zog mehrere Scheine heraus und warf sie Natter hin. »Und jetzt marsch!«
    »Gehen Sie mit ihm, Schwartz«, flüsterte Pola.
    Schwartz gehorchte, wortlos, teilnahmslos. Ihm war alles egal, er wäre in diesem Moment auch zur Hölle gefahren.
    Und dann waren die beiden allein und sahen sich verstört an. Pola nahm Arvardan zum ersten Mal bewußt wahr und stellte verwundert fest, daß er ein hochgewachsener Mann war, auf herbe Art gutaussehend, selbstbewußt und gelassen. Bisher hatte sie nur seine spontane Hilfsbereitschaft dankbar angenommen, doch jetzt… Mit einem Mal wurde sie verlegen, und alles, was in den letzten Stunden passiert war, ging unter im Trommelwirbel ihres Herzens.
    Sie hatten sich noch nicht einmal bekannt gemacht.
    Sie lächelte ihn an und sagte: »Ich bin Pola Shekt.«
    Arvardan hatte sie bisher noch nicht lächeln sehen und beobachtete den Vorgang mit Interesse. Ihr Gesicht schien zu erglühen, von innen heraus zu leuchten. Es ging ihm… Er schob den Gedanken heftig von sich. Ein Erdenmädchen!
    Und so klang seine Stimme vielleicht nicht ganz so herzlich wie eigentlich beabsichtigt: »Mein Name ist Bel Arvardan.« Er reichte ihr seine goldbraune Hand, und ihr zartes Händchen verschwand für einen Moment darin.
    »Ich möchte mich bedanken, Sie haben mir sehr geholfen«, sagte sie.
    Arvardan zuckte die Achseln. »Wollen wir gehen? Ich meine, Ihr Freund ist inzwischen ja hoffentlich in Sicherheit.«
    »Wir hätten bestimmt ein Riesengeschrei gehört, wenn man ihn erwischt hätte, meinen Sie nicht auch?« Ihre Augen flehten ihn an, ihre Hoffnungen zu bestätigen, und er mußte sich zusammennehmen, um unter diesem Blick nicht dahinzuschmelzen.
    »Gehen wir?«
    Sie schien zu vereisen. »Warum nicht?« Es klang ein wenig schrill.
    In diesem Augenblick erhob sich in der Ferne ein lautes, durch Mark und Bein gehendes Heulen. Das Mädchen riß die Augen weit auf und zog ihre Hand jäh zurück.
    »Was ist jetzt wieder los?« fragte Arvardan.
    »Die Kaiserlichen kommen.«
    »Haben Sie vor denen etwa auch Angst?« Jetzt sprach der stolze Nicht-Erdenmensch aus Arvardan – der sirianische Archäologe. Vorurteile hin oder her, man konnte so viele Haare spalten, wie man nur wollte, mit dem Anrücken kaiserlicher Soldaten kehrte ein Stück Normalität in diese verrückte Welt zurück. Arvardan fühlte sich wieder als Herr der Lage, und so sagte er freundlich: »Machen Sie sich keine Sorgen wegen der Außenweltler.« Sogar den hiesigen Begriff für Nicht-Erdenmenschen geruhte er zu verwenden. »Mit denen werde ich schon fertig, Miss Shekt.«
    Doch sie ließ sich nicht beruhigen. »O nein, das dürfen Sie gar nicht erst versuchen. Sie sagen am besten kein Wort. Tun Sie einfach, was man Ihnen sagt, und sehen Sie den Soldaten ja nicht ins Gesicht.«
    Arvardans Lächeln wurde noch breiter.
     
    Die Wachmänner entdeckten sie, lange bevor sie die Eingangstür erreichten, und wichen zurück. Die beiden traten ganz allein ins Freie. Ringsum war es merkwürdig still. Das Sirenengeheul der Armeefahrzeuge war nun ganz nahe.
    Dann fuhren die Panzerwagen auf den Platz, und Soldaten mit Glasglocken über den Köpfen sprangen heraus. Die Menge stob, angetrieben durch scharfe Kommandos und unsanfte Stöße mit den Kolben der Neuronenpeitschen, in Panik auseinander.
    Lieutenant Claudy übernahm die Führung und marschierte auf einen der terrestrischen Wachmänner am Haupteingang zu. »Also, wo ist der Fieberfall?«
    Hinter dem Glashelm, der ihn vor verseuchter Luft schützte, war sein Gesicht nur

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