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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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er sich auch noch dabei, wie er sie anlächelte.
    Granz mischte sich abrupt ein. »Was hat er denn angestellt? Er hat doch wohl nicht gegen ein Sittengesetz verstoßen?«
    »Nein, nein«, antwortete sie hastig. »Er ist nur nicht ganz gesund, das ist alles.«
    Messter sah den beiden lange nach. »Nicht ganz gesund?« wiederholte er argwöhnisch, schob sich die Schirmmütze in den Nacken und rieb sich das Kinn. »Nicht ganz gesund. Was sagst du dazu, Granz?«
    Er sah seinen Kollegen von der Seite an.
    »Was ist denn in dich gefahren?« fragte Granz beklommen.
    »Die Sache ist mir nicht geheuer. Der Bursche muß schnurstracks aus dem Krankenhaus gekommen sein. Die Kleine, die nach ihm gesucht hat, war Krankenschwester, und sie war ziemlich aus dem Häuschen. Warum sollte sie so aus dem Häuschen sein, nur weil er nicht ganz gesund ist? Er konnte kaum sprechen, und er hat so gut wie nichts verstanden. Das ist dir doch bestimmt aufgefallen?«
    In Granz’ Augen glomm Panik auf. »Du glaubst doch nicht, daß es das Fieber ist?«
    »Natürlich ist es das Strahlenfieber – und es hat ihn voll erwischt. Du, er war höchstens dreißig Zentimeter von uns entfernt. Es lohnt sich eben doch nicht…«
    Ein kleiner, dünner Mann stand plötzlich neben ihnen. Ein kleiner dünner Mann mit blanken, stechenden Augen und einer aufgeregten Stimme. Er war wie aus dem Nichts aufgetaucht. »Wie war das, Leute? Wer hat hier das Strahlenfieber?«
    Er wurde abschätzig beäugt. »Wer sind Sie denn?«
    »Hoho!« Der kleine Mann reagierte schnell. »Das möchtet ihr also gern wissen? Wie es der Zufall will, stehe ich als Kurier im Dienst der Bruderschaft.« Er klappte seinen Jackenaufschlag hoch und ließ ein kleines, glänzendes Abzeichen sehen. »Und nun, im Namen der Gesellschaft der Ahnen, heraus damit: was soll das Gerede über Strahlenfieber?«
    Eingeschüchtert brummte Messter: »Ich weiß überhaupt nichts. Eine Krankenschwester hat nach einem Patienten gesucht, und da hab ich mich gefragt, ob er vielleicht Strahlenfieber haben könnte. Das ist doch noch kein Verstoß gegen das Sittengesetz, oder?«
    »Hoho! Du willst mir etwas über das Sittengesetz erzählen? Geht ihr lieber wieder an eure Arbeit und überlaßt das Sittengesetz mir.«
    Der kleine Mann rieb sich die Hände, sah sich rasch um und eilte nach Norden.
     
    »Da ist er!« Pola umklammerte aufgeregt den Arm ihres Begleiters. Es war ganz schnell gegangen, der Zufall war ihnen zu Hilfe gekommen. Nach Minuten der Verzweiflung hatten sie den Gesuchten überraschend keine drei Straßen von der Autoküche entfernt vor dem Haupteingang eines Selbstbedienungskaufhauses entdeckt.
    »Ich sehe ihn«, flüsterte Arvardan. »Bleiben Sie zurück, ich gehe ihm nach. Wenn er Sie erkennt und im Gedränge verschwindet, finden wir ihn niemals wieder.«
    Es war wie in einem Alptraum. Äußerlich unbeteiligt setzten die beiden die Jagd fort. Die Menschenmassen im Warenhaus verhielten sich wie Treibsand. Das Opfer wurde langsam – oder auch schnell – verschlungen, blieb eine Weile unsichtbar und wurde unvermittelt wieder ausgespien. Immer wieder bauten sich Barrieren auf, die sich einfach nicht überwinden ließen. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, es mit einem boshaften Ungeheuer zu tun zu haben.
    Arvardan ließ Schwartz soviel Bewegungsfreiheit wie ein Angler dem Fisch, der bereits am Haken hängt. Doch irgendwann schlich er behutsam um einen Ladentisch herum, streckte seine Riesenhand aus und packte seinen Fang an der Schulter.
    Schwartz fuhr erschrocken zurück und ließ einen unverständlichen Wortschwall los. Doch gegen Arvardans Griff hätten auch sehr viel kräftigere Männer keine Chance gehabt, und so konnte sich der Archäologe damit begnügen, freundlich zu lächeln und – der neugierigen Zuschauer wegen – in ganz normalem Plauderton zu sagen: »Hallo, alter Junge, Sie habe ich ja seit Monaten nicht gesehen. Wie geht es denn immer so?«
    In Anbetracht des Kauderwelschs, das der andere von sich gab, war der Schwindel eigentlich mit Händen zu greifen, doch inzwischen hatte auch Pola die beiden eingeholt.
    »Schwartz«, flüsterte sie, »Sie müssen mit uns kommen.«
    Schwartz’ Körper spannte sich, als wolle er Widerstand leisten, dann ließ er den Kopf hängen.
    »Ich – gehen – mit«, sagte er müde, doch in diesem Augenblick brüllten die Lautsprecher auf und übertönten seine Worte.
    »Achtung! Achtung! Achtung! Alle Kunden werden gebeten, das Kaufhaus ruhig und

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