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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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leise: »Ich brauche wohl nicht zu betonen, wie unangenehm mir der Vorfall ist. Soweit ich sehe, haben beide Seiten Fehler gemacht und mußten Schläge einstecken. Vielleicht sollten wir die ganze Angelegenheit einfach vergessen.«
    »Vergessen? Wohl kaum. Ich war Gast im Palais des Statthalters. Es wird ihn sicher interessieren zu erfahren, mit welchen Mitteln seine Garnison auf der Erde für Ordnung sorgt.«
    »Dr. Arvardan, vielleicht wären Sie mit einer öffentlichen Entschuldigung…«
    »Zum Teufel damit! Wie gedenken Sie in bezug auf Miss Shekt zu verfahren?«
    »Was würden Sie vorschlagen?«
    »Sie setzen sie unverzüglich auf freien Fuß, geben ihr ihre Papiere zurück und entschuldigen sich bei ihr – und zwar auf der Stelle!«
    Der Colonel lief rot an, dann würgte er ein »Selbstverständlich« heraus und wandte sich an Pola. »Hiermit möchte ich mich bei der jungen Dame mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns…«
     
    Sie hatten die finsteren Kasernenmauern hinter sich gelassen. Ein Lufttaxi hatte sie in zehn Minuten ins Stadtzentrum gebracht, und nun standen sie schweigend vor dem dunklen, verlassenen Institut. Es war nach Mitternacht.
    »Ich begreife immer noch nicht so ganz«, begann Pola. »Sie müssen ein sehr wichtiger Mann sein. Wie dumm von mir, Ihren Namen nicht zu kennen. Ich hätte nie gedacht, daß ein Erdenmensch von Außenweltlern so behandelt werden könnte.«
    Arvardan hatte eine merkwürdige Abneigung dagegen, sein Inkognito zu lüften, aber er konnte jetzt nicht mehr umhin. »Ich bin kein Erdenmensch, Pola. Ich bin Archäologe und stamme aus dem Sirius-Sektor.«
    Sie fuhr zu ihm herum. Das Mondlicht fiel auf ihr totenbleiches Gesicht. Innerlich zählte sie langsam bis zehn, dann sagte sie: »Sie haben den Soldaten also nur deshalb die Stirn geboten, weil Sie wußten, daß Ihnen letztlich nichts passieren konnte. Und ich dachte… Ich hätte es besser wissen müssen.«
    Wellen der Empörung gingen von ihr aus. »Sir, wenn mir aus Unwissenheit im Laufe des heutigen Tages irgendwelche unzulässigen Vertraulichkeiten unterlaufen sein sollten, bitte ich hiermit demütig um Vergebung…«
    »Pola«, rief er zornig, »was ist denn nur los mit Ihnen? Ich bin kein Erdenmensch, na und? Wieso bin ich deshalb für Sie ein anderer als noch vor fünf Minuten?«
    »Sie hätten es mir sagen können, Sir.«
    »Ich habe nicht verlangt, daß Sie mich ›Sir‹ nennen. Hören Sie doch bitte auf, sich wie alle anderen zu benehmen, ja?«
    »Wie welche anderen, Sir? Wie das widerliche Ungeziefer, das die Erde bevölkert? – Ich schulde Ihnen noch hundert Credit.«
    »Vergessen Sie’s«, sagte Arvardan erbost.
    »Diesen Befehl kann ich nicht befolgen. Wenn Sie mir Ihre Adresse geben, schicke ich Ihnen morgen eine Zahlungsanweisung über diese Summe.«
    Das war zuviel! Arvardan wurde brutal. »Sie schulden mir sehr viel mehr als hundert Credit.«
    Pola biß sich auf die Unterlippe und dämpfte ihre Stimme. »Aber nur diesen Teil meiner Schuld kann ich abtragen, Sir. Ihre Adresse, bitte?«
    »Residenz«, rief er ihr über die Schulter hinweg zu. Dann verschwand er in der Nacht.
    Und Pola liefen die Tränen über die Wangen!
     
    Shekt erwartete seine Tochter an der Tür zu seinem Arbeitszimmer.
    »Er ist wieder da«, sagte er. »Ein kleiner, dünner Mann hat ihn zurückgebracht.«
    »Gut!« Das Sprechen fiel ihr schwer.
    »Er hat zweihundert Credit verlangt. Ich habe sie ihm gegeben.«
    »Er sollte nur hundert bekommen, aber lassen wir das!«
    Sie drängte sich an ihrem Vater vorbei. Der seufzte: »Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht. Die Unruhen in der Nachbarschaft – ich habe nicht einmal gewagt, mich zu erkundigen; womöglich hätte ich dich in Gefahr gebracht.«
    »Schon gut. Es ist ja nichts passiert… Ich werde heute nacht hier schlafen, Vater.«
    Doch obwohl sie todmüde war, fand sie keine Ruhe, denn es war eben doch etwas passiert. Sie hatte einen Mann kennengelernt, und dieser Mann war Außenweltler.
    Aber sie hatte seine Adresse. Sie hatte seine Adresse.

 
10
EINE DEUTUNG DES GESCHEHENS
     
     
    Die beiden Erdenmenschen waren wie Feuer und Wasser – der eine repräsentierte die größte Machtfülle auf Erden, und der andere verfügte darüber.
    Der Höchste Minister war der wichtigste Mensch auf der Erde, allgemein anerkannter Herrscher über den Planeten, vom Kaiser der gesamten Galaxis persönlich per Dekret in dieses Amt berufen – aber natürlich den Weisungen des Kaiserlichen

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