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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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nicht nur kaum verdecken konnte, sondern eigentlich das gefährlichste Element überhaupt war.
    »Ich fürchte«, sagte Schwartz nervös, »ich bin für die Stelle nicht geeignet.«
    »Nein, nein, bleiben Sie doch.« Der Mann winkte ihn heran. »Wir haben schon etwas für Sie. Ich muß nur ein wenig in den Akten blättern.« Er lächelte, aber sein Geistesfinger war jetzt deutlicher umrissen, und die Animosität hatte sich verschärft.
    Nun drückte er einen Knopf auf seinem Schreibtisch.
    Von Panik erfaßt, stürzte Schwartz zur Tür.
    »Haltet ihn!« schrie der Personalchef und sprang hinter seinem Schreibtisch hervor.
    Schwartz führte einen wütenden Schlag gegen seinen Geist und hörte ein Stöhnen hinter sich. Ein rascher Blick über die Schulter: Der dünne Mann saß mit schmerzverzerrtem Gesicht, die Hände an die Schläfen gepreßt, auf dem Boden. Ein anderer hatte sich über ihn gebeugt, richtete sich jedoch auf seinen verzweifelten Wink hin auf, um Schwartz nachzusetzen. Der zögerte nicht länger.
    Erst draußen wurde ihm klar, daß wohl bereits eine Fahndung gegen ihn lief, daß eine ausführliche Beschreibung im Umlauf war, und daß ihn zumindest der Personalchef erkannt hatte.
    Ziellos rannte er auf und ab. Er erregte immer mehr Aufsehen, denn allmählich füllten sich die Straßen – Mißtrauen, Mißtrauen überall – Mißtrauen, weil er rannte -Mißtrauen wegen seiner zerknitterten, schlechtsitzenden Kleidung…
    Die Geistesfinger waren so zahlreich, und er war vor Angst und Verzweiflung so außer sich, daß er die wahren Feinde, diejenigen, die nicht nur Mißtrauen, sondern Gewißheit ausstrahlten, nicht identifizieren konnte. So war er nicht im mindesten gewarnt, als ihn die Neuronenpeitsche traf.
    Ein grausamer Schmerz sauste auf ihn herab wie eine Peitschenschnur und drückte ihn nieder wie ein gewaltiger Felsblock. Sekundenlang rissen ihn die barbarischen Qualen immer weiter in die Tiefe, bis ihn endlich die Finsternis umfing.

 
13
DIE SPINNE IN WASHENN
     
     
    Der Park der Akademie der Ahnen in Washenn strahlt eine ungeheuere Ruhe aus. Askese lautet die Parole, und wenn des Abends unter den Bäumen des Innenhofs – wo niemand außer den Ahnen Zugang hat – die jüngeren Studenten grüppchenweise dahinschlendern, umgibt sie eine Atmosphäre von tiefem Ernst. Gelegentlich schreitet ein Ahne der höheren Semester in seiner grünen Robe über den Rasen und quittiert die ehrfürchtigen Verbeugungen mit huldvollem Nicken.
    Und alle Jubeljahre einmal erscheint vielleicht auch der Höchste Minister.
    Allerdings nicht so wie jetzt, schwitzend und fast im Laufschritt, ohne die respektvoll zum Gruß erhobenen Hände zu beachten, ohne die scheuen Blicke zu bemerken, die ihm folgen, die ratlosen Mienen, die hochgezogenen Augenbrauen, mit denen man sich gegenseitig ansieht.
    Kaum war der Höchste Minister durch einen Seiteneingang in das Haus der Gesetze gestürmt, als sich sein Tempo noch einmal beschleunigte. Mit weithin hallenden Schritten rannte er die leere Rampe hinab und hämmerte gegen eine Tür. Erst als sie von innen auf Knopfdruck geöffnet wurde, konnte er eintreten.
    Sein Sekretär saß hinter seinem schlichten, kleinen Schreibtisch über einen winzigen Televisor mit Abschirmfeld gebeugt und lauschte konzentriert, während seine Augen bereits auf dem Stapel dienstlich aussehender Schreiben ruhten, der sich vor ihm auftürmte. Von seinem Vorgesetzten nahm er kaum Notiz.
    Der Höchste Minister schlug energisch mit der Faust auf den Schreibtisch. »Was soll das? Was geht hier vor?«
    Ein kalter Blick, dann schob der Sekretär den Televisor beiseite. »Darf ich Exzellenz herzlichst begrüßen?«
    »Sparen Sie sich Ihre Begrüßung!« gab der Höchste Minister ungeduldig zurück. »Erstatten Sie mir lieber Bericht.«
    »Mit einem Satz: Unser Mann ist entflohen.«
    »Sie meinen den Mann, den Shekt mit dem Synapsifikator behandelt hatte – den Außerweltler – den Spion – der unweit von Chica auf der Farm…?«
    Wer weiß, wie viele Beschreibungen der Höchste Minister in seiner Aufregung noch heruntergerattert hätte, wenn er von seinem Sekretär nicht mit einem gleichmütigen: »Genau den!« unterbrochen worden wäre.
    »Warum hat man mich nicht informiert? Warum werde ich niemals informiert?«
    »Es galt, unverzüglich zu handeln, und Sie waren beschäftigt. Deshalb habe ich Sie vertreten, so gut ich konnte.«
    »Ja, Sie sorgen immer dafür, daß ich beschäftigt bin, wenn Sie mich

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