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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ihn schließlich in eine Auffahrt. Der Wagen glitt eine sanft geneigte Rampe hinab und blieb in einer Einzelgarage stehen.
    Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloß, nun war die Lampe im Wagen die einzige Lichtquelle.
    Und Pola sah ihn an und sagte feierlich: »Es tut mir leid, Dr. Arvardan, aber ich sah keine andere Möglichkeit, unter vier Augen mit Ihnen zu sprechen. Ich weiß, daß Sie keine besonders hohe Meinung von mir haben…«
    »Glauben Sie das ja nicht«, widersprach er verlegen.
    »Wie könnte es denn anders sein? Aber eines möchte ich Ihnen sagen: ich bin mir durchaus darüber im klaren, daß ich mich an jenem Abend wie ein ungezogenes Kind benommen habe. Ich finde nur nicht die richtigen Worte, um Ihnen mein Bedauern auszudrücken…«
    »Bitte, hören Sie auf.« Er sah sie nicht an. »Ich hätte auch ein wenig diplomatischer vorgehen können.«
    »Nun ja…« Pola hielt inne, um ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. »Aber das ist nicht der Grund, warum ich Sie hierhergelotst habe. In Ihnen habe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Außerweltler kennengelernt, der auch freundlich und ritterlich sein kann – und ich brauche Ihre Hilfe.«
    Arvardan durchfuhr es wie ein Messerstich. War das alles, worum es ihr ging? Er verpackte den Gedanken in ein kaltes: »Ach ja?«
    Und sie verteidigte sich mit einem lauten »Nein! Es handelt sich nicht um mich, Dr. Arvardan, sondern um die gesamte Galaxis. Für mich will ich nichts. Gar nichts!«
    »Nun reden Sie schon.«
    »Erstens – ich glaube nicht, daß uns jemand gefolgt ist, aber wenn Sie auch nur das kleinste Geräusch hören, würden Sie – würden Sie dann…« – sie schlug die Augen nieder – »die Arme um mich legen und… und… Sie wissen schon.«
    Er nickte mit dem Kopf und sagte trocken: »So weit sollte mein Improvisationstalent gerade noch reichen. Müssen wir unbedingt auf ein Geräusch warten?«
    Pola wurde rot. »Bitte, Sie dürfen sich nicht über mich lustig machen und auch meine Absichten nicht mißverstehen. Nur auf diese Weise könnten wir kaschieren, was wir in Wirklichkeit vorhaben. Nichts anderes wäre überzeugend.«
    »Steht es so ernst?« fragte Arvardan.
    Er war neugierig geworden. Sie war so jung, so zerbrechlich. Irgendwie fühlte er sich überrumpelt. Er war ein durch und durch vernünftiger Mensch, und darauf war er stolz. Obwohl er durchaus starker Gefühle fähig war, kämpfte er dagegen an und war bisher auch immer Sieger geblieben. Woher also plötzlich dieser überwältigende Beschützerinstinkt, nur weil ein scheinbar schwaches Mädchen neben ihm saß?
    »Es steht so ernst«, sagte sie. »Ich werde Ihnen jetzt etwas erzählen, das Sie mir zunächst nicht glauben werden. Aber ich möchte, daß Sie es wenigstens versuchen. Nehmen Sie sich fest vor, mich für aufrichtig zu halten. Und vor allem, nehmen Sie sich vor, sich auf unsere Seite zu schlagen, nachdem ich fertig bin, und die Sache bis zum bitteren Ende mit uns durchzustehen. Sind Sie dazu bereit? Ich gebe Ihnen fünfzehn Minuten Bedenkzeit. Wenn Sie danach zu dem Schluß kommen, ich sei Ihres Vertrauens nicht würdig und die Sache interessiere Sie nicht, dann werde ich weggehen und Sie nie wieder behelligen.«
    »Fünfzehn Minuten?« Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel, er nahm seine Armbanduhr ab und legte sie vor sich hin. »Einverstanden.«
    Sie faltete die Hände im Schoß und starrte unverwandt auf die leere Garagenwand hinter der Windschutzscheibe.
    Er betrachtete sie nachdenklich – das glatte, weiche Kinn, das sie so energisch vorreckte, die schmale, gerade Nase, die eigentümlich kräftige Hautfarbe, die so typisch war für die Erde.
    Auf einmal entdeckte er, daß sie ihn aus dem Augenwinkel ansah und hastig wieder geradeaus schaute.
    »Was ist los?« fragte er.
    Sie wandte ihm den Kopf zu und biß sich auf die Unterlippe. »Ich habe Sie beobachtet.«
    »Das habe ich bemerkt. Habe ich einen Schmutzfleck auf der Nase?«
    »Nein.« Ein winziges Lächeln, das erste, seit sie in den Wagen gestiegen war. Immer mehr absurde Kleinigkeiten zogen seine Aufmerksamkeit auf sich: die Art zum Beispiel, wie ihr Haar bei jeder Kopfbewegung aufflog und herumschwang. »Ich habe mich nur seit – seit jenem Abend – immer wieder gefragt, warum Sie keinen Bleianzug tragen, wenn Sie doch Außerweltler sind. Davon habe ich mich nämlich täuschen lassen. Sonst sehen alle Außerweltler aus wie Kartoffelsäcke.«
    »Und ich nicht?«
    »O nein« – jetzt

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