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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ich, manches klargeworden.«
    Shekt setzte sich an den Tisch und wies auf eine Flasche Wein. Arvardan winkte ab. »Wenn Sie gestatten, nehme ich lieber etwas Obst. – Was ist das zum Beispiel? Solche Früchte habe ich noch nie gesehen.«
    »Eine Orangenart«, sagte Shekt. »Ich glaube, sie wächst nur auf der Erde. Die Schale löst sich ganz leicht.« Er machte es vor, und nachdem Arvardan neugierig geschnuppert hatte, grub er die Zähne in das weinrote Fruchtfleisch. Mit einem überraschten Ausruf hob er den Kopf.
    »Aber das schmeckt ja köstlich, Dr. Shekt! Hat die Erde nie versucht, dieses Produkt zu exportieren?«
    »Die Ahnen«, erklärte der Biophysiker grimmig, »halten nicht viel vom Handel mit den Außerwelten. Und unsere Nachbarn im Weltraum sind wiederum an Geschäften mit uns nicht interessiert. Das ist nur ein kleines Beispiel für unsere Schwierigkeiten hier.«
    Arvardan spürte, wie ihn die Wut packte. »Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe. Glauben Sie mir, wenn ich mir ansehe, was in den Köpfen so mancher Menschen vorgeht, möchte ich an der menschlichen Intelligenz verzweifeln.«
    Shekt zuckte die Achseln. Er war sein Leben lang tolerant gewesen. »Ich fürchte, das ist wohl nur ein Teil des nahezu unlösbaren Problems Antiterrestrialismus.«
    »Aber es ist doch nur deshalb so schwer zu lösen«, rief der Archäologe, »weil offenbar niemand wirklich eine Lösung will! Wie vielen Erdenmenschen fällt denn nichts Besseres ein, als wahllos alle galaktischen Bürger mit ihrem Haß zu verfolgen? Haß gegen Haß – die Seuche ist im ganzen Universum verbreitet. Strebt Ihr Volk denn aufrichtig nach Gleichberechtigung und gegenseitiger Toleranz? Nein! Den meisten geht es nur darum, selbst einmal den Leithammel spielen zu können.«
    »Was Sie sagen, hat vieles für sich«, seufzte Shekt. »Ich kann Ihnen nicht widersprechen. Aber es ist nur ein Teil der Wahrheit. Man müßte uns die Chance geben, eine neue Generation von Erdenmenschen heranzuziehen, junge Leute ohne Scheuklappen, die vorbehaltlos von der Gleichheit aller Menschen überzeugt sind. Die Assimilationisten mit ihrem Glauben an Toleranz und vernünftige Kompromisse hatten schon mehr als einmal das Sagen auf der Erde. Auch ich bin einer von ihnen oder war es einmal. Doch jetzt halten die Fanatiker das Heft in der Hand, extreme Nationalisten, die in Träumen von vergangener und künftiger Macht schweigen. Vor ihnen gilt es das Imperium zu schützen.«
    Arvardan runzelte die Stirn. »Kommen wir jetzt zu der Revolte, von der Pola sprach?«
    »Dr. Arvardan«, begann Shekt grimmig. »Es ist wahrhaftig nicht leicht, jemanden von einer Gefahr zu überzeugen, die derart lächerlich klingt. Niemand würde glauben, daß die Erde die Galaxis besiegen könnte, aber es ist die Wahrheit. Ich bin von Natur aus kein Held und hänge sehr am Leben. Stellen Sie sich vor, wie kritisch die Lage sein muß, wenn ich, den die Regierung ohnehin mißtrauisch beäugt, mich gezwungen sehe, zum Verräter zu werden.«
    »Nun«, sagte Arvardan, »wenn es so ernst ist, dann sollte ich eines wohl von vornherein klarstellen. Ich werde Ihnen helfen, so gut ich kann, aber nur in meiner Eigenschaft als Bürger der Galaxis. Offiziell habe ich hier nichts zu sagen, und auch mein Einfluß bei Hofe oder beim Statthalter ist nicht der Rede wert. Ich bin genau das, wofür ich mich ausgebe – ein Archäologe, der aus rein persönlichem Interesse eine wissenschaftliche Expedition durchführen will. Wenn Sie schon bereit sind, sich des Hochverrats schuldig zu machen, sollten Sie dann nicht lieber mit dem Statthalter sprechen? Er könnte wirklich etwas bewegen.«
    »Genau das ist ausgeschlossen, Dr. Arvardan. Denn gerade um dies zu verhindern, lassen mich die Ahnen überwachen. Als Sie heute morgen zu mir kamen, dachte ich schon, Ennius hätte Verdacht geschöpft und Sie als Mittelsmann zu mir geschickt.«
    »Vielleicht hat er tatsächlich Verdacht geschöpft – ich weiß es nicht. Aber sein Mittelsmann bin ich leider nicht. Sollten Sie mich jedoch immer noch ins Vertrauen ziehen wollen, so verspreche ich Ihnen, in Ihrem Namen mit ihm zu sprechen.«
    »Danke. Das ist es, was ich wollte. Außerdem bitte ich Sie, sich dafür einzusetzen, daß die Erde von allzu harten Strafmaßnahmen verschont bleibt.«
    »Natürlich.« Arvardan wurde die Sache allmählich mulmig. Der alte Mann machte ihm den Eindruck eines exzentrischen Paranoikers, harmlos vielleicht, aber sicher nicht ganz

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