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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Winkel der Galaxis verschont, außerdem wäre der eine oder andere Fall von natürlicher Immunität nicht ausgeschlossen.«
    In Arvardans Kopf hatte sich eine grauenhafte Leere breitgemacht. Er zweifelte keinen Augenblick daran, daß Shekt die Wahrheit sprach, daß es diesen Schreckensplan gab, der den Spieß umdrehte und die Übermacht von fünfundzwanzig Milliarden zu eins mit einem Schlag hinfällig machte. Shekts Stimme klang leise und erschöpft, als sie sagte:
    »Dies ist nicht das Werk der ganzen Erde. Eine Handvoll ihrer Anführer wurde durch den gigantischen Druck, den Ausschluß von der übrigen Galaxis, in den Wahnsinn getrieben. Nun hassen sie alle, die ihnen den Zutritt verwehren, und wollen um jeden Preis und mit hemmungsloser Brutalität zurückschlagen…
    Wenn sie erst einmal angefangen haben, muß ihnen der Rest der Erdbevölkerung folgen. Wir hätten gar keine andere Wahl. Der Frevel ist so ungeheuerlich, daß er zu Ende geführt werden muß, denn wenn ein genügend großer Teil der Galaxis überleben würde, wäre die Strafe fürchterlich.
    Doch ich fühle mich zuerst als Mensch und erst in zweiter Linie als Bewohner der Erde. Müssen Billionen sterben, weil Millionen es so wollen? Muß eine galaxisweite Zivilisation zerbrechen, nur weil ein einzelner Planet einen wenn auch noch so berechtigten Groll hegt? Und letztlich hätte niemand etwas zu gewinnen! Die Herrschaft über die Galaxis würde auch weiterhin in den Händen derjenigen Welten liegen, die über die nötigen Ressourcen verfügen – und das sind nicht wir. Und selbst wenn eine Generation von Erdenmenschen auf Trantor die Regierung übernähme, so wären schon deren Kinder wiederum Trantoraner und würden voller Hochmut auf die Erde herabschauen.
    Und was brächte es der Menschheit ein, eine galaktische gegen eine terrestrische Diktatur einzutauschen? Nein… nein… Es muß für alle Menschen einen Weg geben, der zu Gerechtigkeit und Freiheit führt.«
    Er bedeckte sein Gesicht mit den gichtigen Händen und wiegte sich sanft hin und her.
    Arvardan war wie benommen und hatte nur mit halbem Ohr zugehört, letzt murmelte er: »Sie sind kein Verräter, Dr. Shekt. Ich mache mich sofort auf den Weg zum Everest. Der Statthalter wird mir glauben. Er muß mir glauben.«
    In diesem Augenblick waren rasche Schritte zu hören, die Tür ging auf, und ein verängstigtes Gesichtchen schaute herein.
    »Vater – es kommen Männer auf das Haus zu.«
    Dr. Shekt erbleichte. »Schnell, Dr. Arvardan, durch die Garage.« Er schob ihn zur Treppe. »Nehmen Sie Pola mit und kümmern Sie sich nicht um mich. Ich werde sie aufhalten.«
    Doch als sie sich umdrehten, stand bereits ein Mann in grüner Robe vor ihnen. Auf seinem Gesicht lag ein dünnes Lächeln, und in den Händen hielt er mit selbstverständlicher Lässigkeit eine Neuronenpeitsche. Fäuste hämmerten gegen die Eingangstür, bis sie krachend aufflog, dann trampelten viele Füße die Treppe herauf.
    »Wer sind Sie?« Arvardan war vor Pola getreten und hatte sich trotzig vor dem bewaffneten Grünrock aufgebaut.
    »Ich?« fauchte der Grünrock zurück. »Ich bin nur der Sekretär seiner Exzellenz, des Höchsten Ministers.« Er trat vor. »Fast hätte ich zu lange gezögert. Fast, aber nicht ganz. Hm, auch noch ein Mädchen. Was für ein Leichtsinn…«
    Arvardan erklärte ruhig: »Ich bin ein galaktischer Bürger. Ohne Gerichtsbeschluß haben Sie nicht das Recht, mich festzunehmen – oder auch nur dieses Haus zu betreten.«
    »Ich…« – der Sekretär klopfte sich mit der freien Hand gegen die Brust – »vertrete auf diesem Planeten Recht und Gesetz. Und schon bald werde ich Recht und Gesetz in der gesamten Galaxis vertreten. Sie sind uns nämlich alle ins Netz gegangen – sogar Schwartz.«
    »Schwartz!« riefen Dr. Shekt und Pola wie aus einem Munde.
    »Überrascht Sie das? Kommen Sie, ich bringe Sie zu ihm.«
    Arvardan sah nur noch, wie das Lächeln breiter wurde – dann blitzte die Peitsche auf. Wie ein Feuerstrahl durchzuckte ihn der Schmerz, und er stürzte ins Nichts.

 
16
WER HÄLT ZU WEM?
     
     
    Schwartz lag auf einer harten, unbequemen Bank in einem der kleinen Kellerräume der ›Besserungsanstalt‹ von Chica.
    Die ›Anstalt‹, wie sie gemeinhin genannt wurde, war das Sinnbild für die Macht des Höchsten Ministers und seiner Clique in Chica. Der düstere, kantige Steinklotz überragte die dahinterliegende Kaiserliche Kaserne, und sein Schatten lastete weitaus schwerer auf jedem

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