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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ganze Zeit ›angenommen‹ und versuchen dann,
auf etwas offenkundig Unrichtiges oder Widersprüchliches zu
stoßen. Eine ausgedehnte Lebenszeit würde fast mit
Sicherheit auch eine ausgedehnte Entwicklungsperiode bedeuten. Sie
könnten den Anschein erwecken, Anfang der Zwanzig zu und in
Wirklichkeit schon sechzig sein.«
    »Sie können sie ja danach fragen.«
    »Wir können davon ausgehen, daß sie lügen
würden.«
    »Sehen Sie sich ihre Geburtsurkunden an.«
    Seldon grinste schief. »Ich wette mit Ihnen, um was Sie
wollen – eine Runde im Heu, wenn Sie Lust haben –,
daß sie dann behaupten werden, keine Aufzeichnungen zu
führen, oder wenn doch, dann werden sie darauf beharren,
daß diese Aufzeichnungen für Stammesleute nicht
zugänglich sind.«
    »Ich wette nicht«, sagte Dors. »Und wenn das
zutrifft, hat es überhaupt keinen Sinn, irgendwelche Vermutungen
über ihr Alter anzustellen.«
    »Oh, nein, sehen Sie es doch einmal so – wenn die
Mykogenier drei- oder viermal so lang wie gewöhnliche Menschen
leben, können sie ja nicht gut sehr viele Kinder zur Welt
bringen, ohne ihre Bevölkerung ungeheuer zu vermehren. Sie
erinnern sich doch, daß Sonnenmeister etwas in dieser Richtung
erwähnt hat und dabei sogar recht ärgerlich war.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Nun, als ich mit Regentropfen Dreiundvierzig zusammen war,
habe ich keine Kinder gesehen.«
    »In der Mikrofarm?«
    »Ja.«
    »Hatten Sie dort Kinder erwartet? Ich war mit Regentropfen
Fünfundvierzig in den Geschäften und den Wohnetagen und
kann Ihnen versichern, daß ich dort eine ganze Menge Kinder
aller Altersstufen, auch Säuglinge, gesehen habe.«
    »Ah.« Seldon blickte verdrossen. »Dann würde
das wohl bedeuten, daß sie keine besonders lange Lebenszeit
haben.«
    »Nach Ihrer Argumentation wohl ganz eindeutig nicht. Hatten
Sie das wirklich vermutet?«
    »Nein, eigentlich nicht. Aber man kann sich ja nicht ganz
gegen neue Gedanken verschließen und muß sie auch so oder
so überprüfen.«
    »Auf diese Weise kann man eine ganze Menge Zeit vergeuden,
wenn man auf Dingen herumkaut, die schon auf den ersten Blick
lächerlich sind.«
    »Manche Dinge, die auf den ersten Blick lächerlich scheinen, sind es nicht. Das ist es ja gerade. Das bringt mich
übrigens auf eine Frage. Sie sind ja schließlich
Historikerin. Sind Sie bei Ihrer Arbeit je auf Gegenstände oder
Phänomene gestoßen, die man ›Roboter‹
nennt?«
    »Ah! Jetzt schalten Sie auf eine andere Legende um, eine, die
recht populär ist. Es gibt eine große Anzahl von Welten,
auf denen behauptet wird, in prähistorischen Zeiten hätte
es Maschinen menschlicher Gestalt gegeben. Und diese Maschinen werden
›Roboter‹ genannt. Wahrscheinlich haben diese
Robotergeschichten ihren Ursprung in einer einzigen Legende, weil das
Thema im allgemeinen immer dasselbe ist. Man hat die Roboter
erfunden, und dann wuchsen sie an Zahl und Fähigkeit, bis sie
fast übermenschlichen Status erreichten. Sie bedrohten die
Menschheit und wurden vernichtet. In jedem einzelnen Fall fand diese
Vernichtung statt, ehe die uns heute zur Verfügung stehenden
verläßlichen historischen Aufzeichnungen existierten. Man
nimmt gewöhnlich an, daß diese Geschichte symbolisch die
Risiken und Gefahren der Erforschung der Galaxis schildert, als die
Menschen von der Welt oder den Welten, die ursprünglich ihre
Heimat waren, hinauszuziehen begannen. Die Furcht, auf andere –
überlegene – Intelligenzen zu stoßen, muß stets
gegenwärtig gewesen sein.«
    »Vielleicht kam es zumindestens einmal zu einer solchen
Begegnung, und die Legende ist daraus entstanden.«
    »Nur daß es auf keiner von Menschen bewohnten Welt je
irgendwelche Aufzeichnungen oder Spuren von vormenschlichen oder
nichtmenschlichen Intelligenzen gegeben hat.«
    »Aber warum ›Roboter‹? Hat das Wort denn eine
Bedeutung?«
    »Nicht daß ich wüßte, aber es entspricht dem
vertrauten ›Automaten‹.«
    »Automaten! Nun, warum sagen sie dann nicht so?«
    »Weil Menschen gerne archaische Begriffe gebrauchen, wenn sie
eine Legende aus der Antike erzählen, um damit einen besonderen
Effekt zu erzielen. Warum fragen Sie übrigens?«
    »Weil in diesem antiken mykogenischen Buch von Robotern die
Rede ist. In sehr eindeutiger Weise übrigens. Hören Sie,
Dors, haben Sie nicht vor, heute nachmittag wieder mit Regentropfen
Fünfundvierzig wegzugehen?«
    »Vermutlich schon – wenn sie erscheint.«
    »Würden Sie ihr bitte ein paar Fragen stellen

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