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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und
versuchen, von ihr Antwort darauf zu bekommen?«
    »Das kann ich versuchen. Welche Fragen denn?«
    »Ich würde gerne herausfinden, natürlich so
taktvoll wie möglich, ob es in Mykogen irgendein Gebäude
gibt, das besonders bedeutsam ist, das in Verbindung zur
Vergangenheit steht, das einen mythischen Wert besitzt, das
man…«
    Dors unterbrach ihn, bemüht ein Lächeln zu
unterdrücken: »Ich nehme an, die Frage, die Sie zu
formulieren versuchen, ist, ob Mykogen einen Tempel
besitzt.«
    Und Seldons Gesicht wurde, wie nicht anders zu erwarten,
ausdruckslos, und er fragte: »Was ist ein Tempel?«
    »Das ist auch wieder ein archaischer Ausdruck unbekannter
Herkunft. Er bedeutet all die Dinge, nach denen Sie gefragt haben
– Bedeutung, Vergangenheit, Mythos. Schön, ich will fragen,
aber möglicherweise ist das auch wieder eines der Dinge,
über die sie nicht ohne weiteres reden können.
Stammesleuten gegenüber jedenfalls nicht.«
    »Bitte, versuchen Sie es trotzdem.«

 
Sakratorium
     
     
Aurora -… Eine mythische Welt,
vermutlich schon in der grauen Vorzeit der Anfänge der
interstellaren Raumfahrt bewohnt. Es besteht die Ansicht,
daß es sich dabei um die ebenfalls mythische ›Welt des
Ursprungs‹ der Menschheit handelt und damit nur um eine
andere Bezeichnung für ›Erde‹. Die Bewohner des
Mykogen-Bezirks des antiken Trantor hielten sich nach manchen
Berichten für Nachkommen der Bewohner Auroras und bauten ihr
Glaubenssystem, über das ansonsten kaum etwas bekannt ist,
darauf auf…
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

 
50
     
     
    Die beiden Regentropfen trafen am Vormittag ein. Regentropfen
Fünfundvierzig schien so munter wie immer, aber Regentropfen
Dreiundvierzig blieb unter der Tür stehen und wirkte
verschlossen, vorsichtig. Sie hielt den Blick gesenkt und sah Seldon
kein einziges Mal an.
    Seldon blickte unsicher und wies auf Dors, die vergnügt und
geschäftsmäßig erklärte: »Einen Augenblick,
Schwestern, ich muß meinem Mann Anweisungen erteilen, sonst
weiß er nicht, was er heute mit sich anfangen soll.«
    Sie gingen ins Badezimmer, und Dors flüsterte: »Ist
etwas nicht in Ordnung?«
    »Ja. Regentropfen Dreiundvierzig ist offensichtlich ganz
durcheinander. Bitte sagen Sie ihr, daß ich das Buch sobald wie
möglich zurückgeben werde.«
    Dors musterte Seldon überrascht. »Hari«, sagte sie,
»Sie sind ja ein ungemein lieber Mensch, aber Sie haben nicht
einmal so viel Verstand wie eine Amöbe. Wenn ich dem armen
Mädchen gegenüber das Buch auch nur erwähne, dann
entnimmt sie daraus mit Sicherheit, daß Sie mir alles gesagt
haben, was gestern vorgefallen ist, und dann wird sie wirklich durcheinander geraten. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, sie
ganz genauso zu behandeln, wie ich das sonst auch tun
würde.«
    Seldon nickte und meinte bedrückt: »Wahrscheinlich haben
Sie recht.«
    Dors kam rechtzeitig zum Abendessen zurück und fand Seldon
auf seinem Bett, immer noch mit dem Buch beschäftigt, aber mit
steigender Ungeduld.
    Er blickte finster auf und meinte: »Wenn wir noch
längere Zeit hier bleiben, brauchen wir irgendein Gerät,
damit wir miteinander in Verbindung bleiben können. Ich hatte
keine Ahnung, wann Sie zurückkommen würden und war etwas
beunruhigt.«
    »Nun, hier bin ich«, sagte sie und zog sich vorsichtig
die Mütze herunter und betrachtete sie mit einem Ausdruck des
Ekels. »Ihre Besorgnis freut mich wirklich. Ich hatte schon
gedacht, Sie würden so in das Buch vertieft sein, daß Sie
nicht einmal merken, daß ich weg bin.«
    Seldon schnaubte nur.
    »Was ein Sprechgerät angeht, so bezweifle ich, daß
man sich so etwas in Mykogen ohne weiteres besorgen kann. Das
würde ja auch den Verkehr mit den Stammesleuten draußen
erleichtern, und ich habe den Verdacht, daß die Führer von
Mykogen fest entschlossen sind, jede mögliche Verbindung mit der
großen Welt draußen auf ein Minimum zu
reduzieren.«
    »Ja«, sagte Seldon und legte das Buch ungehalten
beiseite, »nach dem, was ich in dem Buch gelesen habe, vermute
ich das auch. Haben Sie mehr über das in Erfahrung gebracht, was
Sie – wie sagten Sie doch? – den Tempel nannten?«
    »Ja«, sagte sie und nahm sich die Streifen über den
Augenbrauen ab. »Es gibt ihn. Es gibt im Bezirk sogar eine ganze
Anzahl davon, aber da ist ein Zentralgebäude, das besonders
wichtig scheint. – Würden Sie es glauben, daß eine
Frau meine Augenwimpern bemerkt und mir gesagt hat, ich sollte mich
nicht in der Öffentlichkeit

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