Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
einfachen Knoten, und sie hatte
wirklich schöne dunkle Augen. Ebenso wie ihr Mann schien sie
Mitte der Dreißig zu sein.
    (Nach der Zeit in Mykogen, auch wenn es nur ein kurzer
Zeitabschnitt gewesen war, kam es Dors eigenartig vor, daß eine
Frau sich einfach in ein Gespräch einmischte. Wie schnell sich
doch Sitten und Gebräuche festsetzen, dachte sie und
beschloß, dies Seldon gegenüber zu erwähnen –
ein weiterer Punkt für seine Psychohistorik.)
    »O ja«, sagte sie. »Dr. Seldon kommt von
Helicon.«
    Mistreß Tisalver ließ höfliches Unwissen
erkennen. »Und wo ist das?«
    »Nun, es ist…«, sagte Dors und wandte sich
hilfeheischend an Seldon. »Wo ist es, Hari?«
    Seldon sah sie verdutzt, fast ein wenig verlegen an. »Nun, um
ehrlich zu sein, ich glaube, ich könnte es gar nicht ohne
weiteres auf einem galaktischen Modell finden, ohne zuerst die
Koordinaten nachzuschlagen. Ich kann nur sagen, daß es auf der
anderen Seite des zentralen Schwarzen Lochs von Trantor ist. Und
daß es ziemlich anstrengend ist, per Hyperschiff dort
hinzukommen.«
    Das beeindruckte Mistreß Tisalver sichtlich, denn sie
meinte: »Ich glaube nicht, daß Jirad und ich je mit einem
Hyperschiff reisen werden.«
    »Eines Tages ganz bestimmt, Casilia«, sagte Tisalver
vergnügt. »Aber erzählen Sie uns von Helicon, Master
Seldon.« Seldon schüttelte den Kopf. »Das wäre,
glaube ich, langweilig. Es ist einfach nur eine Welt wie jede andere.
Nur Trantor ist anders als alle anderen. Es gibt keine
Glutsümpfe auf Helicon – und sonstwo wahrscheinlich auch
nicht – nur auf Trantor. Erzählen Sie mir
darüber!«
    (»Nur Trantor ist anders als alle andern.« Der
Satz hallte in Seldons Gedanken nach, und einen Augenblick lang
klammerte er sich daran fest, und aus irgendeinem Grund fiel ihm
plötzlich Dors’ Geschichte von der Hand auf ihrem Schenkel
ein, aber dann fing Tisalver zu reden an, und der Satz entschwand
ebenso schnell aus Seldons Bewußtsein, wie er dort aufgetaucht
war.)
    »Wenn Sie wirklich etwas über die Glutsümpfe
erfahren wollen, kann ich sie Ihnen zeigen«, sagte Tisalver.
Dann wandte er sich seiner Frau zu. »Casilia, würde es dir
etwas ausmachen, wenn ich Master Seldon morgen zu den
Glutsümpfen bringen würde?«
    »Und mich«, sagte Dors schnell.
    »Und Mistreß Venabili?«
    Mistreß Tisalver runzelte die Stirn und sagte dann mit
scharfer Stimme: »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee
wäre. Unsere Besucher werden sich langweilen.«
    »Das glaube ich nicht, Mistreß Tisalver«, sagte
Seldon mit gewinnendem Lächeln. »Wir würden die
Glutsümpfe wirklich sehr gerne besichtigen. Es würde uns
freuen, wenn Sie auch mitkommen würden… Ihre kleine Tochter
– wenn sie möchte.«
    »Zu den Glutsümpfen?« sagte Mistreß Tisalver
entgeistert und richtete sich unwillkürlich dabei auf. »Das
ist überhaupt nicht der Ort für eine anständige
Frau.«
    Seldon spürte, daß er einen Fehler gemacht hatte und
wurde verlegen. »Ich habe es nicht böse gemeint,
Mistreß Tisalver.«
    »Macht nichts«, beruhigte ihn Tisalver. »Casilia
ist der Ansicht, das sei unter unserer Würde, und das ist es
auch. Aber solange ich nicht dort arbeite, macht es wirklich nichts
aus, einmal dorthin zu gehen und es Gästen zu zeigen. Aber es
ist dort recht unbequem, und ich würde Casilia nie dazu bringen,
sich passend anzuziehen.«
    Sie erhoben sich aus ihrer hockenden Haltung. Dahlitische
›Stühle‹ waren nichts anderes als Formplastiksitze auf
kleinen Rädern, und Seldon taten beim Sitzen schrecklich die
Knie weh, davon abgesehen, daß die ›Stühle‹ sich
allem Anschein nach bei jeder Körperbewegung mitbewegten. Die
Tisalvers hingegen beherrschten die Kunst des Sitzens perfekt und
erhoben sich mühelos und ohne dabei die Arme zu gebrauchen, wie
Seldon es mußte. Auch Dors stand mühelos auf, und Seldon
wunderte sich wieder einmal über ihre natürliche
Grazie.
    Ehe sie ihre Zimmer für die Nacht aufsuchten, sagte Seldon zu
Dors: »Und Sie wissen auch ganz bestimmt nichts über
Glutsümpfe? Nach Mistreß Tisalvers Verhalten scheint das
ja etwas recht Unangenehmes zu sein.«
    »So unangenehm können sie nicht sein, sonst
würde Tisalver nicht vorschlagen, mit uns dorthin zu gehen.
Lassen wir uns überraschen.«

 
63
     
     
    »Sie brauchen passende Kleidung«, sagte Tisalver, und
Mistreß Tisalver schniefte dazu unüberhörbar im
Hintergrund. Seldon, der sich noch voll Unbehagen an die Kittel von
Mykogen erinnerte, meinte

Weitere Kostenlose Bücher