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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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man davon, wenn man in die Glutsümpfe
hinuntersteigt. Jirad ist ein Narr.«
    »Ganz und gar nicht, Mistreß Tisalver. Wir sind auf
meinen Wunsch gegangen, und mich hat es fasziniert. Ich muß
diesen jungen Mann treffen, das ist für meine wissenschaftliche
Arbeit wichtig.«
    »Das tut mir sehr leid, aber ich will das nicht
haben.«
    Dors Venabili hob die Hand. »Hari, lassen Sie mich das
machen. Mistreß Tisalver, wenn Dr. Seldon jemand heute
nachmittag in seinem Zimmer empfangen muß, bedeutet diese
Person natürlich zusätzliche Miete. Das verstehen wir.
Für den heutigen Tag wird also die Miete für Dr. Seldons
Zimmer verdoppelt.«
    Mistreß Tisalver dachte nach. »Nun, das ist sehr
anständig von Ihnen, aber es geht nicht nur um die Credits. Ich
muß auch an die Nachbarn denken. Ein verschwitzter, stinkender
Kerl aus den Glutsümpfen…«
    »Ich bezweifle, daß er um vierzehn Uhr verschwitzt sein
oder stinken wird, Mistreß Tisalver. Aber lassen Sie mich
ausreden. Dr. Seldon muß ihn sprechen, er wird ihn also,
nachdem er ihn hier nicht empfangen darf, anderswo empfangen
müssen. Aber wir können nicht hin- und herlaufen, das
wäre zu unbequem. Wir müssen uns also anderswo ein Zimmer
besorgen. Das wird nicht einfach sein, und wir wollen es auch nicht.
Aber wir haben so keine andere Wahl. Also werden wir die Miete bis
heute bezahlen und ausziehen, und dann werden wir natürlich
Master Hummin erklären müssen, warum wir das Arrangement
ändern mußten, das er freundlicherweise für uns
getroffen hatte.«
    »Warten Sie!« Mistreß Tisalvers Gesicht wirkte
jetzt berechnend. »Wir möchten natürlich Master Hummin
keine Ungelegenheiten bereiten… und Ihnen beiden auch nicht. Wie
lange würde dieser Kerl denn bleiben müssen?«
    »Er kommt um vierzehn Uhr und muß um sechzehn Uhr bei
der Arbeit sein. Er wird also weniger als zwei Stunden hier sein,
vielleicht sogar wesentlich weniger. Wir werden draußen auf ihn
warten, alle beide, und ihn in Dr. Seldons Zimmer bringen. Falls ihn
irgendwelche Nachbarn sehen, werden sie meinen, daß er
ebenfalls ein Außenweltler ist wie wir.«
    Mistreß Tisalver nickte. »Dann meinetwegen. Doppelte
Miete für Master Seldons Zimmer für heute, und der Stinker
kommt nur dieses eine Mal.«
    »Nur dieses eine Mal«, sagte Dors.
    Als Seldon und Dors dann später in ihrem Zimmer saßen,
fragte Dors: »Aber warum müssen Sie ihn denn
sprechen, Hari? Ist es denn für die Psychohistorik wichtig,
einen aus den Glutsümpfen zu befragen?«
    Seldon glaubte, eine Spur von Sarkasmus in ihrer Stimme
wahrzunehmen, und so meinte er etwas spitz: »Ich brauche ja
nicht alles auf dieses riesige Projekt abzustimmen, auf das ich
ohnehin nicht sehr vertraue. Ich bin schließlich auch ein
Mensch mit ganz normaler menschlicher Neugierde. Wir waren
stundenlang dort unten in den Glutsümpfen, und Sie haben ja
gesehen, was für Leute dort gearbeitet haben. Sie waren ganz
offensichtlich ungebildet, Individuen auf unterstem
gesellschaftlichen Niveau – und das soll kein Wortspiel sein
–, und doch war da einer, der mich erkannte. Er muß mich
bei dem Kongreß in Holovision gesehen haben und hat sich an das
Wort ›Psychohistorik‹ erinnert. Er kommt mir irgendwie
ungewöhnlich vor – so als gehörte er nicht dorthin
– und ich würde deshalb gerne mit ihm reden.«
    »Weil es Ihrer Eitelkeit schmeichelt, daß selbst einer
aus den Glutsümpfen in Dahl Sie kennt?«
    »Nun… mag sein. Aber es reizt auch meine
Neugierde.«
    »Und woher wissen Sie, daß das Ganze nicht eine Falle
ist, daß er Sie irgendwo hinlocken möchte, wo es wieder
Ärger gibt, wie es schon früher passiert ist?«
    Seldon zuckte zusammen. »Ich werde nicht zulassen, daß
er mir mit den Fingern durchs Haar streicht. Außerdem sind wir
jetzt ja besser vorbereitet, oder? Und ich bin sicher, daß Sie
bei mir sein werden. Ich meine, Sie haben mich allein an die
Oberseite gehen lassen, Sie haben mich allein mit Regentropfen
Dreiundvierzig zur Mikrofarm gehen lassen. Und das werden Sie doch
ganz bestimmt nicht wieder tun, oder?«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, versicherte
Dors.
    »Nun gut. Dann werde ich mit dem jungen Mann reden, und Sie
können ja aufpassen, daß er mich nicht in einen Hinterhalt
lockt. Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen.«

 
65
     
     
    Amaryl traf einige Minuten vor vierzehn Uhr ein und sah sich
vorsichtig um. Sein Haar war gepflegt und sein dichter Schnurrbart
sorgfältig gekämmt und außen etwas

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