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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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immer noch die beste Methode, kurze Entfernungen zu
überbrücken und zugleich die bequemste, billigste und
gesündeste. Daran haben auch zahllose Jahre des technischen
Fortschritts nichts geändert – leiden Sie unter
Höhenangst, Seldon?«
    Seldon blickte über das Geländer zu seiner Rechten in
den tiefen Abgrund, der die zwei Fußgängerbahnen
voneinander trennte – die in entgegengesetzter Richtung zwischen
den in regelmäßigen Abständen angebrachten
Verbindungsstegen dahinzogen. Ein leichter Schauder erfaßte
ihn. »Wenn Sie meinen, ob ich jetzt Angst habe – nun, nein,
die habe ich nicht. Aber angenehm ist es nicht, nach unten zu sehen.
Wie weit ist es hinunter?«
    »Hier sind es vielleicht vierzig oder fünfzig Etagen. Im
Kaiserlichen Bezirk ist das ganz normal, und in ein paar anderen
hochentwickelten Regionen auch. An den meisten anderen Orten bewegt
man sich sozusagen in Bodenhöhe.«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß diese Bahnen zu
Selbstmordversuchen ermuntern.«
    »Selten. Dafür gibt es einfachere Methoden.
Außerdem ist Selbstmord auf Trantor keine Form
gesellschaftlicher Schmähung. Um sein Leben selbst zu beenden,
gibt es verschiedene eigens dafür eingerichtete Zentren, die
einige Methoden anbieten – wenn man bereit ist, sich vorher
einem psychotherapeutischen Test zu unterziehen. Aber Unfälle
gibt es natürlich hier und da auch. Deshalb habe ich nicht
gefragt. Wir gehen jetzt zu einer Taxivermietung, wo man mich als
Journalisten kennt. Ich habe denen gelegentlich Gefälligkeiten
erwiesen, und manchmal tun sie mir auch einen Gefallen. Sie werden
vergessen, mich zu registrieren, und werden auch nicht bemerken,
daß ich in Begleitung bin. Das kostet natürlich extra, und
falls Demerzels Leute sie genügend unter Druck setzen,
müssen sie natürlich die Wahrheit sagen und sich auf
schlampige Buchführung hinausreden. Aber bis dahin vergeht
wahrscheinlich einige Zeit.«
    »Weshalb fragen Sie nach Höhenangst?«
    »Nun, wir kommen wesentlich schneller hin, wenn wir einen
gravitischen Lift benutzen. Das tun nur wenige Leute, und ich
muß Ihnen sagen, daß ich selbst von dem Gedanken nicht
gerade erbaut bin. Wenn Sie meinen, daß Sie es schaffen,
sollten wir es aber tun.«
    »Was ist ein gravitischer Lift?«
    »Eine Einrichtung, die sich noch im Experimentierstadium
befindet. Vielleicht kommt einmal die Zeit, wo solche Lifts auf ganz
Trantor verbreitet sein werden, vorausgesetzt, man gewöhnt sich
im psychologischen Sinne daran. Dann kommt vielleicht einmal der Tag,
wo man so etwas auch auf anderen Welten einsetzt. Es handelt sich
sozusagen um einen Liftschacht ohne Liftkabine. Man tritt einfach in
den freien Raum und sinkt – oder erhebt sich – unter dem
Einfluß von Antigravitation. So ziemlich die einzige Anwendung
von Antigravitation, die bis jetzt genutzt wird, weil es auch die
einfachste ist.«
    »Und was passiert, wenn die Energie ausfällt,
während man unterwegs ist?«
    »Genau das, was Sie vermuten. Man fällt und – wenn
man nicht schon genügend weit unten ist – stirbt man dabei.
Ich habe bis jetzt noch nicht gehört, daß so etwas
passiert ist. Und glauben Sie mir, wenn es schon einmal passiert
wäre, würde ich das wissen. Man würde die Meldung
vielleicht aus Gründen der Sicherheit verschweigen – das
ist der Vorwand, den die immer gebrauchen, um schlechte Nachrichten
zu unterdrücken –, aber ich würde es wissen. Wir sind
gleich da. Wenn Sie es nicht wollen, lassen wir es, aber die
Korridore sind langsam und mühsam und vielen wird nach einer
Weile darauf schlecht.«
    Hummin bog in einen Quergang und strebte einer weiten Fläche
zu, wo eine Reihe von Männern und Frauen warteten, ein paar
davon mit Kindern.
    »Ich hab’ davon zu Hause noch nie gehört«,
sagte Seldon mit leiser Stimme. »Die Medien sind bei uns
natürlich schrecklich provinziell, aber man sollte eigentlich
glauben, daß so etwas zumindest erwähnt wird, wenn es
existiert.«
    »Es ist noch eine reine Versuchsanlage«, meinte Hummin,
»und beschränkt sich auch auf den Kaiserlichen Bezirk. Der
Energieverbrauch ist noch völlig unwirtschaftlich. Deshalb ist
die Regierung auch noch nicht gerade scharf darauf, an die
Öffentlichkeit zu gehen. Der alte Kaiser, Stanel VI. der
Vorgänger Cleons, der alle dadurch in Erstaunen versetzte,
daß er im Bett starb, hat darauf bestanden, daß man an
einigen Stellen solche Lifts installierte. Es heißt, daß
er eine Verbindung zwischen seinem Namen und der Einführung

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