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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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tragen Weiß und andere Grau«, meinte er.
    »Das kommt, weil einige Leute Brüder und andere
Schwestern sind.«
    »Und wir?«
    »Sie sind ein Stammesmann und ein Gast. Sie und
Ihre…« – er hielt inne und sagte dann –
»Ihre Begleiterin werden nicht in alle Aspekte des mykogenischen
Lebens eingebunden sein. Dennoch werden Sie ein weißes Gewand
und Ihre Begleiterin ein graues tragen und werden in einem speziellen
Gästequartier wohnen, das wie die unseren ist.«
    »Gleichheit für alle scheint mir ein angenehmes Ideal.
Aber was geschieht, wenn Ihre Zahl wächst? Wird der Kuchen dann
in kleinere Stücke aufgeteilt?«
    »Es gibt kein Wachsen an Zahl. Das würde einen Zuwachs
an Fläche erfordern, und das würden die uns umgebenden
Stämme nicht erlauben. Oder es würde dazu führen,
daß sich unsere Art zu leben verschlechtert.«
    »Aber was ist, wenn…?« begann Seldon.
    Sonnenmeister schnitt ihm das Wort ab. »Es ist genug,
Stammesmann Seldon. Wie ich Sie schon warnte, ich bin nicht
verpflichtet, Ihnen zu antworten. Was wir unserem Freund, Stammesmann
Hummin, versprochen haben, ist, Ihnen hier Sicherheit zu
gewähren, solange Sie unsere Art zu leben nicht verletzen. Das
genügt, und damit endet es auch. Neugierde ist gestattet, aber
wenn man ihr zu sehr nachgibt, belastet sie schnell unsere
Geduld.«
    An seinem Tonfall war etwas, das es Seldon geraten erscheinen
ließ, nichts mehr zu sagen, auch wenn er sich ärgerte.
Hummin, so hilfreich er sich ihm gegenüber auch erwiesen hatte,
hatte ganz eindeutig den falschen Akzent gesetzt.
    Nicht Sicherheit war es, was Seldon suchte. Zumindest nicht
Sicherheit allein. Er brauchte auch Informationen, und ohne diese
konnte er – und wollte er – nicht hier bleiben.

 
38
     
     
    Seldon musterte ihre Behausung bedrückt. Sie verfügte
über eine kleine Küche und ein kleines Badezimmer. Es gab
zwei schmale Betten, zwei Kleiderschränke, einen Tisch und zwei
Stühle. Insgesamt betrachtet war alles vorhanden, was zwei Leute
brauchten, die unter beengten Bedingungen zu leben bereit waren.
    »Auf Cinna hatten wir auch eigene Küchen und
Badezimmer«, sagte Dors mit einem Anflug von Resignation.
    »Ich nicht«, sagte Seldon. »Helicon mag eine kleine
Welt sein, aber ich habe in einer modernen Stadt gelebt.
Gemeinschaftsküchen und -bäder – welche Vergeudung das
doch ist. In einem Hotel, wo man nur kurzzeitig bleiben muß,
könnte man so etwas vielleicht erwarten, aber wenn dieser ganze
Bezirk so ist – stellen Sie sich doch die ungeheure Zahl an
Küchen und Bädern vor.«
    »Das ist Teil ihrer Gleichmacherei, nehme ich an«, sagte
Dors. »Da gibt es kein Gerangel um Lieblingsplätze oder
schnellere Bedienung. Das gleiche für jeden.«
    »Und kein Privatleben. Nicht daß es mir so schrecklich
viel ausmachen würde, Dors, aber Sie stört es vielleicht,
und ich möchte wirklich nicht den Anschein erwecken, als wollte
ich die Situation ausnutzen. Wir sollten es denen klarmachen,
daß wir getrennte Zimmer brauchen – nebeneinanderliegend,
aber getrennt.«
    »Das würde sicher nicht gehen«, sagte Dors.
»Raum ist hier knapp. Und ich glaube, daß sie von ihrer
eigenen Großzügigkeit überrascht sind, weil sie uns
das hier gegeben haben. Wir müssen uns einfach damit abfinden,
Hari. Wir sind alt genug, um damit zurechtzukommen. Ich bin nicht
gerade eine errötende Jungfrau, und Sie werden mich nie davon
überzeugen, daß Sie ein junger Draufgänger
sind.«
    »Wenn ich es wäre, wären Sie jetzt nicht
hier.«
    »Na und? Es ist doch ein Abenteuer.«
    »Nun gut. Welches Bett wollen Sie haben? Nehmen Sie doch das
näher beim Badezimmer.« Er setzte sich auf das andere.
»Da ist noch etwas, das mich stört. So lange wir hier sind,
sind wir Stammesleute, Sie und ich, genauso wie Hummin. Wir
gehören den anderen Stämmen an, nicht ihren eigenen
Scharen, und das meiste geht uns nichts an. Aber mich geht das meiste
sehr wohl an. Dazu bin ich ja hergekommen. Ich möchte einiges
von dem wissen, was die wissen.«
    »Oder zu wissen glauben«, sagte Dors mit der Skepsis der
Historikerin. »Wie ich höre, haben sie Legenden, die
angeblich bis in die Urzeit zurückreichen. Aber ich kann einfach
nicht glauben, daß man sie ernstnehmen kann.«
    »Das können Sie so lange nicht mit Bestimmtheit sagen,
bis wir herausgefunden haben, was das für Legenden sind. Gibt es
denn draußen keine Aufzeichnungen davon?«
    »Nicht daß ich wüßte. Diese Leute sind
schrecklich zurückgezogen. Das ist fast

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