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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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daß Sonnenmeister Vierzehn selbst
mich hierhergeleiten soll. Ich lasse mich nicht behandeln, als
existiere ich nicht. Ich werde mit Sonnenmeister Vierzehn in
Verbindung treten und mich bitter beklagen.«
    Regentropfen Fünfundvierzig begann zu schluchzen, und
Regentropfen Dreiundvierzig stieg die Röte ins Gesicht.
    Dors machte Anstalten, noch einmal an Seldon zu appellieren, aber
der machte bloß eine abwehrende Handbewegung und starrte dann
Regentropfen Dreiundvierzig finster an.
    Schließlich sprach sie, diesmal ohne zu zwitschern, vielmehr
zitterte ihre Stimme heiser, als koste es sie große
Anstrengung, in Richtung auf ein männliches Wesen Laute
hervorzubringen und gegen all ihre Instinkte und Wünsche zu
handeln.
    »Sie dürfen sich nicht über uns beklagen,
Stammesmann. Das wäre ungerecht. Sie zwingen mich, den Brauch
unserer Leute zu brechen. Was wollen Sie von mir?«
    Sofort lächelte Seldon entwaffnend und streckte die Hand aus.
»Das Kleidungsstück, das Sie mir gebracht haben. Den
Kittel.«
    Stumm streckte sie den Arm aus und legte den Kittel in seine
Hände.
    Er verbeugte sich leicht und sagte mit weicher, warmer Stimme:
»Danke, Schwester.« Dann warf er Dors kurz einen Blick zu,
als wollte er sagen: Sehen Sie? Aber Dors wandte zornig den Blick
ab.
    Der Kittel war völlig schmucklos, Stickereien und
Verzierungen gab es offenbar nur für Frauen, aber es
gehörte ein mit Quasten versehener Gürtel dazu, der
wahrscheinlich auf irgendeine bestimmte Art getragen wurde. Ohne
Zweifel würde er bald dahinterkommen.
    »Ich gehe jetzt ins Bad und zieh’ das an«,
erklärte er.
    Er trat in die kleine Kammer und stellte fest, daß die
Tür sich nicht schließen ließ, weil Dors sich hinter
ihm hereinzwängte. Erst als sie beide im Badezimmer waren,
ließ die Tür sich schließen.
    »Was sollte das denn?« zischte Dors zornig. »Sie
waren richtig widerwärtig, Hari. Warum haben Sie die arme Frau
so behandelt?«
    »Ich mußte sie dazu bringen, daß sie mit mir redete«, sagte Seldon ungeduldig. »Ich hoffe auf
Informationen von ihr, das wissen Sie doch. Es tut mir leid,
daß ich so grausam sein mußte, aber wie sonst hätte
ich denn ihre Hemmungen überwinden sollen?«
    Dors schaffte es trotz der Mütze, in dem eher schlampig
wirkenden Kittel recht attraktiv auszusehen. Die Stickerei betonte
irgendwie ihre Figur, ohne sie in irgendeiner auffälligen Weise
hervorzuheben. Ihr Gürtel war breiter als der seine und in einem
anderen Grauton als der Kittel selbst gehalten. Vorne wurde er von
zwei mit blauen Steinen besetzten Schließen zusammengehalten.
(Frauen brachten es fertig, sich selbst unter größten
Schwierigkeiten zu verschönern, dachte Seldon.)
    Nach einem Blick auf Hari meinte Dors: »Sie sehen jetzt
richtig wie ein Mykogenier aus. So können uns die Schwestern in
die Geschäfte bringen.«
    »Ja«, sagte Seldon, »aber nachher möchte ich,
daß Regentropfen Dreiundvierzig mit mir eine Führung durch
die Mikrofarmen macht.«
    Die Augen von Regentropfen Dreiundvierzig weiteten sich, und sie
trat hastig einen Schritt zurück.
    »Ich würde sie gerne sehen«, sagte Seldon
ruhig.
    Regentropfen Dreiundvierzig warf Dors einen schnellen Mick zu.
»Stammesfrau…«
    »Sie wissen vielleicht nichts über die Farmen,
Schwester«, sagte Seldon.
    Damit schien er den Nerv getroffen zu haben. Sie hob
hochmütig das Kinn und meinte, immer noch zu Dors gewandt:
»Ich habe auf den Mikrofarmen gearbeitet. Das tun alle
Brüder und Schwestern irgendwann einmal.«
    »Nun, dann können Sie ja die Führung mit mir
machen«, sagte Seldon, »und jetzt fangen Sie bloß
nicht wieder an, sich mit mir zu streiten. Ich bin kein Bruder, mit
dem Sie nicht sprechen dürfen, mit dem Sie nichts zu tun haben
dürfen. Ich bin ein Stammesmann und ein angesehener Gast. Ich
trage diese Mütze und diesen Kittel, um nicht in unangemessener
Weise Aufmerksamkeit zu erregen, aber ich bin Gelehrter und
muß, solange ich hier bin, auch etwas lernen. Ich kann nicht in
diesem Raum sitzen und die Wand anstarren. Ich möchte das
einzige sehen, was Sie besitzen und was der Rest der Galaxis nicht
hat… Ihre Mikrofarmen. Ich hätte gedacht, daß Sie stolz sind, sie mir zeigen zu können.«
    »Wir sind stolz«, sagte Regentropfen
Dreiundvierzig und sah Seldon zum erstenmal an, während sie zu
ihm sprach, »und ich werde sie Ihnen zeigen und glaube nicht,
daß Sie unsere Geheimnisse lernen werden, falls das Ihr Ziel
ist. Ich werde Ihnen die Mikrofarmen morgen

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