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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Kleider, die Tisalver ihnen reichte (seine eigenen), waren etwas eng. Als sie fertig waren, verabschiedeten sie sich von Mistreß Tisalver, die ihnen mit resignierter und immer noch mißbilligender Miene unter der Tür nachblickte.
    Es war früher Abend, und eine recht angenehme Dämmerungsstimmung. Bald würden die Lichter von Dahl aufflammen. Die Temperatur war mild, und es waren buchstäblich keinerlei Fahrzeuge zu sehen. Alle waren zu Fuß unterwegs. In der Ferne war das allgegenwärtige Summen eines Expreß zu vernehmen, und wenn man genauer hinsah, konnte man sogar seine Lichter flackern sehen.
    Seldon hatte den Eindruck, daß die Dahliter keinem speziellen Ziel zustrebten. Vielmehr schien es sich um eine Art Promenade zu handeln, ein Gehen um des reinen Vergnügens willen. Wenn Dahl ein so armer Bezirk war, wie Tisalver das angedeutet hatte, gab es vielleicht keine preiswerten Möglichkeiten, sich zu zerstreuen. Und was war schon so angenehm – und so billig – wie ein abendlicher Spaziergang?
    Seldon stellte fest, daß er sich diesem Schlendertempo beinahe automatisch anpaßte, und er spürte, wie dieses ziellose Schlendern ihn mit einem Gefühl freundlicher Wärme erfüllte. Die Leute begrüßten einander, wenn sie sich begegneten, tauschten ein paar Worte. Überall waren schwarze Schnurrbärte von unterschiedlicher Form und Dicke zu sehen; sie schienen für jeden Dahliter ein festes Requisit zu sein, ebenso wie die kahlen Schädel der Brüder von Mykogen.
    Es war ein abendliches Ritual, etwas, wodurch man sich vergewisserte, daß wieder ein Tag gut zu Ende gegangen war und daß die Freunde, die man hatte, noch da waren und sich wohl fühlten. Und Dors zog, wie sich bald herausstellte, alle Blicke auf sich. Im Dämmerlicht leuchtete ihr rötliches Haar etwas dunkler, hob sich aber ganz deutlich vor dem Meer schwarzhaariger Köpfe ab (sah man von einigen wenigen grauen ab), wie eine Goldmünze in einem Haufen Kohle.
    »Das ist sehr angenehm«, sagte Seldon.
    »Ja, das ist es. Gewöhnlich würde ich mit meiner Frau gehen, und sie wäre dann in ihrem Element. Im Umkreis von einem Kilometer gibt es niemanden, den sie nicht dem Namen nach kennt und von dem sie nicht Beruf und alle verwandtschaftlichen Beziehungen weiß. Ich kann das nicht. Im Augenblick sind die meisten Leute, die mich grüßen… nun, ich könnte Ihnen ihre Namen nicht sagen. Aber wir dürfen nicht so langsam dahinschleichen. Wir müssen zum Lift. In den unteren Etagen ist reger Betrieb.«
    Als sie dann in der Liftkabine standen und nach unten fuhren, sagte Dors: »Ich nehme an, Master Tisalver, die Glutsümpfe sind Orte, wo die innere Hitze von Trantor dazu benutzt wird, um Dampf zu erzeugen, der Turbinen betreibt und damit Elektrizität erzeugt.«
    »O nein. Elektrizität wird von höchst effizienten Thermomeilern unmittelbar erzeugt. Bitte fragen Sie mich nicht nach Einzelheiten. Ich bin nur Holovisionsprogrammierer. Tatsächlich sollten Sie niemanden hier unten nach Einzelheiten fragen. Das Ganze ist nur eine riesige Black Box. Sie funktioniert, aber niemand weiß, wie.«
    »Und wenn es einen Defekt gibt?«
    »Den gibt es gewöhnlich nicht, aber wenn doch, dann kommen von irgendwoher Fachleute, jemand, der etwas von Computern versteht. Das Ganze ist natürlich in höchstem Maße computerisiert.«
    Der Lift hielt an, und sie stiegen aus. Ein Hitzeschwall kam ihnen entgegen.
    »Heiß ist es«, sagte Seldon unnötigerweise.
    »Ja, allerdings«, sagte Tisalver. »Deshalb ist ja Dahl als Energiequelle so wertvoll. Die Magmaschicht liegt hier näher an der Oberfläche als irgendwo sonst. Also muß man in der Hitze arbeiten.«
    »Und wie steht es mit Klimatisierung?« wollte Dors wissen.
    »Die gibt es, aber das ist eine Kostenfrage. Wir lüften und entfeuchten und kühlen, aber wenn wir zu weit gehen, dann verbrauchen wir zu viel Energie, und der ganze Vorgang wird zu aufwendig.«
    Tisalver blieb an einer Tür stehen und gab einen Code ein. Sie öffnete sich, und ein Schwall kühlerer Luft schlug ihnen entgegen. Tisalver murmelte: »Wir sollten uns jemanden holen, der uns einiges erklären kann und auch die Bemerkungen unter Kontrolle hält, denen Mistreß Venabili sich sonst ausgesetzt sieht – wenigstens seitens der Männer.«
    »Bemerkungen stören mich nicht«, sagte Dors.
    »Aber mir wären sie peinlich«, sagte Tisalver.
    Ein junger Mann kam aus dem Büro und stellte sich als Hano Lindor vor. Er sah Tisalver recht ähnlich, aber Seldon

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