Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
gelangte schnell zu dem Schluß, daß er sich erst an die Kleinwüchsigkeit der Dahliter, ihren dunklen Teint, ihr schwarzes Haar und die üppigen Schnurrbarte gewöhnen mußte, ehe er irgendwelche Unterschiede würde erkennen können.
»Ich führe sie gerne herum«, erklärte Lindor, »besonders viel gibt es ja ohnehin nicht zu sehen. Das hier ist nicht gerade ein Ort zum Herzeigen, wissen Sie.« Er sprach zu allen dreien, aber seine Augen fixierten Dors. »Besonders behaglich wird es nicht sein«, meinte er. »Ich schlage vor, wir ziehen die Hemden aus.«
»Hier drin ist es doch schön kühl«, sagte Seldon.
»Natürlich. Aber das ist nur deshalb so, weil wir hier Vorgesetzte sind. Der Rang hat seine Privilegien. Dort draußen können wir die Klimatisierung nicht in dem Maße aufrechterhalten. Deshalb werden die auch besser bezahlt als ich. Tatsächlich sind dies sogar die höchstbezahlten Jobs in Dahl. Und das ist auch der einzige Grund, daß wir überhaupt Leute für die Arbeit hier bekommen. Trotzdem wird es immer schwieriger, Leute für die Glutsümpfe zu bekommen.« Er atmete tief durch. »Schön, hinaus in die Suppe!«
Er zog sein Hemd aus und stopfte es sich in den Gürtel. Tisalver tat es ihm gleich, und Seldon schloß sich an.
Lindor warf Dors einen Blick zu und meinte dann: »Es ist zu Ihrer eigenen Bequemlichkeit, Mistreß, aber Vorschrift ist es natürlich nicht.«
»Das ist schon in Ordnung«, sagte Dors und zog ihr Hemd aus.
Ihr BH war weiß und ungepolstert und ließ hübsche Rundungen erkennen.
»Mistreß«, sagte Lindor, »das ist nicht…« – er überlegte einen Augenblick lang, zuckte dann die Achseln und meinte: »Also gut. Es wird schon gehen.«
Zuerst sah Seldon nur Computer und Maschinen, riesige Röhren, flackernde Lichter und flimmernde Bildschirme.
Insgesamt war die Beleuchtung verhältnismäßig schwach, wenn auch einzelne Maschinen hell beleuchtet waren.
»Warum ist es hier nicht heller?« fragte Seldon.
»Es ist hell genug… dort wo es darauf ankommt«, sagte Lindor. Er hatte eine angenehme Stimme und sprach schnell, wenn auch ein wenig schroff. »Die allgemeine Beleuchtung wird aus psychologischen Gründen recht schwach gehalten. Zu große Helligkeit wird unwillkürlich als Hitze empfunden. Wenn wir heller beleuchten, gibt es sofort mehr Beschwerden, selbst wenn wir gleichzeitig die Temperatur senken.«
»Das ist doch alles computerisiert«, meinte Dors. »Ich würde meinen, daß man die Anlage ganz den Computern überlassen kann. Diese Umgebung ist doch für künstliche Intelligenz geschaffen.«
»Völlig richtig«, sagte Lindor, »aber wir können unter keinen Umständen irgendwelche Ausfälle riskieren. Wir brauchen Leute vor Ort, für den Fall, daß etwas schiefgeht. Ein Computerdefekt kann in zweitausend Kilometern Entfernung Probleme erzeugen.«
»Das gilt auch für menschliche Fehler, oder nicht?« meinte Seldon.
»Das schon, aber wenn Computer und Menschen zur Stelle sind, dann können Menschen Computerfehler schneller erkennen und korrigieren, und das gilt natürlich auch umgekehrt. Es läuft praktisch darauf hinaus, daß ernsthafte Pannen unmöglich sind, sofern Mensch und Computer nicht gleichzeitig Fehler begehen. Und das kommt fast nie vor.«
»Fast nie, aber doch nicht nie, was?« fragte Seldon.
»Ja. Fast nie. Computer sind nicht mehr das, was sie einmal waren, und die Menschen sind das auch nicht.«
»So scheint es immer«, meinte Seldon und lachte leise.
»Nein, nein. Ich spreche hier nicht nur allgemein von der guten alten Zeit. Ich habe exakte Statistiken darüber.«
Als Seldon das hörte, erinnerte er sich an Hummins Worte über die allgemeine Degeneration.
»Sehen Sie, was ich meine?« sagte Lindor und wurde dabei leiser. »Da ist eine Gruppe Leute, so wie sie aussehen, vielleicht Klasse C-3, und trinken. Keiner von ihnen ist auf seinem Posten.«
»Was trinken sie denn?« fragte Dors.
»Besondere Flüssigkeit, um den Verlust an Elektrolyt auszugleichen. Fruchtsaft.«
»Das kann man ihnen doch nicht übelnehmen, oder?« fragte Dors indigniert. »In dieser trockenen Hitze muß man doch trinken.«
»Wissen Sie, wie lange ein geschickter C-3 einen Schluck in die Länge ziehen kann? Und dagegen ist auch nichts zu machen. Wenn wir ihnen Fünfminutenpausen zum Trinken geben und sie auseinanderziehen, damit sich nicht alle in einer Gruppe versammeln, dann gibt es einfach einen Aufstand.«
Sie näherten sich jetzt der Gruppe. Es handelte sich
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